SJtAr "X - Institut für ökologische Wirtschaftsforschung
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Die Konzentration des Energieverbrauchs auf die sechs größten<br />
Energieverbraucher hat sich von 197 3 bis 1984 leicht verstärkt:<br />
von 8 0 Prozent auf 8 3 Prozent. Innerhalb der Hauptverbraucher<br />
gab es allerdings einige Veschiebungen: Deutlich abgenommen hat<br />
der Anteil der Eisenhütten und der Steine-Keramikerzeugung,<br />
stark zugenommen hat der Anteil der Papierindustrie, merklich<br />
auch der der Chemieindustrie. Die Papierindustrie ist'allerdings<br />
ein spezieller Fall: Sie deckt bereits fast 40 Prozent<br />
ihres Energieverbrauchs aus den Abfällen ihres Rohstoffes<br />
(Holz), nämlich aus Ablauge und Rinde. Zöge man diesen Anteil<br />
von ihrem Verbrauch ab, so wäre der Anteil der Papierindustrie<br />
am Verbrauch der gesamten Industrie konstant geblieben.<br />
Die Ablaugeverbrennung bringt eine starke Entlastung der Flüsse<br />
mit sich, ohne neue Filter wird jedoch die Luft stark zusätzlich<br />
belastet (Schwefel). Durch Einsparung von Fremdenergie<br />
geht hier die Umweltbelastung zurück.<br />
Die wichtigsten Trends beim Energieendverbrauch der Industrie<br />
der letzten 15 Jahre sind, daß der Anteil der Mineralölprodukte<br />
von 3 9 Prozent auf 18 Prozent zurückgegangen ist, der Anteil<br />
der festen Brennstoffe nach einem Tiefstand 1975 auf 24 Prozent<br />
angestiegen ist, der Gaseinsatz von 2 3 Prozent auf etwa 3 0 Prozent<br />
bis 1976 stieg und seither stagnierte. Elektrizität stieg<br />
von 17 Prozent auf 22 Prozent, sonstige Energieträger von 0,5<br />
Prozent auf sieben Prozent, wobei mehr als die Hälfte der sieben<br />
Prozent die Ablauge aus der ZelIstoffindustrie ist.<br />
Nach dem Nettoproduktionswert setzt sich die österreichische<br />
Industrie folgendermaßen zusammen:<br />
Zusammensetzung der Industriesektoren*<br />
1970 1984 1984/70»<br />
Basissektor 22,3 16,1 0.7<br />
Chemie 11,2 14,6 5.1<br />
Baustoffbranchen 10.4 10.2 2.9<br />
Technische Verarbeitungsprodukte 30,1 36.8 4.6<br />
Traditionelle Konsumgüter 20.0 22.3 2.0<br />
Industrie insgesamt 100.0 100,0 3,1<br />
1 Gemessen am realen Nettoproduktionswert zu Preisen 1976.<br />
* Durchschnittlich« jährliche Wachstumsrate der einzelnen Sektoren.<br />
Quelle: WIFO-Dalenbank.<br />
Trotz dieses Rückgangs der Grundstoffindustrie ist die österreichische<br />
Industriestruktur noch immer stark mit umweltbelastenden<br />
Produktionstechnologien behaftet. Österreich ist Nettoexporteur<br />
bei energie-, rohstoff- und umweltintensiven Gütern,<br />
während es bei technologie- und humankapitalintensiven Gütergruppen<br />
Nettoimporteur ist.<br />
Nach den vergleichenden Untersuchungen über Umwelteffekte durch<br />
Strukturwandel in den Industrieländern von Martin Jänicke und<br />
Harald Mönch, die hier in Berlin gemacht wurden, gehört Österreich<br />
zu den Ländern mit relativen strukturellen Verbesserungen.<br />
Die Produktionsstruktur wurde seit 1970 weniger umweltintensiv,<br />
die Effekte wurden durch hohes Wirtschaftswachstum allerdings<br />
mehr als kompensiert.