der-Bergische-Unternehmer_01/2020
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Tipp:
Wie findet ein Kaufinteressent bei der derzeit
angespannten Marktlage die Immobilie, die zu
ihm passt?
Immobilienexperte Frank Müller erläutert: „Die
qualitativen und quantitativen Wohnbedürfnisse
sind höchst unterschiedlich. Einen passenden,
gebrauchten Maßanzug zu finden erfordert insbesondere
Geduld und Aufmerksamkeit. Ich
empfehle auf allen Immobilienplattformen (Immoscout,
Immowelt, IVD24, Ebay-Kleinanzeigen…).
Suchprofile einzurichten, die über jedes
neu eigehende Angebot informieren. Zudem
empfehle ich bei den Immobilienmaklern das
Gesuch hinterlegen zu lassen. Hinsichtlich der
räumlichen Auswahl empfehle ich möglichst
nahe am Arbeitsplatz zu suchen. Fahren kostet
Geld und Zeit (und damit Lebensqualität). Kompromisse
würde ich nicht zu viele machen, sondern
lieber geduldig sein.“
häuser mehr am Markt, wenn die Eigentümer bzw.
potentiellen Verkäufer adäquaten, seniorengerechten
Wohnraum in Form von Wohnungseigentum
oder geeigneten Mietwohnraum finden würden“,
so seine Erfahrung. Hinsichtlich der Wünsche dieser
oftmals anspruchsvollen Zielgruppe bestehe in
allen bergischen Städten ein riesiges Defizit. Bei
barrierearmen Zweiraumwohnungen sei das Angebot
schon etwas größer, aber ebenfalls unzureichend.
Auch an dieser Stelle zeigt sich, dass eine
engere Zusammenarbeit bzw. ein Austausch zwischen
Stadtplanung und der örtlichen bzw. regionalen
Wohnungswirtschaft erforderlich ist.
Dies führe gerade in Zeiten guter Konjunktur
dazu, dass sich Unternehmen dorthin wendeten,
wo sie Flächen finden. „Flächenentwicklungen
für Wohnen und Gewerbe sind ein dauerhafter
Prozess. Wenn temporär weniger Flächen nachgefragt
werden, stellt die Politik das Thema Flächenentwicklungen
ganz hinten an und läuft dann
irgendwann wieder der Nachfrageentwicklung mit
der roten Laterne hinterher. Das grenzt an Standortsabotage“,
findet der Immobilienmakler klare
Worte und unterstreicht den Wunsch nach einem
intensiveren Dialog zwischen Politik, Verwaltung
und der Immobilienwirtschaft. Dass es in den
Bauämtern an Personal fehle, mache sich bei der
Bearbeitung von Bauanträgen und in der Stadtplanung
bemerkbar. „Hier haben sich die Städte in
den Abgrund gespart“, bedauert Müller.
INDUSTRIEBAU
KREATIVITÄT
BEDEUTET,
UNGEWÖHNLICHE
LÖSUNGEN ZU
FORDERN.
www.buehrer-wehling.de
In den Abgrund gespart
„Es gibt Ansätze der Politik, in denen die Marktteilnehmer
an einen Tisch gebeten werden. Diese
halte ich für unzureichend. Meist kommt bei diesen
Gesprächen nichts Messbares heraus“, kritisiert
Frank Müller. Das Wuppertaler Maklernetzwerk
Gewerbeimmobilien weise seit fast 20
Jahren auf den Mangel an Gewerbeflächen hin.
der Bergische Unternehmer 01|20 29