AUTOINSIDE Ausgabe 01 – Januar 2020
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AUTO-SALON<br />
Bekommt der Garagist, der bisher die<br />
Zuliefermesse in Halle 7 besucht hat, nun<br />
alle Infos nur noch über die App?<br />
Nein, wir sprechen hier von einem ganzen infopaket<br />
inklusive Website. Die Garagisten erhalten<br />
so aktuell alle Neuigkeiten und wichtigen<br />
Informationen aus der Automobilbranche<br />
und -industrie. Wir sprechen auch nicht mehr<br />
von Accessoires und Zubehör, sondern von der<br />
Automobilbranche und Mobilität.<br />
Wo sehen Sie bezüglich Digitalisierung<br />
noch Potenzial für die GIMS?<br />
Das Kundenerlebnis findet heute nicht mehr<br />
nur vor Ort statt. Es beginnt bereits zuhause<br />
bei der Planung. Wenn jemand beispielsweise<br />
aus St. Gallen kommt, dann muss er sich überlegen,<br />
ob er mit dem Auto oder dem ÖV nach<br />
Genf reisen und ob er den Besuch am Auto-Salon<br />
gleich mit etwas anderem in Genf verbinden<br />
soll. Heute müssen wir die Kunden diesbezüglich<br />
einfach und gut informieren können.<br />
Dank der Digitalisierung bewegen wir uns<br />
noch näher auf die Kunden zu und können ihnen<br />
einen möglichst angenehmen und informativen<br />
Aufenthalt verschaffen.<br />
Die Fachmesse in Halle 7 findet nicht<br />
mehr statt. Ihre Gedanken dazu?<br />
Ich bin traurig. Wir haben ein Konzept erarbeitet<br />
und uns Ziele für die Fachmesse gesetzt.<br />
Ich habe mit allen Verbänden und den wichtigsten<br />
Akteuren versucht, eine Lösung zu finden.<br />
Das war meine erste Priorität und ist mir<br />
leider nicht gelungen. Die Gründe dafür sind<br />
vielfältig. Einer ist sicher, dass das Format mit<br />
einem 13-tägigen Auto-Salon für eine B2B-Messe<br />
nicht mehr geeignet ist. Klar, wir hätten die<br />
Fachmesse auch in diesem Jahr in einem kleineren<br />
Rahmen mit rund 40 Ausstellern durchführen<br />
können. Aber irgendwann braucht es<br />
einen klaren Entscheid. Wir haben aufgrund<br />
von Fakten entschieden, die Fachmesse aufzugeben<br />
und die Halle 7 in eine Teststrecke umzuwandeln.<br />
Ein gut gelaunter GIMS-Direktor Olivier Rihs im Gespräch über die kommende <strong>Ausgabe</strong>.<br />
Weshalb soll der Garagist auch ohne<br />
Fachmesse noch nach Genf kommen?<br />
Heute geht es um die gesamte Mobilität und<br />
nicht mehr um einzelne Produkte. Will man<br />
heute als Garagist seinen Betrieb richtig führen,<br />
dann muss man die Neuigkeiten, Entwicklungen<br />
und Trends aus der Branche kennen.<br />
Genau das können wir ihnen einerseits mit<br />
der «GIMS Tech» bieten, bei der die neusten<br />
Technologien präsentiert werden. Andererseits<br />
werden wir in der «GIMS Discovery» die neusten<br />
Fahrzeuge mit alternativen Antrieben zeigen<br />
und zur Entdeckungsfahrt anbieten. Am<br />
«GIMS VIP Day» widmen wir uns in Panels<br />
und Referaten den aktuellen und zukünftigen<br />
Herausforderungen in der Automobilbranche.<br />
Die wichtigsten Gründe für einen Besuch an<br />
die GIMS bleiben aber die Emotionen, die Freude<br />
am Automobil und die Möglichkeit, seine<br />
Kollegen zu treffen.<br />
Was erwartet die Besucher an der<br />
«GIMS Discovery»?<br />
Die «GIMS Discovery» besteht aus einer 456<br />
Meter langen Teststrecke, die vom TCS operativ<br />
geleitet wird, und 48 Fahrzeugen mit alternativen<br />
Antrieben <strong>–</strong> hauptsächlich Elektro.<br />
Innert zehn Minuten werden die Besucher<br />
eingecheckt, erhalten eine Erklärung über das<br />
Auto und die Lademöglichkeiten und absolvie-<br />
Experten begleitet und bekommen auch die<br />
Möglichkeit, die Beschleunigung zu erleben.<br />
Das muss einfach sein.<br />
Zehn Minuten ist eher knapp, nicht?<br />
Wir verstehen die «GIMS Discovery» als Degustation<br />
und weniger als Test. Denn Verkaufsgespräche<br />
oder längere Erklärungen gibt es hier<br />
keine. Diese werden bei den Anbietern in den<br />
Hallen 1 bis 6 geführt. Es war eine Bedingung,<br />
dass nur Hersteller teilnehmen können, die<br />
auch einen Stand in Genf haben. Die Hersteller<br />
sind mit unserem Konzept sehr zufrieden,<br />
wir mussten nicht argumentieren. Ausserdem<br />
schätzen sie, dass die Journalisten so die Möglichkeit<br />
erhalten, Bilder von fahrenden Autos<br />
zu schiessen.<br />
Wieso haben Sie sich für dieses Konzept<br />
entschieden?<br />
Wir wissen, dass 97 Prozent der GIMS-Besucher<br />
aus dem Jahr 2<strong>01</strong>9 noch nie in einem E-<br />
Auto sassen. Wir wissen aber auch, dass 70<br />
Prozent von ihnen bereit sind, diesen Schritt<br />
zu wagen, wenn sie über genügend Informationen<br />
verfügen. Wir wollen diese Barriere durchbrechen<br />
und die Akzeptanz von alternativen<br />
Antrieben fördern.<br />
Wie fielen die Reaktionen auf diese<br />
Entscheidung aus?<br />
Das Verständnis war im Grossen und Ganzen<br />
da. Viele haben gesehen, dass wir alles probiert<br />
haben. Natürlich gibt es auch Personen, die enttäuscht<br />
waren. Einige warfen sich selbst vor,<br />
vielleicht ganz generell zu wenig Engagement<br />
für Fachmessen gezeigt zu haben. Nun sind wir<br />
gespannt, wie unsere neuen Projekte funktionieren<br />
werden. Die ersten Feedbacks sind zumindest<br />
sehr positiv. ren drei Runden. Dabei werden sie von einem<br />
Fortsetzung Seite 48<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong>47