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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 264 · M ittwoch, 13. November 2019 17 *<br />
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Wissenschaft<br />
Viel Plastik in<br />
Kinderstuben<br />
von Fischen<br />
Müll sammelt sich in diesen<br />
wichtigen Ozeangebieten<br />
VonNadja Wolf<br />
Zahlreiche Fische der Weltmeere<br />
sind in ihren ersten Lebenstagen<br />
besonders starkvon Plastikmüll umgeben.<br />
Das zeigt die Studie eines internationalen<br />
Forscherteams vorder<br />
Westküste Hawaiis. Inden Arealen<br />
an der Wasseroberfläche, indenen<br />
sich Fischlarven besonders gerne<br />
aufhalten, schwimmt demnach weit<br />
mehr Plastikmüll als im übrigen<br />
Wasser. Dadie Fische den Müll verschlucken,<br />
vermuten die Forscher<br />
Auswirkungen auf die gesamte Nahrungskette<br />
bis zum Menschen.<br />
In der Studie ging es um die sogenannten<br />
Slicks.Dabei handelt es sich<br />
um planktonreiche, besonders ruhige<br />
Wasserbahnen, die sich wie<br />
Schlieren durch die Meere ziehen.<br />
Vonoben betrachtet sind sie als helle<br />
Linien zu erkennen. DasWasser wird<br />
hier durch Strömungen zusammengedrückt<br />
und ist relativ glatt und<br />
nährstoffreich. Nach Erkenntnissen<br />
der Forscher leben in den Slicks besonders<br />
viele junge Fische. Zugleich<br />
werde dort jedoch auch besonders<br />
viel Plastik zusammengetrieben, berichten<br />
sie im Fachmagazin PNAS.<br />
Das Team um Jamison Gove vom<br />
Pacific Islands Fisheries Science Center<br />
in Honolulu untersuchte von2016<br />
bis 2018 die Slicks und andere Wasserregionen<br />
vor der Westküste von<br />
Hawaii. Es stellte fest, dass die Slicks<br />
besonders reich an Nährstoffen sind.<br />
Durch Strömungen sammeln sich<br />
dort zudem pflanzliches Plankton<br />
und kleinsteWassertiere. Slicks bieten<br />
somit eigentlich ideale Aufwachsbedingungen<br />
für kleine Fische.<br />
8,6 Prozent der Larvenbetroffen<br />
Satellitenbilder zeigten, dass diese<br />
Wasserbahnen zwar nur einen kleinen<br />
Teil des Meerwassers ausmachen,<br />
dennoch lebten dort über 42<br />
Prozent der jungen Fischlarven.<br />
Diese Kinderstube birgt inzwischen<br />
allerdings auch besondereGefahren.<br />
Denn durch die Strömung sammelt<br />
sich dort auch Plastikmüll. Der Studie<br />
zufolge befinden sich mehr als<br />
neunzig Prozent des Plastiks, das an<br />
der Westküste Hawaiis im Meer<br />
schwimmt, in den Slicks.Damit fanden<br />
die Forscher in diesen Wasserbahnen<br />
eine höherePlastikdichte als<br />
im berühmten Nordpazifikwirbel,<br />
der auch Großer Pazifischer Müllteppich<br />
genannt wird.<br />
Die Forscher sezierten 658<br />
Fischlarven aus acht Fischfamilien<br />
und fanden bei 42 Larvenaus 7Familien<br />
Plastikteilchen im Verdauungstrakt.<br />
Darunter war der Nachwuchs<br />
von Schwertfischen, Goldmakrelen,<br />
Fliegenden Fischen (einer Beute von<br />
Thunfischen und Vögeln), aber auch<br />
von Fischen aus Korallenriffen. Mit<br />
8,6 Prozent hatten in den Slicks mehr<br />
als doppelt so viele LarvenPlastik verschluckt<br />
wie im sonstigenWasser.<br />
Dabei enthielten die jungen Fische<br />
vor allem blaue, durchscheinende<br />
Teilchen, die ihrer Nahrungsgröße<br />
vonhöchstens einem Millimeter<br />
entsprachen. Die Forscher vermuten,<br />
dass die Larven das Plastik<br />
mit einer Krebsart verwechseln, die<br />
ebenfalls blau reflektiert und zur<br />
Nahrung der Tierezählt. (dpa/fwt)<br />
Auch in Larven von Fliegenden Fischen<br />
fanden sich Plastikpartikel. JONATHAN L. WHITNEY<br />
Zwei Grundelemente einer nachhaltigen Energieproduktion: Windkraft und Wasser.<br />
Energie aus Wasserstoff<br />
Jules Vernes Vision soll Wirklichkeit werden. Deutschland setzt auf eine neue nationale Strategie<br />
VonTorsten Harmsen<br />
Das Wasser ist die Kohle<br />
der Zukunft“, schrieb der<br />
französische Autor Jules<br />
Verne schon 1874 in seinem<br />
Buch „Die geheimnisvolle Insel“.<br />
Er erklärte: „Die Energie von<br />
morgen ist Wasser, das durch elektrischen<br />
Stromzerlegt worden ist. Dieso<br />
zerlegten Elemente desWassers,Wasserstoff<br />
und Sauerstoff, werden auf<br />
unabsehbareZeit hinaus die Energieversorgung<br />
der Erde sichern.“Wasvor<br />
145 Jahren noch Utopie war,soll jetzt<br />
in großem Stil umgesetzt werden. Die<br />
Bundesregierung hat in der vergangenen<br />
Woche auf einer Konferenz in<br />
Berlin verkündet, bis Ende des Jahres<br />
eine Nationale Wasserstoffstrategie<br />
vorzulegen. Der Wasserstoff sei ein<br />
„Schlüsselrohstoff einer langfristig erfolgreichen<br />
Energiewende“, sagte<br />
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier.<br />
Ziel ist es, bis Mitte des Jahrhunderts<br />
Treibhausgasneutralität zu<br />
erreichen. Hier Antworten auf einige<br />
wichtige Fragen.<br />
InwiefernliefertWasserstoff Energie?<br />
Wasserstoff selbst ist keine Energiequelle<br />
wie Kohle, Erdgas, Erdöl<br />
oder Biomasse.Aber er dient als Energieträger<br />
–und kann entscheidend<br />
dazu beitragen, die fossilen Quellen<br />
zu ersetzen. Denn mit ihm lässt sich<br />
Wind- und Solarenergie speichern<br />
und transportieren. Dasist sehr wichtig,<br />
weil die Energieversorgung aus<br />
natürlichen Quellen wie Wind und<br />
Sonne stark schwankt. Die Energiewende<br />
kann nur gelingen, wenn leistungsfähige<br />
Speicher entwickelt werden,<br />
damit der Stromaus den erneuerbaren<br />
Energien ohne Verluste genutzt<br />
werden kann. Bisher speichert<br />
man überschüssigen Stromunter anderem<br />
in Pumpspeicherkraftwerken,<br />
für die aber der Platz in Deutschland<br />
begrenzt ist, oder mittels zusammengepresster<br />
Luft in Kavernen. Auch<br />
modernste Batterien werden entwickelt.Wasserstoff<br />
ist eine weitere, effiziente<br />
Möglichkeit. Man kann ihn in<br />
großen Mengen speichern und auch<br />
transportieren.<br />
Wie wird Wasserstoff zum Energieträger<br />
umgewandelt?<br />
Das passiert über die Elektrolyse.<br />
Wasser (H 2 O) wird unter Einsatz von<br />
Strom inWasserstoff (H 2 )und Sauerstoff<br />
(O 2 )zerlegt. Elektrische wird in<br />
chemische Energie umgewandelt.<br />
Dies geschieht mittels sogenannter<br />
Elektrolyseure, die zum Beispiel an<br />
stromproduzierende Windparks angeschlossen<br />
werden.<br />
Urstoff.Wasserstoff (H) ist im<br />
Universum das häufigste Element<br />
und das mit der geringstenAtommasse.Esbildete<br />
sich schon kurz nach dem Urknall<br />
vor13,8 Milliarden Jahren.<br />
Die ersten Sterne entstanden<br />
durch Kernfusion von<br />
WasserstoffzuHelium.<br />
DAS HÄUFIGSTE ELEMENT DES UNIVERSUMS<br />
Power-to-Gas-Anlage in Allendorf (Hessen). Mithilfe von Wasserstoff entsteht Methan. DPA<br />
Wie wird Wasserstoff gespeichert?<br />
Dies geschieht, indem Wasserstoff<br />
unter sehr hohem Druck von bis zu<br />
700 bar zusammengepresst oder in<br />
flüssiger Form mit niedrigen Temperaturen<br />
(minus 252,8 Grad Celsius)<br />
gelagert wird. Eine besondere Form<br />
ist die sogenannte LOHC-Technologie.Hier<br />
wirdderWasserstoff in flüssigen<br />
organischen Materialien gebunden.<br />
Er lässt sich in Tanklastern wie<br />
Diesel transportieren, ohne schwere<br />
Drucktanks, was auch die Transportmenge<br />
erhöht. Es gibt sogar Überlegungen,<br />
Strom, der in Solarkraftwerken<br />
in sonnenreichen Regionen produziert<br />
wird, in großen Wasserstofftanks<br />
nach Deutschland zu<br />
transportieren.<br />
IrdischesVorkommen. Auf<br />
der Erde kommt Wasserstoff<br />
alsfarbloses und geruchloses<br />
Gas (H 2 )vor.1766 wurdeer<br />
zumersten Mal untersucht.<br />
Sein Entdecker,der britische<br />
Chemiker HenryCavendish,<br />
nannte ihn „inflammable air“<br />
(„brennbare Luft“).<br />
Gebundene Form. Meist tritt<br />
Wasserstoff auf der Erde gebunden<br />
auf –als Bestandteil<br />
des Wassers und fast aller<br />
organischer Verbindungen,<br />
zum Beispiel vonErdöl und<br />
Erdgas wie Methan. Wasserstoff<br />
ist also nahezu unbegrenzt<br />
verfügbar.<br />
Wo wird Wasserstoff eingesetzt?<br />
Wasserstoff kann als Antrieb für<br />
Fahrzeuge, Schiffe, Kleinkraftwerke,<br />
als Gaszusatz bei der Wärmeversorgung,<br />
bei der Produktion von Strom<br />
und als Basis für künstliche Kraftstoffe<br />
genutzt werden, aber auch bei<br />
der Verringerung des CO 2 -Ausstoßes<br />
in der Industrie.Forscher arbeiten an<br />
verschiedenen Technologien. In<br />
mehreren Bundesländern entstehen<br />
Modellprojekte. In Sachsen-Anhalt<br />
zum Beispiel wollen Forscher testen,<br />
wieviel Wasserstoff man ins Gasnetz<br />
einspeisen kann, um Erdgas beim<br />
Heizen und dem Betreiben von Gasgeräten<br />
zu ersetzen. Die Forscher<br />
hoffen, ein Gemisch mit 20 Prozent<br />
Wasserstoff herstellen zu können. In<br />
Nordfriesland entsteht eine sogenannte<br />
E-Farm. In großem Stil will<br />
man hier Strom aus Windparks in<br />
Wasserstoff speichern, der zuWasserstoff-Tankstellen<br />
gebracht und als<br />
Treibstoff genutzt werden soll. In Hessen<br />
sollen Busse und Züge mit Brennstoffzellen<br />
fahren.<br />
Wie funktionierteine Brennstoffzelle?<br />
DasGrundprinzip der Brennstoffzelle<br />
wurde bereits um 1838 entwickelt.<br />
Vereinfacht gesagt: Es ist eine<br />
galvanische Zelle,die den Prozess der<br />
Elektrolyse wieder rückgängig macht.<br />
Über eine schrittweise Reaktion von<br />
Wasserstoff und Sauerstoff (Redoxreaktion)<br />
entstehen elektrischer Strom,<br />
Wärme undWasserdampf.<br />
IMAGO IMAGES<br />
Werden wir künftig mit Wasserstoffautos<br />
fahren?<br />
Brennstoffzellenfahrzeuge sind<br />
eine Alternativezur Elektromobilität,<br />
also dem forcierten Einsatz von Lithium-Ionen-Batterien<br />
in Fahrzeugen.<br />
Bisher fahren in Deutschland lediglich<br />
„600 Fahrzeuge mit Brennstoffzellen<br />
auf der Straße, 86Wasserstoffbusse,<br />
30 Züge“, wie<br />
Bundesverkehrsminister Andreas<br />
Scheuer bilanzierte. Bis Jahresende<br />
soll es in Deutschland 100 Wasserstofftankstellen<br />
geben. Dem gegenüber<br />
stehen etwa 17 000 Ladestationen<br />
für E-Fahrzeuge.Wie Studien zeigen,<br />
wären Wasserstoffautos den Batterieautos<br />
vor allem auf langen<br />
Strecken überlegen. Die Tankzeiten<br />
sind wesentlich kürzer als die Ladezeiten<br />
bei E-Autos. Konzerne wie<br />
Toyota, Hyundai und Mercedes haben<br />
Autos entwickelt, darunter ein<br />
Hybrid-Auto,das auf kurzenStrecken<br />
mit Batterie fährt, auf langen Strecken<br />
mit Wasserstoff. Brennstoffzellen<br />
seien vor allem für Großfahrzeuge<br />
wie Busse und Züge geeignet, sagen<br />
Experten. Auch Schiffe könnten mit<br />
Wasserstoff fahren statt mit umweltschädlichem<br />
Schiffsdiesel.<br />
Wassind „grüner“ und „blauer“ Wasserstoff?<br />
Dass Wasserstoff für die Industrie<br />
genutzt wird, ist nicht neu. Er dient<br />
zum Beispiel als Ausgangselement<br />
bei der Ammoniaksynthese zur Produktion<br />
von Düngemitteln, bei der<br />
Raffinierung von Mineralöl, der Synthese<br />
von Methanol und bei der<br />
Stahlproduktion. Der größte Teil des<br />
Wasserstoffs wirdmit dem sogenannten<br />
Reformierungsverfahren gewonnen.<br />
Dabei entzieht man fossilen<br />
Quellen, etwa Erdgas und Kohle,ineinem<br />
schrittweisen Prozess den Wasserstoff.<br />
Als Nebenprodukte entstehen<br />
unter anderem CO 2 und Schwefeldioxid.<br />
Man spricht hier von<br />
„blauem“ Wasserstoff. Ebenso, wenn<br />
der Wasserstoff über Stromaus fossilen<br />
Brennstoffen hergestellt wird.<br />
„Grüner“ Wasserstoff dagegen wird<br />
mithilfe von erneuerbaren Energien<br />
gewonnen. Dessen Produktion setzt<br />
auch keine Treibhausgase frei.<br />
Was passiert bei der Power-to-Gas-<br />
Technologie?<br />
Hier wirdWasserstoff zum Beispiel<br />
dazu genutzt, künstlich Erdgas herzustellen.<br />
Entsprechende Anlagen<br />
gibt es bereits.Sie nutzen Stromüberschüsse<br />
aus erneuerbaren Energien,<br />
um per Elektrolyse Wasserstoff zu gewinnen.<br />
Dieser kommt dann im Untergrundspeicher<br />
mit CO 2 und bestimmten<br />
Kleinstlebewesen in Berührung.<br />
Daraus entsteht Methan<br />
(CH 4 ). Als Kleinstlebewesen dienen<br />
zum Beispiel sogenannte Archaeen.<br />
Biomethan kann überall genutzt werden,<br />
wo sonst Erdgas zum Einsatz<br />
kommt: bei der Strom- und Wärmeproduktion,<br />
als Kraftstoff und in der<br />
chemischen Industrie.<br />
Wo sind die Grenzen und Probleme?<br />
Noch ist die Speicherung von<br />
Energie in Wasserstoff und zurück<br />
recht teuer und ineffizient, denn es<br />
geht zu viel Energie dabei verloren.<br />
Wasdie Brennstoffzelle für den Betrieb<br />
des Autos liefert, ist –nach allen<br />
Umwandlungsschritten – nur noch<br />
ein Drittel des ursprünglich eingesetzten<br />
Stroms. Bisher sind viele<br />
Technologien auch erst im Entwicklungs-<br />
und Modellstadium. Bis zum<br />
Einsatz in der Großproduktion ist es<br />
noch ein langer Weg. Aber um wirklich<br />
Effekte zu bringen, braucht es<br />
eine Wasserstoffwirtschaft im industriellen<br />
Maßstab,zum Beispiel in Raffinerien<br />
und der Stahlindustrie.<br />
Neuer Subtyp<br />
von HIV<br />
entdeckt<br />
Er wurde in Blutproben aus<br />
dem Kongo gefunden<br />
Wissenschaftler aus der Pharmaindustrie<br />
und von der University<br />
of Missouriinden USA haben einen<br />
neuen Subtyp von Aidsviren<br />
nachgewiesen. Er gehört zur Gruppe<br />
Mder HIV-1-Viren und trägt die Bezeichnung<br />
L. Aufdie Gruppe Mist die<br />
globale HIV-Pandemie zurückzuführen.<br />
Über ihre Entdeckung berichten<br />
die Forscher der Firma Abbott im<br />
Fachblatt Journal of Acquired Immune<br />
Deficiency Syndromes.<br />
Wie bei anderen Viren verändert<br />
sich das Erbgut vonHIV im Laufe der<br />
Zeit und es entstehen neue Subtypen.<br />
Es ist wichtig, diese im Blick zu behalten<br />
–umsicherzustellen, dass Tests<br />
anschlagen und Medikamente wirken.<br />
Für den Subtyp Lgibt Anthony<br />
Fauci vom US-amerikanischen National<br />
Institute of Allergy and Infectious<br />
Diseases Entwarnung. Dieaktuellen<br />
Arzneimittel seien dagegen<br />
wirksam, sagte er dem Nachrichtensender<br />
CNN. Zudem seien wenn<br />
überhaupt nur nur wenige Menschen<br />
mit dem neuen Subtyp infiziert.<br />
Dass es neben den bisher identifizierten<br />
neun Subtypen der Gruppe<br />
Meinen weiteren gibt, wurde schon<br />
länger angenommen. Um seine Existenz<br />
zu belegen, müssen Forscher jedoch<br />
drei voneinander unabhängige<br />
Fälle nachweisen. Die ersten Funde<br />
gab es bereits 1983 und 1990 in der<br />
Demokratischen Republik Kongo.<br />
Die dritte Probe, die die Abbott-Forscher<br />
nun untersucht haben,<br />
stammt ebenfalls aus dem Kongo.<br />
Lange Zeit war es aufgrund der<br />
geringen Virusmenge jedoch nicht<br />
möglich, das Genom zu sequenzieren.<br />
Man habe neue Techniken entwickelt,<br />
um die Analyse vorzunehmen,<br />
teilte Abbott mit. Die Firma<br />
macht den Subtyp der Forschungsgemeinschaft<br />
zugänglich, damit sein<br />
Einfluss auf diagnostische Tests, Behandlungen<br />
und potenzielle Impfstoffe<br />
bewertet werden kann. (abg.)<br />
EU lässt erstmals<br />
Impfstoff gegen<br />
Ebola zu<br />
Arzneimittelbehörde hat<br />
Vorteile und Risiken geprüft<br />
D<br />
ie EU-Kommission hat erstmals<br />
einen Impfstoff gegen Ebola zugelassen.<br />
Das Medikament wurde<br />
seit der Epidemie in Westafrika im<br />
Jahr 2014 entwickelt und unter anderem<br />
bei Mitarbeitern des Gesundheitswesens<br />
schon eingesetzt.<br />
„So schnell wie möglich einen<br />
Impfstoff gegen dieses schreckliche<br />
Viruszufinden, hatte für die internationale<br />
Gemeinschaft Priorität“,<br />
sagte Gesundheitskommissar Vytenis<br />
Andriukaitis am Montag in Brüssel.<br />
DieMarktzulassung sei ein wichtiger<br />
Schritt, um Leben in Afrika und<br />
in anderen Ländernzuretten.<br />
Die EU-Kommission folgt damit<br />
der Europäischen Arzneimittel-<br />
Agentur EMA, die dieVorteile und Risiken<br />
des Mittels Ervebo des Herstellers<br />
Merck Sharp &Dohme B.V. untersucht<br />
und Mitte Oktober die Zulassung<br />
empfohlen hatte.<br />
Der Kongo kämpft nach wie vor<br />
gegen das Virus, mindestens 2100<br />
Menschen kamen seit dem Frühsommer<br />
2018 ums Leben. DieWeltgesundheitsorganisation<br />
hatte noch<br />
im Oktober entschieden, dass Ebola<br />
in dem zentralafrikanischen Land<br />
eine gesundheitliche Notlage voninternationaler<br />
Tragweite bleibe. Bei<br />
der verheerenden Ebola-Epidemie<br />
in Westafrika 2014/2015 verloren<br />
mehr als 11 000 Menschen ihr Leben.<br />
Es war der bislang schlimmste<br />
Ausbruch. (dpa)