Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
8 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 32 · F reitag, 7. Februar 2020<br />
·························································································································································································································································································<br />
Berlin<br />
Gefängnis<br />
statt<br />
Geldstrafe<br />
Mehr als 900 Menschen<br />
wählten 2019 Ersatzhaft<br />
In Berlin haben im vergangenen<br />
Jahr 793 Männer und 120 Frauen<br />
im Gefängnis gesessen, weil sie eine<br />
Geldstrafe nicht zahlen konnten oder<br />
wollten. Mehr als die Hälfte davon –<br />
nämlich 494 –waren Menschen, die<br />
Strafen wegen „Erschleichens von<br />
Leistungen“ nicht gezahlt hatten, wie<br />
aus der Antwort der Senatsverwaltung<br />
der Justiz auf eine parlamentarische<br />
Anfrage der Grünen-Abgeordneten<br />
PetraVandrey hervorgeht. Unter<br />
diesen Fachbegriff fällt etwa wiederholtes<br />
Schwarzfahren.<br />
Dass jemand ins Gefängnis einrückt,<br />
weil er seine Geldstrafe nicht<br />
begleicht, ist laut Justiz immer das<br />
letzte Mittel. Geldstrafen werden<br />
vom Gericht mit Tagessätzen festgelegt,<br />
die sich am Einkommen des Betroffenen<br />
orientieren. Die Gefängnistage<br />
können aber durch gemeinnützige<br />
Arbeit wie Malern, Renovieren<br />
unter Anleitung oder Pflege von<br />
Parks und Grünanlagen ausgeglichen<br />
werden. Nach noch nicht vollständigen<br />
Angaben für 2019 wurden<br />
demnach knapp 52 400 Hafttage vermieden.<br />
Das spart auch der Justiz Kosten.<br />
Ein Hafttag schlägt mit etwa<br />
160 Euro zu Buche. Gemeinnützige<br />
Arbeit ist laut Antwort bei 440 Einrichtungen<br />
möglich, die eine Vereinbarung<br />
mit den Sozialen Diensten<br />
der Justiz geschlossen haben. Der<br />
Grünen-Abgeordnete Vandrey forderte,<br />
die Dauer der Ersatz-Haft zu<br />
verkürzen. Damit könnten die Kosten<br />
reduziert werden. Bisher werde<br />
ein Tagessatz der Geldstrafe, die<br />
nicht geleistet wird, in einen TagErsatzfreiheitsstrafe<br />
umgerechnet, so<br />
Vandrey.Ihrer Meinung nach sollten<br />
aber zwei Tagessätzeeinem TagHaft<br />
entsprechen. (dpa)<br />
Eine Muschel<br />
gegen den Schall<br />
Neuerung im Mauerpark<br />
Im Mauerpark wird eine Lärmschutzwand<br />
aufgestellt. Immer<br />
sonntags solle ab dem Frühjahr die<br />
3,6 Meter hohe,mobile Konstruktion<br />
den zunehmenden Nutzungskonflikten<br />
im Park entgegenwirken,<br />
teilte der Pankower Bezirksstadtrat<br />
Vollrad Kuhn (Grüne) mit. Der Park<br />
im früheren Grenzbereich zwischen<br />
Ostund West ist ein beliebtes Touristenziel.<br />
ZumKaraokesingen am Wochenende<br />
kommen stets Hunderte<br />
Schaulustige. Wiederholt beschwerten<br />
sich Anwohner über Lärm.<br />
Diefünf Meter breite Wand kostet<br />
das Bezirksamt laut Stadtrat etwa<br />
7100 Euro. Sie soll demnach an<br />
Sonntagen bis Ende Oktober aufgebaut<br />
werden und von 11bis 19 Uhr<br />
Schall schlucken. Die „Acoustic<br />
Shell“ werdenach einem Vorbild des<br />
Architekten Flanagan Lawrence entwickelt.<br />
Die Schallbarriere solle Anwohner<br />
schützen und gleichzeitig<br />
die Akustik für das Publikum verbessern,<br />
hieß es. Der Verein der Mauerpark-Freunde<br />
sieht in dem Projekt<br />
laut Mitteilung des Bezirksamtes einen<br />
Gewinn für alle. (dpa)<br />
Rund 7100 Euro soll die mobile Lärmschutzwand<br />
kosten.<br />
BA PANKOW<br />
Seit fast 81 Jahren halten S-Bahnen unter dem Potsdamer Platz. Dortsoll die Streckenach Kreuzberg und Treptow abzweigen, die der Fahrgastverband vorschlägt. DPA/SÖREN STACHE<br />
Noch ein S-Bahn-Tunnel für Berlin<br />
Verband greift alte Pläne auf und fordert den Bau einer Trasse,die Kreuzberg sowie Treptowunterquert<br />
VonPeter Neumann<br />
Es wäre ein Jahrhundertprojekt,<br />
das große Teile der Innenstadt<br />
jahrelang in eine<br />
Baustelle verwandeln<br />
würde. Doch der <strong>Berliner</strong> Fahrgastverband<br />
IGEB hält es für notwendig,<br />
weil es andere S-Bahn-Strecken entlastet,<br />
viele neue Direktverbindungen<br />
schafft und Reisezeiten verkürzt.<br />
Am Donnerstag warb er für den Vorschlag,<br />
eine weitere S-Bahn-Trasse<br />
quer durch Berlin zu bauen – in<br />
Mitte, Kreuzberg und Treptow als<br />
Tunnel. Die neue S6, die dort fahren<br />
könnte, würde den Siemens-Campus<br />
mit dem BER verbinden. „Berlin<br />
muss pragmatisch handeln und visionär<br />
denken“, forderte der IGEB-<br />
Vorsitzende Christfried Tschepe.<br />
Ein neuer Tunnel? Gern. Aber<br />
nicht für die U-Bahn! Das ist der<br />
Kern des Konzepts,mit dem sich der<br />
Verband in den rot-rot-grünen Koalitionsstreit<br />
über den Ausbau des unterirdischen<br />
Gleisnetzes einmischt.<br />
Er stößt sich daran, dass die U-Bahn-<br />
Neubaustrecken, die sich die SPD<br />
wünscht, außerhalb der Innenstadt<br />
liegen. So soll die U7 unter anderem<br />
zum BER verlängert werden –was<br />
der Verband für entbehrlich hält.<br />
Viele gute Anschlüsse<br />
„Wir halten es für sinnvoller,sich auf<br />
die Innenstadt zu konzentrieren“, so<br />
Tschepe. Im dicht bebauten Zentrum<br />
sei die Kapazität vieler Straßen<br />
erschöpft. In diesem Fall sollte der<br />
Tunnel aber nicht für die U-Bahn der<br />
<strong>Berliner</strong> Verkehrsbetriebe (BVG)entstehen,<br />
sondern als Teil des Netzes<br />
der Deutschen Bahn für die S-Bahn.<br />
VonGerhard Lehrke<br />
Der Plan der IGEB<br />
Gartenfeld<br />
S6<br />
Siemensstadt<br />
Wernerwerk<br />
Westkreuz<br />
Strecke muss saniert/<br />
neu gebaut werden<br />
Strecke vorhanden<br />
Westhafen Wedding<br />
Beusselstr.<br />
Jungfernheide<br />
Berlin Hbf.<br />
Potsdamer Platz<br />
Schöneberg<br />
Seit dem 19. Jahrhundert durchquert<br />
die Stadtbahn die Innenstadt<br />
von Osten nach Westen, im 20. Jahrhundert<br />
kam der Nordsüd-Tunnel<br />
der S-Bahn hinzu. Für das 21. Jahrhundert<br />
schlägt der Verband nun<br />
eine dritte Durchmesserlinie vor.<br />
„Beginnen und enden soll die<br />
neue S6 im BezirkSpandau –auf der<br />
Siemensbahn, deren Wiederaufbau<br />
gerade erst vereinbart wurde“, sagte<br />
Tschepe.Inder zweiten Hälfte dieses<br />
Jahrzehnts soll die Strecke, auf der<br />
seit 1980 keine S-Bahn mehr gefahrenist,<br />
wieder in Betrieb gehen.<br />
Perleberger<br />
Brücke<br />
Friedrichstr.<br />
Gesundbrunnen<br />
Ostbahnhof<br />
U1 U3<br />
Kochstr. Moritzpl. Görlitzer Bhf.<br />
Südkreuz<br />
U6 U8<br />
Glogauer Str.<br />
Kiefholzstr.<br />
Plänterwald<br />
Baumschulenweg<br />
Ostkreuz<br />
Treptower<br />
Park<br />
BER<br />
Schöneweide<br />
S6<br />
BLZ/GALANTY; QUELLE: IGEB<br />
Im Bahnhof Jungfernheide, wo<br />
die Siemensbahn auf den Ring trifft,<br />
wäre der Anbau einer dritten Bahnsteigkante<br />
sinnvoll, hieß es.Auf dem<br />
Ring würde die S6 weiter fahren, um<br />
dann jenseits des S-Bahnhofs Westhafen<br />
nach Süden abzubiegen –auf<br />
die zweite <strong>Berliner</strong> Nordsüd-S-Bahn,<br />
die unter dem Arbeitstitel S21 geplant<br />
wurde und zum Teil im Bauist.<br />
Nach Halten an der Perleberger<br />
Brücke und unter dem Hauptbahnhof<br />
würden die Züge in den S-Bahnhof<br />
Potsdamer Platz einfahren. In<br />
der Tunnelstation sollte der nächste<br />
Auf ewig in der Warteschleife<br />
Die neue Notfallnummer 116117 soll für schnelle Hilfe sorgen, ist aber schwer zu erreichen<br />
reicht werden, dass weniger Leute<br />
dieNotaufnahmen der Krankenhäuser<br />
blockieren mit Problemen, die<br />
bis zum nächsten Morgen warten<br />
können.<br />
Die Kassenärztliche Vereinigung<br />
hat nun Zahlen aus dem ersten Monat<br />
mit der neuen Nummer: ImJanuar<br />
wurden täglich zwischen acht<br />
und 20 Ärzte zu Patienten geschickt.<br />
Dörthe Arnold, Sprecherin der KV,<br />
nennt mehrereGründe für die langen<br />
Wartezeiten: die Grippewelle,die vielen<br />
Fragen zum Corona-Virus sowie<br />
krankheitsbedingte Ausfälle vonMitarbeitern.<br />
Ein weiteres Problem: Bei<br />
jedem Anrufer muss ein medizinisches<br />
„Ersteinschätzungsverfahren“<br />
durchlaufen werden. Die Mitarbeiter<br />
gehen dabei mit dem Anrufer einen<br />
Fragenkatalog durch. Außerdem<br />
muss die Leitstelle tagsüber versuchen,<br />
einenTermin bei einer Praxis zu<br />
Neubauabschnitt für die S6 starten.<br />
1940 gab es bereits konkrete Pläne,<br />
einen knapp fünf Kilometer langen<br />
Bahntunnel zu bauen, der unter anderem<br />
unter der Koch-und Oranienstraße<br />
verläuft. Jetzt greift der Fahrgastverband<br />
IGEB sie wieder auf.<br />
Umsteigebahnhof in Treptow<br />
An den neuen S-Bahnhöfen Kochstraße,<br />
Moritzplatz, Görlitzer Bahnhof<br />
und Glogauer Straße hätten die<br />
Fahrgäste viele Umsteigemöglichkeiten.<br />
„Insgesamt bekäme Kreuzberg,<br />
das heute nicht gut erreichbar<br />
ist, endlich bessere Verbindungen“,<br />
sagte IGEB-Sprecher Jens Wieseke.<br />
An der Kiefholzstraße träfe die S6<br />
erneut auf den Ring. Dort sollte ein<br />
Umsteigebahnhof entstehen –auch<br />
wenn dies wegen der Autobahn<br />
A100, die dort gebaut wird, Planer<br />
vorechte Herausforderungen stellen<br />
würde. Vor dem S-Bahnhof Plänterwald<br />
käme die S6 wieder ans Tageslicht.<br />
Aufbestehenden Gleisen ginge<br />
es weiter zum Flughafen BER.<br />
Die Neubaustrecke wäre ein Milliardenprojekt,<br />
das sich wohl erst in<br />
30 bis 50 Jahren verwirklichen ließe,<br />
so Tschepe. Schon jetzt müsse der<br />
Senat aber planerisch dafür sorgen,<br />
dass die Trasse nicht verbaut wird.<br />
„Dieses Tunnelprojekt ist wichtiger<br />
als das,was sonst so diskutiertwird“,<br />
sagte er. Nun soll es Verkehrspolitikern<br />
und dem Senat vorgestellt werden.<br />
DieDiskussion hat begonnen.<br />
Peter Neumann<br />
fragt sich, ob er den Bau<br />
noch erleben wird.<br />
Die 116117 ist die bundesweiteTelefonnummer<br />
des ärztlichen Bereitschaftsdienstes<br />
–sie soll die Alternative<br />
für jene Leute sein, die krank<br />
werden, wenn die Arztpraxen geschlossen<br />
sind. Wer die Nummer<br />
wählt, landet in der Leitstelle der Kassenärztlichen<br />
Vereinigungen, dort<br />
sollen die Anrufer von medizinisch<br />
ausgebildetem Personal Hinweise<br />
bekommen, ob und wie die Erkrankten<br />
sich selbst helfen können, ob sie<br />
bis zur Öffnung der Arztpraxis warten<br />
können, ob ein Bereitschaftsarzt geschickt<br />
wird oder ob sie den Notruf<br />
112 wählen sollten. Soweit die Theorie.<br />
In der Praxis hängen Hilfesuchende<br />
derzeit lange in der Warteschleife.<br />
Ein <strong>Berliner</strong> Familienvater<br />
versuchte zum Beispiel am vergangenen<br />
Freitag am späten Nachmittag<br />
über die 116117 Hilfe zu bekommen:<br />
Diezweijährige Tochter des 45-Jährigen<br />
litt nach einem Krankenhausaufenthalt<br />
unter einer Infektion und<br />
hatte mehr als 41 Grad Fieber. Beim<br />
erstenVersuch gab der Mann nach einer<br />
knappen Stunde auf. Danach<br />
hatte nach mehr als 40 Minuten endlich<br />
Erfolg. Drei Stunden später kam<br />
ein Arzt in der Wohnung in Prenzlauer<br />
Berg war und verabreichte dem<br />
Kind Antibiotika. Dem Kind geht es<br />
besser.<br />
Den ärztlichen Bereitschaftsdienst<br />
gibt es seit Jahren, doch er war<br />
recht unbekannt. Deshalb wurde zu<br />
Beginn des Jahres die Nummer<br />
116117 eingeführt. Das Ziel ist unter<br />
anderem, mit ihrer Hilfe den Notruf<br />
112 zu entlasten und damit auch den<br />
Rettungsdienst, der bei vielen Einsätzen<br />
unnötig ist. Ebenso soll erfinden,<br />
die geöffnet ist.„Das alles kostet<br />
Zeit und mache auch bei den Leitstellen<br />
in anderen Bundesländern<br />
Sorgen“, sagte Dörthe Arnold.<br />
Im Januar habe die durchschnittliche<br />
Wartezeit knapp elf Minuten betragen.<br />
Im Schnitt wurden im Januar<br />
montags bis freitags täglich etwa 500<br />
Anrufe bearbeitet, sonnabends und<br />
sonntags waren es etwa 600. Bis zu<br />
sechs Mitarbeiter seien im Januar<br />
gleichzeitig anwesend gewesen,<br />
nachts,wennweniger los ist, manchmal<br />
auch nur zwei. Wegen der vielen<br />
Anrufer wurde die Mannschaft auf 38<br />
Personen aufgestockt, die im Drei-<br />
Schicht-System an 23 Plätzen arbeitet.<br />
Dennoch gerate man bei vielen<br />
Anrufen gleichzeitig an die Grenzen.<br />
Es sollen noch mehr Mitarbeiter in<br />
der Leitstelle arbeiten. Aber sei es<br />
schwierig, geeignetes Personal zu finden,<br />
so Arnold.<br />
Wasist die<br />
Arbeit in der<br />
Mensa wert?<br />
Immer noch keine Lösung<br />
für Panne bei Ausschreibung<br />
VonMargarethe Gallersdörfer<br />
Andem Versuch, eine Lösung für<br />
die Mindestlohnpanne in der<br />
Schulcatering-Ausschreibung zu finden,<br />
sind inzwischen fünf Senatsverwaltungen,<br />
die Senatskanzlei und<br />
externe Juristen beteiligt.<br />
Beim Grundschulmittagessen,<br />
dessen Kosten seit dem laufenden<br />
Schuljahr das Land trägt, sollte ab<br />
dem kommenden August nach dem<br />
Willen von SPD-Schulsenatorin<br />
SandraScheeres alles besser werden:<br />
Nicht nur mehr Lebensmittel in Bio-<br />
Qualität für die kleinen Esser, sondern<br />
auch Bezahlung der Cateringmitarbeiter<br />
nach den neuen Standards<br />
des Landes.Das Problem: Weder<br />
ihrer Bildungsverwaltung noch<br />
dem Wirtschaftsressort unter Ramona<br />
Pop (Grüne) war inden Absprachen<br />
für die Ausschreibung aufgefallen,<br />
dass die Novelle des <strong>Berliner</strong><br />
Vergabegesetzes, die den erhöhten<br />
Mindestlohn vorsieht, zwar<br />
beschlossen, aber noch nicht in Kraft<br />
getreten ist. Nunsind die 12,50 Euro<br />
in den Ausschreibungen zwar schon<br />
eingepreist, die Caterer könnten<br />
nach momentanem Stand aber<br />
selbst entscheiden, ob sie das Geld<br />
an ihre Angestellten weitergeben<br />
oder den bisherigen gesetzlichen<br />
Mindestlohn von 9,35 Euro zahlen<br />
und die Differenz einstreichen.<br />
Um das zu verhindern, diskutiert<br />
der Senat derzeit verschiedene Möglichkeiten,<br />
die vonder Zurücknahme<br />
der Ausschreibungen bis hin zur Änderung<br />
des Vergabegesetzes reichen.<br />
Am Donnerstag trafen sich<br />
Staatssekretäre von Bildungs-, Wirtschafts-,<br />
Arbeits-, Finanz- und Justizverwaltung<br />
in der Wirtschaftsverwaltung.<br />
Am Freitag sollen die Ergebnisse<br />
unter der Leitung von<br />
Staatssekretär Steffen Krach im Ro-<br />
Anzeige<br />
Lesen Sie am Wochenende<br />
MobileWelten<br />
CleveramRad drehen: Was<br />
moderne Lenkräder alles können<br />
Der Hyundai i10: Kleiner Stadt-<br />
Flitzermit großer Ausstattung<br />
ten Rathaus zusammengetragen<br />
werden. Auch die Bezirke, die Aufträge<br />
in der Praxis ausschreiben,<br />
werden über die Umsetzbarkeit der<br />
Vorschläge konsultiert. Spätestens<br />
zur nächsten Senatssitzung am<br />
Dienstag soll dann klar sein: Gibt es<br />
noch eine Möglichkeit, die Caterer,<br />
die Berlins 400 Grundschulen ab August<br />
vier Jahre lang mit Mittagessen<br />
versorgen, zu verpflichten, ihren Angestellten<br />
den neuen Vergabemindestlohn<br />
von12,50 Euro zu zahlen?<br />
Die Bildungsverwaltung war mit<br />
der Position in die Verhandlungen<br />
gegangen, eine Aufhebung der Ausschreibungen,<br />
bis die Gesetzesnovelle<br />
gilt, komme nicht in Frage.Weil<br />
die laufenden Cateringverträge mit<br />
den Grundschulen zum 31. Juli enden,<br />
gibt es in den Bezirken Befürchtungen,<br />
die Küchen könnten ab<br />
1. August kalt bleiben. Auch aus der<br />
Senatsverwaltung hieß es,esgebe in<br />
den laufenden Verträgen mit den<br />
Schulcaterern keine Klauseln, die es<br />
ermöglichten, diese im Notfall zu<br />
verlängern.<br />
Rolf Hoppe,Vorsitzender des Verbands<br />
deutscher Schul- und Kitacaterer,<br />
sieht das jedoch anders: „Dass<br />
plötzlich Schulen ohne Essen dastehen,<br />
wird sicherlich nicht passieren.“<br />
Es habe in der Vergangenheit<br />
auch schon Lösungsmöglichkeiten<br />
gegeben, wenn zum Beispiel Caterer<br />
kurzfristig ausgefallen seien. Er hält<br />
Notverträge für denkbar: „Gerade<br />
wenn dann schon die neuen Konditionen<br />
gelten, wird sich da sicher<br />
kein Caterer sperren.“