SJtAr "X - Institut für ökologische Wirtschaftsforschung
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Unsere Gesel1schaft befindet sich in einer Umbruchphase. Nach<br />
der sogenannten Fourastierthese gibt es einen Drei-Sektoren-Bereich,<br />
der früher sich wie folgt darstellte: Landwirtschaft als<br />
größter, Industriebereich als zweitgrößter und Dienstleistungsbereich<br />
als drittgrößter Bereich. Waren die letzten 40 Jahre<br />
dadurch gekennzeichnet, daß sich die Industrie zu Lasten der<br />
anderen Bereiche ausdehnte, so befinden wir uns derzeit an einem<br />
Übergang zu einer Dienstleistungs- oder auch Informationsgesellschaft.<br />
Derartige Änderungen setzen Anreize <strong>für</strong> die Entwicklung der<br />
Wirtschaft in eine ganz bestimmte Richtung. Energiesparende,<br />
umweltfreundliche, informationsintensive Produktionen sind ökonomisch<br />
sinnvoller als rohstoff- und energieintensive Grundstoffindustrien.<br />
In der Regel geht in allen hochindustrialisierten Ländern der<br />
Beitrag der Grundstoff- und Schwerindustrie am Sozialprodukt<br />
zugunsten der "sauberen" Industrien und Dienstleistungen zurück.<br />
Auch die Industrieproduktion selbst ändert ihren Charakter:<br />
Während noch vor zwanzig Jahren in erster Linie schwerindustrielle<br />
Produkte mit hohem Rohstoffeinsatz erzeugt wurden,<br />
nimmt der spezifische Rohstoffeinsatz bei den meisten Industrieproduktionen<br />
seit Jahren erheblich ab. Hinzu kommen beträchtliche<br />
Erfolge der Unternehmen beim Umweltschutz selbst.<br />
So ging seit Anfang der siebziger Jahre der Schweieldioxid-Aus-<br />
Stoff der Industrie um 3 4 Prozent zurück, während die Produktion<br />
real um 45 Prozent zunahm. Der Staubauswurf konnte um über<br />
die Hälfte zurückgeführt werden. Durch den fortschreitenden<br />
Einsatz abfallarmer Produktionsverfahren wurde erreicht, daß<br />
zwischen 1977 und 1982 die Abfallmenge der proudzierten Industrie<br />
lediglich um 1,5 Prozent wuchs, während im selben Zeitraum<br />
die Produktion real um mehr als 24 Prozent anstieg. Auch<br />
hat die Verwertung verbliebener Abfälle allein in diesem Zeitraum<br />
von 30 Prozent auf 35 Prozent zugenommen. Welche massiven<br />
Veränderungen durch neue Technologien z.B. durch den Ersatz<br />
konventioneller elektromechanischer Schaltungen durch miniaturistische<br />
Elektronik ausgelöst wurden, kann heute nahezu jeder<br />
an seinem Arbeitsplatz beobachten.<br />
Mit anderen Worten: Wir befinden uns schon auf dem Weg zur<br />
Minimierung des spezifischen Rohstoffeinsatzes, so daß gleichzeitig<br />
die volkswirtschaftliche Bedeutung der rohstoffintensiven<br />
Bereiche abnimmt. Damit wird aber deutlich, daß unserer<br />
Wirtschaft ein Weg vorgezeichnet ist, der es ihr erlaubt, langfristig<br />
zu wachsen, ohne deswegen nennenswert mehr Rohstoffe zu<br />
benötigen als heute.<br />
Wer Umweltbelastung verursacht, hat die Kosten <strong>für</strong> ihre Vermeidung<br />
oder Beseitigung zu tragen. Dieses Verursacherprinzip ist<br />
eine unverzichtbare Voraussetzung <strong>für</strong> einen zugleich v/irksamen<br />
und im Grundsatz marktwirtschaftlich ausgerichteten Umweltschutz<br />
. Eine breite Anwendung des Gemeinlastenprinzips - also<br />
die Bezahlung der Umweltschutzkosten über den allgemeinen öf-