SJtAr "X - Institut für ökologische Wirtschaftsforschung
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Vergleich der spezifischen Staubemissionen. Während die spezifischen<br />
Staubemissionen eines SM-Stahlwerks 1974 rund 1,4 kg/t<br />
Rohstahl betrugen, beliefen sich diejenigen eines Elektrostahl-?<br />
werks auf 0,5 5 kg/t Rohstahl und die eines Blasstahlwerks auf<br />
rund 0,5 kg/t Rohstahl. (vgl. Graphik §)<br />
Zurückzuführen ist dies in erster Linie darauf, daß Blas- und<br />
Elektrostahlwerke wesentlich einfacher mit Entstaubungsanlagen<br />
UBA Entwicklung der mittleren Emissionsfaktoren LU-Emi<br />
bei verschiedenen Verfahren der Rohstahl-<br />
1981<br />
210<br />
erzeugung in der Bundesrepublik Deutschland<br />
Quelle: Umweltbundesamt 1981, S. 395<br />
Die Graphik 1 verdeutlicht, daß sich die bereits seit den 60er<br />
Jahren vollziehende Verdrängung des SM-Stahls durch den Blasstahl,<br />
und teilweise auch durch den Elektrostahl, nach 1975<br />
wieder beschleunigte. Die SM-Stahlprodu.ktion ging stetig zurück<br />
und wurde 1982 völlig beendet. Im Zeitraum 1975 bis 1981 stieg<br />
die Blasstahlproduktion an und stagnierte dann.<br />
Diese Beschleunigung der Verdrängung von SM- durch Blasstahl<br />
könnte auf strukturelle Faktoren zurückzuführen sein, da in einer<br />
Krise zunächst die älteren und weniger wirtschaftlichen Anlagen<br />
stillgelegt werden dürften. Insofern kann bei den spezifischen<br />
Emissionen von einem strukturell bedingten umweltpolitischen<br />
Gratiseffekt als Folge von Stillegungen umweltintensiver<br />
Techniken gesprochen werden. Allerdings ist dieser Gratiseffekt<br />
als relativ bescheiden anzusehen, weil er lediglich aus<br />
der Beschleunigung eines sich bereits weitgehend vollzogenen<br />
Prozesses resultiert. Immerhin wurden bereits 1974 rund 70 %<br />
des Rohstahls in Blasstahlwerken hergestellt und nur ca. 17 %<br />
in SM-Werken.