DiSkurs 2/2019
Unternehmensmagazin der Diakonie in Südwestfalen | 5. Ausgabe
Unternehmensmagazin der Diakonie in Südwestfalen | 5. Ausgabe
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
sollten Betroffene am besten zum Arzt<br />
gehen. Ergänzend können Hausmittel<br />
wie warme Hühnersuppe, Wadenwickel<br />
bei Fieber und Tee mit frischem<br />
Ingwer helfen. Was eine Influenza<br />
tückisch macht, ist, dass sie schwere<br />
Krankheitsverläufe wie eine Lungenentzündung<br />
mit sich bringen kann.<br />
Und die entsteht, weil der Körper ein<br />
bestimmtes Protein (Eiweiß) bildet,<br />
um sich gegen Influenza-Viren zu<br />
wehren. Grippe-Symptome werden so<br />
zwar abgeschwächt, gleichzeitig verringert<br />
sich jedoch die Abwehrfähigkeit<br />
gegen eindringende Bakterien. Die<br />
Wahrscheinlichkeit steigt, an einer<br />
zusätzlichen bakteriellen Lungenentzündung<br />
zu erkranken.<br />
Neben entzündeten Lungenbläschen<br />
kommt es<br />
dabei unter anderem zu<br />
hohem Fieber, Schüttelfrost<br />
und Schmerzen<br />
im Brustkorb<br />
beim Atmen. Gefährlich<br />
kann eine<br />
Lungenentzündung für<br />
immunschwache, ältere<br />
und chronisch kranke<br />
Menschen wie Diabetiker<br />
und Herz-Kreislauf-Patienten<br />
werden. Ihr Körper<br />
und das Immunsystem<br />
sind nämlich aufgrund der<br />
Vorerkrankungen bereits geschwächt.<br />
„Für diese Menschen ist es ratsam, so<br />
früh wie möglich zum Arzt zu gehen,<br />
damit zeitnah etwas gegen die Beschwerden<br />
getan wird“, sagt Thomas<br />
El Ansari. Meist werden dann frühzeitig<br />
Antibiotika eingesetzt. Ferner sind<br />
Bettruhe, reichlich Flüssigkeit und<br />
schleimlösende Medikamente wichtig.<br />
Eine Lungenentzündung muss, so<br />
der Experte, in der Regel stationär im<br />
Krankenhaus behandelt werden.<br />
Bakterien versus Viren<br />
Was für Bakterien und Viren gleichermaßen<br />
typisch ist, ist, dass sie für das<br />
menschliche Auge nicht sichtbar sind<br />
und krank machen können. Was sie<br />
noch gemeinsam haben, ist, dass sie<br />
beide im menschlichen Körper vorkommen<br />
und beide eine genetische Information<br />
besitzen. Was sie unterscheidet,<br />
ist zum einen, dass Bakterien größer<br />
als Viren sind. Zudem sind Bakterien<br />
Lebewesen, die aus einer einzigen Zelle<br />
bestehen. Diese stellt alles bereit, was<br />
Bakterien zum Leben benötigen. Sie<br />
haben einen eigenen Stoffwechsel und<br />
Ruhe, genügend Schlaf<br />
und wenig Anstrengung<br />
sind das A und O.<br />
vermehren sich, indem sie sich teilen.<br />
Allerdings machen nicht alle Bakterien<br />
krank. Im Gegenteil: Viele der Einzeller<br />
braucht der Mensch sogar, um gesund<br />
zu bleiben: Darmbakterien beispielsweise<br />
helfen bei der Verdauung. Anders<br />
sieht es bei Viren aus. Sie lösen ausschließlich<br />
Krankheiten aus. Sie sind<br />
keine Lebewesen und brauchen immer<br />
einen Wirt, um sich zu verbreiten. Dazu<br />
schleusen sie ihr Erbgut in eine Wirtszelle<br />
ein und sorgen dafür, dass diese<br />
nur noch Viruspartikel produziert. Die<br />
dadurch entstandenen neuen Viren zerstören<br />
die Wirtszelle, verlassen sie und<br />
befallen andere Zellen, um diese ebenso<br />
zu manipulieren. Auf diese Weise wird<br />
eine Erkrankung ausgelöst.<br />
„Als Wirtszellen können neben<br />
Zellen der Atemwege zum<br />
Beispiel auch rote und weiße<br />
Blutkörperchen sowie<br />
Leber- und Muskelzellen<br />
dienen“, sagt der Experte.<br />
Typisch für Infektionen, die<br />
durch Bakterien ausgelöst werden, sind<br />
unter anderem Lungen-, Mandel- und<br />
Mittelohrentzündungen. Anzeichen<br />
können eitrige Gaumenmandeln oder<br />
starke Hals- und Ohrenschmerzen sein.<br />
Bei viralen Infekten haben Betroffene<br />
meist keine konkreten Schmerzen.<br />
Eher leiden sie unter Gliederreißen<br />
sowie unter starker Schlappund<br />
Angeschlagenheit. Durch die zunehmende<br />
Umgebungskälte (daher der<br />
Begriff „Erkältung“) und den unzureichenden<br />
Schutz gegen die Unterkühlung<br />
bestimmter Körperpartien kann<br />
es aufgrund einer abgeschwächten<br />
Reaktionsfähigkeit des Immunsystems<br />
dazu kommen, dass Viren eine Zielzelle<br />
erreichen, bevor die Immunabwehr sie<br />
abfangen kann. Ab einer bestimmten<br />
Viren-Anzahl kommt es ohne Vorhandensein<br />
von Antikörpern zur raschen<br />
Vermehrung der Viren und so gegebenenfalls<br />
zu einer Erkrankung.<br />
Bei einer Grippe sollte die Grippesaison<br />
beachtet werden. Gemeint ist der Zeitraum,<br />
in dem Influenzaviren hauptsächlich<br />
im Umlauf sind. Wegen ihrer<br />
Eiweißhüllen reagieren Grippe-Viren<br />
empfindlich auf Sonnenlicht. Deshalb<br />
treten sie meist im Winter bei niedrigen<br />
Temperaturen auf. In der Grippesaison<br />
ist es entscheidend, zwischen<br />
Nord- und Südhalbkugel der Erde zu<br />
unterscheiden. Auf der Nordhalbkugel,<br />
wie in Europa, Asien und Nordamerika,<br />
herrscht die Grippezeit von<br />
November bis April. Im südlichen Teil<br />
der Erdhalbkugel zirkulieren Influenzaviren<br />
von Mai bis Oktober. Ist also in<br />
Deutschland die Grippephase beendet,<br />
beginnt sie südlich des Äquators. Wer<br />
zwischen Mai und Oktober seinen Urlaub<br />
in beispielsweise Australien oder<br />
Südamerika verbringen möchte, sollte<br />
sich zuvor über die Grippeausbreitung<br />
informieren und gegebenenfalls frühzeitig<br />
impfen lassen.<br />
SOS-Tipps bei Grippe und Erkältung<br />
- Vitamine: In Gemüse und Obst enthaltenes Vitamin C stärkt den Körper.<br />
Frisch gepresste Säfte aus Früchten und Gemüse fördern das Immunsystem.<br />
- Schlaf: Ruhe stärkt die Abwehr und sorgt für weniger Stresshormone.<br />
- Flüssigkeit: Reichlich stilles Wasser oder Tee mit frischem Ingwer trinken.<br />
- Nahrung: Hühnersuppe führt dem Körper Flüssigkeit und wichtige Salze zu.<br />
- Hausmittel: Bei Halsschmerzen zu Tee aus frischen Salbeiblättern greifen.<br />
Bei verstopfter Nase und Schnupfen hilft eine Nasendusche mit wenig Salz<br />
und etwas warmem Wasser. Hohes Fieber kann mit Wadenwickeln gesenkt<br />
werden. Dazu ein Handtuch in lauwarmes Wasser tauchen und die Unterschenkel<br />
darin einhüllen.<br />
- Wärme: Wer fieberfrei ist, kann ein warmes Bad mit ätherischen Ölen<br />
nehmen. So werden Gliederschmerzen gelindert und der Wasserdampf<br />
fördert die Durchblutung.<br />
- Frische Luft: Etwas leichte Bewegung im Freien, wie ein Spaziergang, kurbelt<br />
den Kreislauf an. Zudem sollten die Zimmer regelmäßig gelüftet werden, da<br />
trockene Heizungsluft Erkältungssymptome verstärkt.<br />
DiSKurs 13