SJtAr "X - Institut für ökologische Wirtschaftsforschung
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der Universitäten und durch Forschungskooperation zwischen Wissenschaft<br />
und Wirtschaft das weiterentwickeln in der Industriestruktur,<br />
im untrennbaren Zusammenhang mit tertiären Leistungen,<br />
die teils sicherlich mit als industrielle Leistungen erfaßt<br />
werden, teils aber, ich glaube in wachsendem Maße - denken<br />
wir an Software und Fragen der Informations- und Kommunikationstechnik<br />
- die direkt auch im tertiären Bereich angesiedelt<br />
sind, bei verstärkter Forschungskooperation mit den Unternehmen,<br />
den wirtschaftlichen Einheiten. Hier ist der positive Ansatzpunkt<br />
erstehs <strong>für</strong> Verbesserung der Industriestruktur bei<br />
gleichzeitigem Wachstum interessanter tertiärer Leistungen, die<br />
wiederum Basis sein können um den Bereich zu vergrößern, den<br />
ich vorhin als Restposten in der Leistungsbilanz genannt habe,<br />
nämlich diese 5 %, die inzwischen (es gibt hier nur geschätzte<br />
Größenordnungen) auf 7-8 % gestiegen sind. Man wird diesen Prozess<br />
nicht so verschieben können, daß von einem massiven Strukturwandel<br />
hin zu vergleichbaren Größenordnungen der 3 0er Jahre<br />
gerechnet werden kann. Aber ich meine doch, in der Tendenz gibt<br />
es hier Möglichkeiten, vor allem den Standort-Faktor Wissenschaft<br />
in Berlin <strong>für</strong> die Wirtschaft und damit <strong>für</strong> interessante<br />
Dienstleistungen noch stärker nutzbar zu machen und damit auch,<br />
das würde ich zunächst mal ohne Differenzierung sagen, vom<br />
Trend her Umweltentlastungseffekte durchzusetzen.<br />
Johannes Berger<br />
Wir diskutieren die umweltpolitischen Effekte eines Trends zur<br />
Dienstleistungsgesellschaft. Deswegen möchte ich beginnen mit<br />
einer Anmerkung darüber, ob es diesen Trend zur Dienstleistungsgesellschaft<br />
als stabilen Trend überhaupt gibt, und da<br />
knüpfe ich an Bemerkungen von Frank Stille an. Die Grobfassung<br />
der These lautet, daß Trends zur Dienstleistungsgesellschaft in<br />
der Form stattfinden, daß der industrielle Sektor jenes Schicksal<br />
erfahre, das im Laufe der Industrialisierung die Landwirtschaft<br />
erlitten habe; nämlich, daß sie relativ sozusagen sich<br />
marginalisiert. Was nun die Bundesrepublik Deutschland betrifft,<br />
so glaube ich, daß die Zahlen nicht da<strong>für</strong> sprechen, daß<br />
wir einen bedeutsamen relativen Bedeutungsverlust des industriellen<br />
Sektors zu verzeichnen haben. Etwa seit 1982/83 beobachten<br />
wir sozusagen den üblichen Trend der Nachkriegszeit, die<br />
Industrie wächst. Zwar wachsen die Dienstleistungen noch etwas<br />
schneller, daher kommt es zu den Verschiebungen, aber zunächst<br />
einmal wächst in der Bundesrepublik auch die Industrie wieder,<br />
sowohl nach den Beschäftigten seit 1983, wie nach dem Output.<br />
Von daher kann man natürlich nicht im üblichen Sinn von einer<br />
Tertiarisierung sprechen. Ein zweiter Punkt, auch der ist schon<br />
angesprochen worden: Auch dann, wenn die Dienstleistungsaktivitäten<br />
schneller wachsen als industrielle Aktivitäten, ersetzen<br />
sie diese nicht, sondern - das geht jetzt auf Überlegungen zurück,<br />
die wir in Bielefeld in einem sehr langen Forschungsprojekt<br />
mal ausgearbeitet haben - Dienstleistungen generell charakterisiert<br />
ist, daß sie das Insgesamt von Aktivitäten sind,<br />
deren Funktion ist, sogenannte primäre Arbeiten, also Arbeiten<br />
der stofflichen Umgestaltung, solche Arbeiten zu ermöglichen.<br />
Arbeiten, die gemacht werden, damit industriell gearbeitet werden<br />
kann. Das ist sozusagen die Grundidee, die Sie bei allen