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SJtAr "X - Institut für ökologische Wirtschaftsforschung

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6. These<br />

Umweltschutz muß im Betrieb beginnen<br />

Die gewerkschaftliche Arbeit im Bereich der Ökologie muß die<br />

betrieblichen und die politischen Handlungsfelder so verbinden,<br />

daß sich diese nicht auf den Charakter von Appellen und wohlgemeinten<br />

Wünschen reduzieren lassen. Für die Gewerkschaften beginnt<br />

deshalb der Umweltschutz im Betrieb. Er ist eine wichtige<br />

Voraussetzung, um die politischen Rahmenbedingungen zu verändern.<br />

In der gewerkschaftlichen Betriebspolitik kommt es vor<br />

allem darauf an, zunächst die Belegschaft davon zu überzeugen,<br />

daß der Umweltschutz in vielfältiger Weise mit ihrem Interesse<br />

nach besserem Gesundheitsschutz verbunden ist. Deshalb ist der<br />

Gesundheitsschutz <strong>für</strong> betriebliche Aktionen Ausgangspunkt und<br />

gleichzeitig die Verbindung zwischen Umwelt- und Arbeitsschutz.<br />

Nur wenn die Arbeitsnehmer rechtzeitig über die Umweltgefahren,<br />

die die Produktion verursacht, informiert werden, können sie<br />

ihre Arbeits- und Umweltschutzbelange im Interesse der Erhaltung<br />

ihrer Gesundheit und Lebensgrundlagen wahrnehmen. Sie müssen<br />

davon überzeugt werden, daß ein frühzeitiges Aufgreifen der<br />

Probleme bei umweltgefährdender Produktion und umweltschädlichen<br />

Produkten sinnvoller ist, als das Verdrängen der gesundheitsschädlichen<br />

Produktion bzw. Produkte, von denen sie auch<br />

indirekt betroffen sind. Zur Verbesserung des Informationssystems<br />

<strong>für</strong> die Arbeitnehmer müssen daher die in den Umweltgesetzen<br />

vorgeschriebenen Umweltberichte den Belegschaften zur<br />

Kenntnis gegeben werden. Bisher erfolgt eine Berichterstattung<br />

seitens der Unternehmensleitung nur in den wenigsten Fällen.<br />

Ausgehend von der Analyse der betrieblichen Gefährdungsbereiche<br />

in Verbindung mit dem Arbeitsschutz und unter Einbeziehung der<br />

jährlich zu erstellenden Umweltberichte können die betrieblichen<br />

Interessensvertreter ökologisch orientierte Schlußfolgerungen<br />

ziehen, die dazu führen, daß die Produktionsverfahren<br />

umgestellt bzw. Ersatzstoffe in der Produktion eingesetzt werden.<br />

Deshalb benötigen die betrieblichen Interessenvertreter<br />

ein Informations- und Entscheidungssystem, das sie in die Lage<br />

versetzt, die betrieblichen Umweltbelastungen zu bewerten und<br />

Entscheidungen zu fällen. Die IG Metall will daher <strong>für</strong> die Betriebsräte<br />

ein Informationssystem erarbeiten, das zur Einführung<br />

eines betrieblichen Umweltkatasters führt. Die Einführung<br />

eines Informations- und Kontrol1 systems über die Vorschriften<br />

und Einhaltung der Umweltgesetze ist eine wichtige Voraussetzung,<br />

um betriebliche und branchenbezogene Konzepte zur Umstellung<br />

der Produktion zu erarbeiten. Deshalb wird die IG Metall<br />

in Industriebereichen mit hoher Umweltbelastung zur Umsetzung<br />

der umweltpolitischen Belange die Bildung von Arbeitskreisen<br />

"Arbeit und Umwelt" fördern und ihre Informations- und Bildungsarbeit<br />

ausweiten.

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