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Ausgabe 04-2012

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News von Mitgliedsunternehmen<br />

In den Kellern der Städte<br />

KANALREINIGER – die Arbeit in den Rohren unter<br />

der Erde ist anstrengend<br />

Etwas erschöpft lehnt Maximilian Lebküchner an einem Büffel,<br />

einem Spezialfahrzeug zur Wasserrückgewinnung. In Form<br />

und Gestalt erinnert das rote Ungetüm wirklich an die kraftvolle,<br />

ungestüme Rinderart. Der 18-Jährige befindet sich im<br />

dritten Lehrjahr als Fachkraft für Rohr-, Kanal- und Industrieservice<br />

bei der Firma Lebküchner in Leingarten.<br />

„Mich hat vor allem die technische Komponente an diesem<br />

Beruf sehr interessiert“, sagt der Nordheimer. „Wir fräsen,<br />

spülen, saugen und bedienen den TV-Wagen für die optische<br />

Rohruntersuchung“, fährt er fort.<br />

Nachwuchs Seit zwei Tagen ist er mit einem Team in einer<br />

Industrieanlage in Bad Wimpfen<br />

tätig. „Dort prüfen wir alle<br />

Rohre, also die Industriewasserkanäle,<br />

auf ihre Dichtheit“,<br />

erklärt Lebküchner. Durch ein<br />

Praktikum ist er auf den Beruf<br />

gestoßen, vorher hat er von<br />

der Ausbildung noch nie was<br />

gehört. „Generell haben wir<br />

ein Nachwuchsproblem“, sagt<br />

auch Lukas Lebküchner, Geschäftsführer<br />

der Firma, der<br />

über viele Ecken mit seinem<br />

Lehrling verwandt ist.<br />

„Viele haben eine falsche Vorstellung<br />

vom Beruf und denken, er habe ausschließlich mit<br />

Dreck zu tun“, fährt er fort. „Doch das stimmt nicht, die Fachkraft<br />

für Kanalinspektion bedient zum Beispiel eine hochsensible<br />

Stethoskop-Kamera oder skizziert Pläne vom Rohrsystem<br />

eines Einfamilienhauses.“ Der 50- Jährige führt zusammen mit<br />

seinem Bruder Fritz Lebküchner, den seit 1957 existierenden<br />

Familienbetrieb. Seit 1992 ist dieser im Industriegebiet Leingarten<br />

zu finden. Insgesamt 15 Fahrzeuge, allesamt Spezialfahrzeuge,<br />

gehören zum Fuhrpark des Betriebs, darunter so<br />

schön klingende wie Hecht, Star, Henry, Herkules oder eben<br />

jenem Büffel. Auf 45 Mitarbeiter kann sich Lukas Lebküchner<br />

verlassen, davon über 20 Fachkräfte für den Außendienst. Neben<br />

dem Inspizieren und Dokumentieren von Rohr- und Kanalsystemen<br />

kümmert sich Maximilian Lebküchner auch um<br />

die anfallenden Reparaturen. In den ersten beiden Lehrjahren<br />

wurde er speziell in der Rohrreinigung in Privathäusern eingesetzt.<br />

Der Industrieservice kommt nun nach und nach dazu.<br />

„Das ist dann noch mal eine weitere Stufe in der Ausbildung,<br />

hier ist dann voller körperlicher Einsatz gefordert“, meint Lukas<br />

Lebküchner und zeigt auf diverse schwere Kanaldeckel die erst<br />

einmal angehoben werden müssen.<br />

Maximilian ist seit sechs Jahren erst der zweite Auszubildende<br />

in diesem Beruf. „Vorher hat es ihn so nicht gegeben.“ Der<br />

Chef verlangt viel von seinen Azubis. „Ein sehr guter Hauptschulabschluss<br />

muss es mindestens sein.“ Auch auf das handwerkliche<br />

Geschick kommt es ihm an. „Der Job fordert mich,<br />

macht aber ungemein viel Spaß“, sagt Maximilian.<br />

Insgesamt 13 Wochen im Jahr geht er in die Berufsschule<br />

nach Lauingen bei Neu-Ulm in Bayern. „Physik und Chemie<br />

werden dort vor allem gepaukt“, sagt Maximilian Lebküchner.<br />

Die Theorie mache Spaß.<br />

Technik<br />

Gerne besucht er auch die zahlreichen Fortbildungskurse die<br />

zusätzlich zum Unterricht angeboten werden: Technisches<br />

Zeichnen, Werkstoffkunde oder die Wartung von Messgeräten.<br />

Unterdessen blickt Maximilian Lebküchner auf die Uhr. „In ein<br />

paar Minuten fahre ich mit meinen Kollegen wieder raus nach<br />

Bad Wimpfen“, sagt er stolz und belädt nebenbei gekonnt das<br />

imposante, orangefarbene Einsatzfahrzeug.<br />

Hintergrund<br />

Gut zu wissen: Was muss man für die dreijährige Ausbildung<br />

mitbringen?<br />

Der Lehrling sollte einen sehr guten Hauptschulabschluss<br />

vorweisen. Sehr gute Kenntnisse in Chemie, Mathematik und<br />

Physik sind ebenso Voraussetzung wie körperliche Fitness, logisches<br />

Denken und Teamfähigkeit.<br />

Und wie geht es nach der Ausbildung weiter?<br />

Nach mindestens zweijähriger Berufserfahrung besteht die<br />

Möglichkeit zur Weiterbildung zum Meister. Zudem kann sich<br />

der Azubi ab dem zweiten Lehrjahr spezialisieren und zum<br />

Beispiel Fachkraft für TV-Inspektion lernen. Diese steuern die<br />

Kameras geschickt durch die Rohre. Gute PC-Kenntnisse sind<br />

Voraussetzung.<br />

Quelle: Heilbronner Stimme, AZUBI Zeitung 02/<strong>2012</strong><br />

LEBKÜCHNER F & L GmbH<br />

Daimlerstr. 75<br />

74211 Leingarten<br />

+49 (0) 7131-90560<br />

+49 (0) 7131-905620<br />

lukas@lebkuechner.de<br />

www.lebkuechner.de<br />

26 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2012</strong>

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