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Berliner Zeitung 13.12.2019

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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 290 · F reitag, 13. Dezember 2019 19<br />

· ·<br />

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Brandenburg<br />

NACHRICHTEN<br />

Weltkriegsbombe in<br />

Oranienburg entschärft<br />

Eine 500 Kilogramm schwereWeltkriegsbombe<br />

ist am Donnerstag in<br />

Oranienburgentschärft worden. Das<br />

teilte die Stadtverwaltung mit. Sechs<br />

Mitarbeiter des Kampfmittelbeseitigungsdienstes<br />

(KMBD) hatten die<br />

Bombe mit chemischem Langzeitzünder<br />

unschädlich gemacht. In<br />

Kürze soll den Angaben zufolge auch<br />

der Sperrkreis aufgehoben werden.<br />

Vier Kitas,ein Hort,eine Grundschule,ein<br />

Seniorenheim und das<br />

Medizinische Versorgungszentrum<br />

befanden sich im gesperrten Gebiet.<br />

Etwa 5200 Einwohner waren betroffen.<br />

DerBlindgänger war im November<br />

in Ufernähe des Oder-Havel-Kanals<br />

gefunden worden, der bereits<br />

am Montag gesperrtwurde.Der Kanal<br />

gilt als Hauptwasserstraße von<br />

Norden und Osten nach Berlin und<br />

umgekehrt. (dpa)<br />

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Lesen Sie am Wochenende<br />

Reise<br />

Mit Zwergen im Flachkahn:<br />

Winterzeit im Spreewald<br />

Montanregion Erzgebirge:<br />

SkiwandernimUnescoWelterbe<br />

Zäune gegen Schweinepest:<br />

Entscheidung erwartet<br />

Wird sich Brandenburgmit Zäunen<br />

entlang der deutsch-polnischen<br />

Grenzegegen die Afrikanische<br />

Schweinepest schützen? Eine Entscheidung<br />

darüber könnte nach Angaben<br />

des Verbraucherschutzministeriums<br />

Brandenburgnoch Ende<br />

dieser Woche fallen. Am Freitag treffen<br />

sich Experten des Bundes,aus<br />

Polen, und aus den an Polen angrenzenden<br />

Bundesländernzuder Seuche,wie<br />

VerbraucherschutzministerinUrsula<br />

Nonnemacher (Grüne)<br />

ankündigte.Anschließend soll es<br />

eine Entscheidung geben, ob Brandenburgdie<br />

Zäune aufstellt. (dpa)<br />

Mitarbeiterin mit Messer<br />

bedroht<br />

EinRäuber hat in Guben die Mitarbeiterin<br />

eines Lottoshops mit einem<br />

Messer bedroht und Geld aus der<br />

Kasse gestohlen. Die24-Jährige erlitt<br />

bei dem Überfall am Mittwochabend<br />

einen Schock. Siewurde in ein<br />

Krankenhaus gebracht. DerRäuber<br />

entkam mit der Beute. (dpa)<br />

Die Milliarde soll auch für den Ausbau von Gleisen ausgeben werden. Zum Beispiel soll die Raffinerie in Schwedt an die StreckeBerlin–Stettin angeschlossen werden.<br />

Die schnelle Milliarde<br />

Kurz vor der Schuldenbremse genehmigt sich die neue Kenia-Koalition noch mal Geld für Investitionen<br />

VonJens Blankennagel, Potsdam<br />

Am Ende ging es ganz<br />

schnell: Gerade einmal<br />

fünf Minuten waren für die<br />

erste ganz große Bewährungsprobe<br />

der neuen Kenia-Koalition<br />

angesetzt: Es ging um die Aufnahme<br />

von einer Milliarde Euro<br />

Schulden in Form eines sogenannten<br />

Zukunftsinvestitionsfonds. Das<br />

Geld will die Landesregierung in den<br />

nächsten zehn Jahren ausgeben.<br />

Die dritte Lesung des Gesetzes<br />

war der erste Tagesordnungspunkt<br />

bei der Sitzung des Landtages am<br />

Donnerstag. Nach der Debatte vom<br />

Mittwoch stand dann nach fünf Minuten<br />

das Ergebnis fest: Die Mehrheit<br />

der Abgeordneten der Koalition<br />

aus SPD, CDU und Grünen stimmten<br />

dafür.Die vorher mitregierenden<br />

Linken und die AfD waren dagegen,<br />

die Freien Wähler enthielten sich.<br />

18 Tage vorder Schuldenbremse<br />

Tadel: Bei der Vorstellung des<br />

Jahresberichtes des Rechnungshofs kritisierte<br />

dessen Chef Christoph Weiser kürzlich,<br />

dass nun erstmals seit 2010 die Gesamtverschuldung<br />

in Brandenburg wieder steigen<br />

wird. Er sagte außerdem: „Sie erreicht<br />

Zugleich einen neuen Höchststand seit der<br />

Gründung des Landes Brandenburg.“<br />

Damit war das Gesetz zur Aufnahme<br />

von einer Milliarde Euro neuer<br />

Schulden beschlossen – genau 18<br />

Tage, bevor in Brandenburg die<br />

Schuldenbremse in Kraft tritt.<br />

Der Fonds ist umstritten und<br />

wurde vorder Beschlussfassung vom<br />

Landesrechnungshof recht heftig<br />

kritisiert. Doch JörgVogelsänger,der<br />

finanzpolitische Sprecher der SPD-<br />

Fraktion, sagte: „In Zeiten niedriger<br />

Zinsen und guter Konjunktur sind<br />

gezielte Investitionen das beste Instrument,<br />

um die positive Entwicklung<br />

unseres Landes fortzusetzen<br />

und zu verstetigen.“<br />

Das Regierungslager verweist<br />

darauf, dass auch die meisten Ökonomen,<br />

die Wirtschaftsweisen sowie<br />

die Gewerkschaften und Industrieverbände<br />

empfehlen, mehr Geld in<br />

Ausbau und Modernisierung der Infrastruktur<br />

und in technologische<br />

Innovationen zu stecken.<br />

Für die CDU sagte Fraktionschef<br />

Jan Redmann im Landtag: „Für die<br />

CDU steht der Zukunftsfonds unter<br />

der klaren Bedingung, dass er ausschließlich<br />

Investitionen dient, die<br />

künftig einen hohen Nutzen entfalten.<br />

Jeder einzelne Cent.“<br />

DieRegierung aus SPD,CDU und<br />

Grünen hatte sich während ihrer<br />

recht kurzen, aber sehr intensiv geführten<br />

Koalitionsverhandlungen<br />

DIE KRITIK<br />

Lob: Der Rechnungshof lobt die Sparpolitik<br />

der vorherigen rot-roten Regierung mit den<br />

Finanzministernder Linkspartei. Die hätten<br />

in fast zehn Jahren gespartund alte Schulden<br />

getilgt. So stiegen die finanziellen Rücklagen<br />

der Regierung auf ein Rekordniveau<br />

vonzweiMilliarden Euro. Insgesamt hat das<br />

Land derzeit 18 Milliarden Euro Schulden.<br />

etwas ganz besonderes ausgedacht:<br />

Die neue Regierung hat viele neue<br />

Ideen und die müssen auch finanziert<br />

werden. Dummerweise gilt ab<br />

1. Januar 2020 eine Schuldenbremse.<br />

Das heißt, die Regierung darf nur<br />

noch im Notfall zusätzliches Geld<br />

aufnehmen. Also wurde die Idee eines<br />

Zukunftsinvestitionsfonds geboren<br />

und umgesetzt. Mit äußerster<br />

Eile. Eswar sogar nötig, dass einiges<br />

im üblichen parlamentarischen Alltag<br />

geändertwerden musste.Ein Gesetz<br />

benötigt üblicherweise zwei Lesungen<br />

oder –wie in diesem Fall –<br />

auch drei. Damit das Gesetz aber<br />

überhaupt noch vor der Weihnachtspause<br />

durchs Parlament gebracht<br />

werden konnte,fand die erste<br />

Lesung statt, bevor der neue Regierungschef<br />

vom Parlament gewählt<br />

und die Regierung vereidigt war.<br />

GETTY<br />

Die Linken sprechen von einem<br />

„Schattenhaushalt“, weil nicht klar<br />

ist, wofür das Geld verwendet wird.<br />

Der finanzpolitische Sprecher<br />

Ronny Kretschmer kritisierte zudem,<br />

dass erst einmal 14 neue und<br />

hoch bezahlte Stellen in der neuen<br />

Regierung geschaffen wurden, zum<br />

Beispiel mehr Staatssekretäre. „Damit<br />

wird der Landeshaushalt zum<br />

Selbstbedienungsladen der Koalition<br />

gemacht, aber ganz bestimmt<br />

keine Aufbruchsstimmung im Land<br />

herbeigeredet.“<br />

Ministerpräsident Dietmar Woidke<br />

(SPD) hatte in seiner Regierungserklärung<br />

geworben: „Der Zukunftsinvestitionsfonds<br />

ist kein Widerspruch<br />

zu einer soliden nachhaltigen<br />

Finanzpolitik. Er ergänzt sie<br />

und erweitertunsereMöglichkeiten,<br />

Brandenburg zukunftsfähig zu machen.“<br />

Allgemein spricht die Regierung<br />

von nötigen Investitionen, um<br />

Funklöcher zu stopfen, den Nahverkehr<br />

zu stärken, die ärztliche Versorgung<br />

zu verbessern, bezahlbare<br />

Wohnungen zu schaffen und für<br />

mehr Klimaschutz zu sorgen.<br />

Konkret ist nur bekannt, dass das<br />

Geld verwendet werden soll, um eine<br />

Nachfolge für das Kommunale Investitionsprogramm<br />

aufzulegen.<br />

Undessollen etwa die Raffinerie des<br />

PCK in Schwedt an die Bahnstrecke<br />

Berlin–Stettin angeschlossen werden.<br />

Auch soll damit der Eigenanteil<br />

des Landes bei Fördermitteln vom<br />

Bund aufgebracht werden.<br />

Kein Wohnrecht<br />

für<br />

Hohenzollern<br />

Ministerin will Einigung<br />

mit Bund und Berlin<br />

VonJens Blankennagel, Potsdam<br />

ImStreit zwischen dem Staat und<br />

dem Adelshaus Hohenzollern<br />

über deren Güter hat die Volksinitiative<br />

der Linkspartei namens „Keine<br />

Geschenke den Hohenzollern“ inzwischen<br />

14 000 Unterschriften gesammelt.<br />

Die Initiative läuft seit August<br />

und hat ein Jahr Zeit, um 20 000<br />

Unterschriften einsammeln. Linke-<br />

Chefin Anja Mayer sagte: „Offenbar<br />

haben die vielfältigen aktuellen Berichte<br />

über die maßlosen Forderungen<br />

der Hohenzollern-Erben unserer<br />

Volksinitiative nochmals Wind<br />

unter die Segel gebracht.“<br />

Am Donnerstag forderte Kulturministerin<br />

Manja Schüle (SPD) im<br />

Landtag, dass sich die drei Verhandlungspartner<br />

der öffentlichen Hand<br />

–der Bund sowie die Länder Berlin<br />

und Brandenburg –schnell auf eine<br />

gemeinsame Verhandlungslinie verständigen.<br />

Brandenburg hatte die<br />

Verhandlungen mit den HohenzollernimSommer<br />

abgebrochen.<br />

Bei den Auseinandersetzungen<br />

mit den Nachfahren des letzten Kaisers<br />

in Deutschland geht es um Immobilien<br />

sowie Kunstschätze inöffentlichen<br />

Museen und Stiftungen.<br />

Außerdem fordert das ehemalige<br />

Herrscherhaus ein Wohnrecht im<br />

Potsdamer Schloss Cecilienhof.<br />

Schüle: „Die Königsdisziplin der Politik<br />

ist es,Konflikte zu lösen.“ Darauf<br />

sei sie auch aus.„Ich habe auch viel<br />

Fantasie, aber ich habe nicht so viel<br />

Fantasie, dass unser Schloss Cecilienhof<br />

–ich betone unser Schloss Cecilienhof<br />

– wieder privat bewohnt<br />

wird.“<br />

LOTTO-QUOTEN<br />

Mittwoch-Lotto:<br />

14- 25 -27-32-36-45, Sz. 5<br />

QUOTEN<br />

Klasse 1: unbesetzt 13201707,90 Euro<br />

Klasse 2: 2x457367,80 Euro<br />

Klasse 3: 46 x9942,70 Euro<br />

Klasse 4: 271 x5063,10 Euro<br />

Klasse 5: 2190 x208,80 Euro<br />

Klasse 6: 17942 x50,90 Euro<br />

Klasse 7: 41216 x22,10 Euro<br />

Klasse 8: 347674 x11,80 Euro<br />

Klasse 9: 330440 x5,00 Euro<br />

Alle Angaben ohne Gewähr!<br />

Hamburg und die Elbphilharmonie<br />

LESERREISEN<br />

Konzert mit Werken von Haydn, Mozart u.Gershwin inder „Elphi“ und weitere Attraktionen<br />

©pure-life-pictures -stock.adobe.com, GLOBALIS<br />

3-tägige Reise im First-Class-Hotel<br />

inkl. Bahnanreise nach Hamburg<br />

Die „Elphi“ ist das neue Wahrzeichen der Hansestadt<br />

und die Konzerte im Großen Saal begeistern die Zuhörer.<br />

Grund genug Hamburg und seiner neuen Perle<br />

einen Besuch abzustatten. Während Ihres Aufenthalts<br />

zeigen wir Ihnen darüber hinaus zahlreiche Sehenswürdigkeiten,<br />

und wer möchte besucht den Hamburger<br />

Hafen während einer Rundfahrt. Am ersten Abend<br />

dann ein kulinarischer Höhepunkt, Sie besuchen eine<br />

der Restaurant-Ikonen.<br />

ab €599,–<br />

22.01. -24.01.2020<br />

p. P. im DZ<br />

Im Preis enthaltene Leistungen:<br />

·Bahnanreise 2. Klasse nach Hamburg u. zurück ·2xÜF<br />

im Hotel Reichshof ·1x3-Gang-Menü in Tim Mälzers<br />

Bullerei (ohne Getränke) ·Konzert in der Elbphilharmonie<br />

(Preiskat. 5) ·Stadtrundfahrt ·Reiseleitung während Ihres<br />

Aufenthalts in Hamburg ·Reiseliteratur<br />

Zusätzliche Kosten p. P.:<br />

·EZ-Zuschlag: €200,–<br />

·Konzert Preiskat. 1: +€60,– p.P. /Preiskat. 3: +€40,– p.P.<br />

·Hafenrundfahrt: +€20,– p.P. /Miniaturwelten: +€20,– p.P.<br />

·Tourismustaxe der Stadt Hamburg (3 –4€ p.P./Nacht),<br />

diese muss persönlich im Hotel bezahlt werden.<br />

INFORMATIONEN UNTER<br />

06187–4804840<br />

KENNWORT:<br />

BERLINER ZEITUNG<br />

©stevanovic.igor -stock.adobe.com, GLOBALIS<br />

Mehr Informationen auch unter www.berliner-zeitung.de/leserreisen |leserreisen@berliner-zeitung.de<br />

Detaillierte Informationen zur Reise und rechtliche Hinweise erhalten Sie vor Buchung vom Reiseveranstalter.<br />

Reiseveranstalter (i. S. d. G.): Globalis Erlebnisreisen GmbH, Uferstraße 24, 61137 Schöneck

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