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DiSkurs 2/2019

Unternehmensmagazin der Diakonie in Südwestfalen | 5. Ausgabe

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Sei es zu Auftritten oder auch zum Mitarbeiten.<br />

Beide Söhne von Hans-Georg<br />

Naumann haben während ihrer Studienzeit<br />

im Jazzclub ausgeholfen, wenn<br />

„Anpacker“ gebraucht wurden. Heute<br />

sind sie erwachsen – und selbst Hobby-Musiker.<br />

Auch beim Vater blieb es nicht beim Musikhören.<br />

Er ist leidenschaftlicher Gitarrist.<br />

Auch andere Instrumente spielt er,<br />

wie Hammond Orgel oder Sopran-Saxofon,<br />

„die dann aber nicht live“. Und er<br />

hat einen Künstlernamen: Marti Mann.<br />

Unter diesem Pseudonym erfüllte sich<br />

Naumann im Jahr 2018 einen Traum:<br />

Unter dem Projektnamen „M.M. feat.<br />

Soul Affair“ spielte er mit der Siegener<br />

Kultband „Soul Affair“ den Titel „Barack<br />

Obama – we want you back in the White<br />

House“ ein. Allein auf Spotify wurde<br />

der Titel bislang weit mehr als 25.000<br />

Mal gestreamt. Auch diverse amerikanische<br />

Radiosender von Kalifornien bis<br />

New York spielen Naumanns Song, was<br />

ihn natürlich freut. Schließlich liegen<br />

in den USA die Wurzeln solcher Musik.<br />

Und auch Hans-Georg Naumanns<br />

Herz hängt irgendwie an den Vereinigten<br />

Staaten: „Ich mag das Land, bin mit<br />

Musik und Kultur verbunden.“ Die Präsidentschaftswahlen<br />

mit Donald Trump<br />

erschütterten ihn. „Die ganze Welt leidet<br />

unter der Unsicherheit, die dieser Mann<br />

mit sich bringt. Mit meinem Titel will<br />

ich das ausdrücken“, so der 60-Jährige.<br />

Dennoch: „Mit der Musik lässt sich kein<br />

Geld verdienen. Jazz-Musiker müssen<br />

touren, da bleibt alles andere auf der<br />

Die Musik verbindet: Die Familien Naumann und Sweeney haben eine Zwei-Generationen-Band<br />

gegründet und schon einige Auftritte absolviert.<br />

Strecke“, sagt Naumann. Er ist froh, in<br />

seiner Arbeit als Sozialpädagoge und<br />

Sozialarbeiter eine zweite Berufung gefunden<br />

zu haben. Hinter der Pforte des<br />

Diakonie Klinikums Jung-Stilling findet<br />

man sein Büro. Es ist hell, lichtdurchflutet.<br />

Die Wände zieren Bilder aus<br />

Amerika. Seit 30 Jahren ist der Siegener<br />

Ohne Musik geht<br />

es einfach nicht.<br />

Teil des Diakonie Klinikums, „hier am<br />

Jung-Stilling habe ich den Sozialdienst<br />

aufgebaut“, sagt er. Später wurden einige<br />

Bereiche an die neueingerichtete<br />

Pflegeüberleitung abgegeben. Naumanns<br />

Aufgabe ist es unter anderem,<br />

den Patienten nach ihrem Aufenthalt im<br />

Krankenhaus die richtige Anschlussbehandlung<br />

zu vermitteln. „Gute Kontakte<br />

zu Rehakliniken sowie zu Kostenträgern<br />

zu pflegen, ist wichtig, zum Wohle des<br />

Patienten“, sagt er. Und immer kommt<br />

es auf eines an: Einfühlungsvermögen,<br />

„denn der Aufenthalt im Krankenhaus<br />

steht und fällt mit dem Patientenumgang“.<br />

In Sachen Freizeitgestaltung<br />

hat er im Unternehmen Gleichgesinnte<br />

getroffen. Mit Dr. Patrick Sweeney,<br />

dem Chefarzt der Unfallchirurgie am<br />

Diakonie Klinikum Bethesda in Freudenberg,<br />

und dessen Sohn Martin von<br />

der MVZ-Verwaltung Betzdorf-Kirchen<br />

spielt er seit 15 Jahren in einer<br />

Zwei-Generationen-Band. Weitere Mitglieder<br />

sind Naumannns Ehefrau Dorothee<br />

sowie die Söhne Matthias und Daniel.<br />

Letzterer absolvierte jüngst einen<br />

Teil seines Praktischen Jahres am „Stilling“.<br />

Die Familien Naumann und Sweeney<br />

sind eng befreundet: „Die Musik<br />

verbindet.“ Und sie motiviert zu neuen<br />

Projekten. Derzeit arbeitet Naumann<br />

an seinem ersten Solo-Album. „M.M.<br />

feat. The Smooth Jazz Allstars – Three<br />

Decades“ wird es heißen. Internationale<br />

Künstler, zum Teil Grammy-Gewinner,<br />

unterstützen das Projekt musikalisch.<br />

Erste Titel sollen schon bald bei Spotify<br />

veröffentlicht werden.<br />

Auch der Kölner Wolfgang Niedecken, Gründer der Gruppe BAP, war schon im Siegener Jazzclub<br />

zu Gast. Über seinen Besuch freuten sich Hans-Georg Naumann und seine Ehefrau Dorothee.<br />

DiSKurs<br />

Naumann hofft, auch die jüngere Generation<br />

vom Jazz überzeugen zu können,<br />

denn: „In der »Oase« fehlt es an Nachwuchs.“<br />

Viel Stress, viel Arbeit und kein<br />

Lohn, die Musikliebhaber kämpfen mit<br />

den gleichen Problemen wie viele ähnlich<br />

aufgestellte Organisationen. Der<br />

Jazzclub besteht seit 40 Jahren – und es<br />

wird weitergehen, davon ist Hans-Georg<br />

Naumann überzeugt: „Ohne Musik<br />

geht es einfach nicht.“ Stefanie Goß<br />

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