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der-Bergische-Unternehmer_01/2020

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mer. Roboter erteilen Rechtsauskünfte, beantworten

Finanzierungsfragen und weisen den Weg in

Krankenhäusern, Hotels und anderen Einrichtungen.

KI macht bestehende Produkte intelligenter,

verbessert die vorhandenen Fähigkeiten und die

Abläufe in der Automatisierung, ist im Stande,

umfangreiche Datenmengen bis in verborgene

Schichten zu analysieren, erzielt höchst genaue

Ergebnisse und optimiert sich laufend selbst.

Auf diese Weise lernen KI-Systeme immer weiter

dazu, sobald sie neue Zusammenhänge und Strukturen

erkennen. Anhand dieser Ergebnisse kann

ein leistungsstarker Lernalgorithmus seine eigenen

Eigenschaften den praktischen Erfordernissen

anpassen – etwa, um durch genaue Objekterkennung

und Klassifikation der vorliegenden Bilddaten

eine wesentlich präzisere Krebsdiagnose zu

erhalten. Oder um Betrugsfälle aufzuklären, sicherheitsrelevante

Untersuchungen anzustellen

oder das Datenpotenzial eines Unternehmens umfassend

zu erschließen, um dem Auftraggeber einen

einzigartigen Wettbewerbsvorsprung zu verschaffen.

Wobei nicht vergessen werden darf: Hinter jeder

intelligenten Technologie steht ein Mensch, der

den Ablauf des Neulernens programmiert, Trainingsprozesse

ausarbeitet und entscheidet, zu welchem

Zweck KI verwendet wird. Dabei gewinnt

die Forderung nach ethischen, moralischen und

gesellschaftlich akzeptierten Grundsätzen zunehmend

an Relevanz.

Kein Wundermittel für alles

und jedes

Generell dient Künstliche Intelligenz in all ihren

Facetten dazu, die Zusammenarbeit zwischen

Mensch und Maschine zu erleichtern. Dies erreicht

sie auf unterschiedlichen Wegen. Beispielsweise

überwindet sie Sprachbarrieren, steigert die

Leistung im Bereich der Datenanalyse, verhilft

Künstliche Intelligenz soll die Zusammenarbeit

zwischen Mensch und Maschine erleichtern.

Dies erreicht sie auf unterschiedlichen Wegen.

uns zu einer verbesserten sinnlichen Wahrnehmung,

hilft bei der Entscheidungsfindung und ermöglicht

den Einsatz von intelligenten Algorithmen

in Bereichen, die bisher außen vor bleiben

mussten. Allerdings ist zu bedenken, dass KI-Systeme

nicht das Wundermittel sind, die für alles

und jedes eine Lösung bieten. Durch gezieltes

Training entwickeln sich jeweils stark spezialisierte

Technologien, die exakt auf eine Aufgabe

ausgerichtet sind – und nur darauf.

Weiterbildung beugt

Arbeitsplatz-verlusten vor

Doch wie sieht es künftig mit dem Erhalt von Arbeitsplätzen

aus, die möglicherweise der KI zum

Opfer fallen könnten? Auskunft liefert hier ein

OECD-Papier aus dem Jahr 2018. Die Vergleichsstudie

zur Erfassung von Kernkompetenzen, die

in 32 Ländern unter der Bevölkerung im Alter von

16 bis 65 Jahren durchgeführt wurde, kam zu dem

Ergebnis, dass wahrscheinlich jeder zweite Job

von der Automatisierung betroffen sein wird und

in der Folge 14 Prozent der Arbeitsplätze als besonders

gefährdet gelten. Dies beträfe rund 66

Millionen Arbeitnehmer in den Ländern, die an

der OECD-Untersuchung teilgenommen haben.

Andererseits gibt es auch beruhigende Perspektiven.

So werden über 70 Prozent der KI-gestützten

Anwendungen keine Mitarbeiter ersetzen – zumindest

nicht bis 2025. Zudem ist zu erwarten,

dass der Einsatz von KI neue Berufsbilder generiert

und somit für weitere Arbeitsplätze sorgt.

Allerdings sollten sich Arbeitnehmer nicht entspannt

zurücklehnen und das Beste hoffen. Sondern

aktiv in ihre Weiterbildung investieren, damit

sie gut gerüstet sind für die Anforderungen in

der modernen digitalen Arbeitswelt.

Eine Aufgabe, die übrigens auch auf das Management

zukommt. Denn KI wird die Führungsrolle

in den Unternehmen verändern. Gefordert ist daher

ein Umdenken, das Wert auf qualifizierte, eigenverantwortlich

handelnde und denkende Mitarbeiter

legt. Nur so werden sich die erforderlichen

Umstrukturierungen im Betrieb erfolgreich realisieren

lassen.

Text: Brigitte Waldens

Fotos: BVG, Shuttersock

der Bergische Unternehmer 01|20 45

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