SJtAr "X - Institut für ökologische Wirtschaftsforschung
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AG 1<br />
UNTERNEHMERISCHE UND GEWERKSCHAFTLICHE BEITRÄGE ZU ÖKOLOGISCHER<br />
STRUKTURPOLITIK<br />
Uwe Schwarting -<br />
Unternehmerische Beiträge zu einem <strong>ökologische</strong>n Strukturwandel<br />
Unsere Wirtschaft hat in den letzten 200 Jahren eine atemberaubende<br />
Expansion durchgemacht. Infolge dieser ökonomischen Expansion<br />
traten immer häufiger <strong>ökologische</strong> Schäden zutage, die<br />
in den letzten Jahren in den Mittelpunkt der Kritik rückten.<br />
Unbestritten ist, da/3 gerade die westlichen Industrienationen<br />
und Japan diese <strong>ökologische</strong> Gefährdung erkannt haben und längst<br />
begonnen haben, Maßnahmen zur Vermeidung dieser Probleme zu ergreifen.<br />
Daß dies nicht nur den Kritikern zu langsam geht, sondern<br />
auch objektiv zu langsam ist, liegt in erster Linie an den<br />
ökonomischen Gegebenheiten. Umweltschutz kostet zunächst einmal<br />
Geld. Zum anderen liegt es daran, daß die Einsicht in die absolute<br />
Notwendigkeit von Umweltschutzmaßnahmen, der Einblick in<br />
die globalen Zusammenhänge eines <strong>ökologische</strong>n Gleichgewichtes,<br />
oft noch fehlen.<br />
Immer mehr Unternehmen sind sich der Tatsache bewußt, daß Luft,<br />
Wasser und Boden keine frei verfügbaren und beliebig nutzbaren<br />
Güter sind, sondern daß sie begrenzt verfügbar sind und ihre<br />
Benutzung Kosten verursacht. Auch ist vielen klar geworden, daß<br />
die Schädigung der Umwelt letztlich volkswirtschaftlich entschieden<br />
mehr kostet als die Verhinderung der Schadstoffbelastungen.<br />
Eines der erfreulichsten Ergebnisse einer Ökologie-Umfrage<br />
des Bundesverbandes Junger Unternehmer ist, daß die sogenannte<br />
moral suasion, die Überzeugung zu mehr Umweltbewußtsein<br />
als Motor jeder Umweltpolitik in den Betrieben stark zugenommen<br />
hat und daß dadurch der Weg zu wirtschaftlichen UmweltSchutzmaßnahmen<br />
geöffnet wurde. So hat jedes zweite Unternehmen die<br />
Umwelt in seine Unternehmensphilosophie eingearbeitet.<br />
Unternehmer wollen Umweltschutz - aber er soll auch wirtschaftlich<br />
tragbar und machbar sein. Dies setzt voraus, daß Prinzipien<br />
bei der Durchführung eingesetzt werden, die marktwirtschaftlicher<br />
Natur sind. Wir meinen, daß gerade marktwirtschaftliche<br />
Instrumente zum effektivsten Umweltschutz beitragen.<br />
Umweltzertifikatslösungen und Kompensationslösungen sind<br />
nur zwei Stichworte in der Diskussion um marktwirtschaftliche<br />
Instrumente. Generell sollte die Zielrichtung lauten: Die Unternehmer<br />
müssen mehr Eigeninitiative und Eigeninteresse bei<br />
der Bewältigung der Umweltprobleme eingeräumt bekommen. Umweltschutz,<br />
und zwar über das vom Gesetzgeber verlangte Maß hinaus,<br />
muß sich lohnen.