SJtAr "X - Institut für ökologische Wirtschaftsforschung
SJtAr "X - Institut für ökologische Wirtschaftsforschung
SJtAr "X - Institut für ökologische Wirtschaftsforschung
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
ser, egal was es uns jetzt kostet, sondern weil Umweltschutz<br />
Geld kostet, muß Umweltschutz auch effizient sein. Und ich sehe<br />
immer noch nicht, wie das bewerkstelligt werden soll aufgrund<br />
anderer Mechanismen. Es geht letztenendes auch hier um die Entscheidung,<br />
und da wollt ich auch noch kurz was zu sagen: Ich<br />
habe mir nämlich überlegt, inwieweit es überhaupt möglich wäre,<br />
das was in Japan passiert ist, Sie nannten das konsensuale Rahmenplanung,<br />
ob das übertragbar ist. Meiner Meinung nach haben<br />
die sich dort gezielt mit bestimmten Produkten befaßt, die dann<br />
gezielt im Export gefördert worden sind. Das hört sich natürlich<br />
ganz prima an, aber ich kann nur sagen, in so einer Situation,<br />
wo sich ein offenbar mehr oder weniger allmächtiges<br />
Staatsministerium und sieben große Industriekomplexe einig<br />
sind, das riecht <strong>für</strong> mich doch sehr stark danach, daß das auf<br />
Kosten der Verbraucher geht. Deswegen habe ich da so meine<br />
Schwierigkeiten, von vornherein zu sagen, das ist also etwas,<br />
das bei uns auch anzustreben ist. Und die Sache mit der konsensualen<br />
Rahmenplanung - das hätte ich schon gerne ein bißchen<br />
konkreter, auch da ist das Rätsel noch ungelöst. Wie will man<br />
z.B. vermeiden, das ist <strong>für</strong> mich die zentrale Frage, daß bei<br />
solchen Abstimmungsmechanismen sich wieder Bürokratietendenzen<br />
einschleichen. Wüßte ich auch gerne mal, was die Ihre Vorstellungen<br />
sind, ganz konkret.<br />
Reinhard Pfriem: Mir kommt eine Sache in der Diskussion ein<br />
bißchen zu kurz: Wir reden über vorhandene oder nur scheinbar<br />
vorhandene Spielräume staatlichen Handelns, reden über die<br />
Frage der Steuerungskapazität. Ich habe vorhin schon darauf<br />
hingewiesen, wir reden hier von Umweltentlastung und Umweltpolitik,<br />
auch dies ist einer der vielen Begriffe, wo, wenn viele<br />
Leute drüber reden, nicht unbedingt dasselbe gemeint ist. Mir<br />
ist aufgefallen heute vormittag in der Diskussion, eine Problematisierung,<br />
die man vielleicht noch einmal verstärken sollte,<br />
nämlich wie politikfähig, u.a. strukturpolitikfähig, wie fähig<br />
zur Veränderung der Rahmenbedingungen von handelnden Unternehmen<br />
und Verbrauchern aber auch wie politikfähig <strong>für</strong> direkte<br />
Veränderungen ist das Handeln von Unternehmen und Verbrauchern.<br />
Da sind doch Produktions- und Nutzungsmuster am Werk, Arbeitsund<br />
Lebensmodelle, die haben auch einen ganzen Stapel kultureller<br />
Bedeutungen. Also, Herr Bothe, das ist sozusagen ein gemeinsames<br />
Problem, weil keiner sagen kann, die Entscheidungsund<br />
Steuerungsmechanismen funktionieren richtig, sonst säßen<br />
wir nicht hier, sonst würden wir nicht so darüber reden. Also,<br />
mein Problem: Rutschen wir nicht sozusagen aus dem Steuerungsund<br />
Machbarkeitsproblemen selber Zug um Zug in eine Eingrenzung<br />
auf quantitative, auf mediale Umweltprobleme rein, bzw. umgekehrt,<br />
wenn wir uns einig sind, daß da gerade qualitative Probleme<br />
angesprochen sind, Toxizität, Entgiftung der Chemie etc.,<br />
daß dies vielleicht eine relativ zunehmende Bedeutung gewinnt<br />
<strong>für</strong> eine <strong>ökologische</strong> und nicht nur umweltmedial beschränkte Defizitanalyse.<br />
Also, wie politikfähig sind diese Bereiche, oder<br />
sind die irgendwann nur Gegenstand von irgendwelchen schlauen,<br />
mahnenden Diskussionsbeiträgen, und das Handeln und Aushandeln<br />
um das praktisch ¿Mögliche wird sich nur in den Bereichen von<br />
solchen Schadstoff- und Quantitätenänderungen und Rohstoff ökonomischen<br />
Geschichten bewegen. Vielleicht kann darauf noch jemand<br />
eingehen.<br />
Johannes Berger: Erstens, daß der Staat eine aktive Rolle haben