Ausgabe 04-2012

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VDRK intern - neue Zertifizierung „Kompetenz nach DIN“ für die Grundstücksentwässerung. Die von DIN CERTCO zertifizierten Fachbetriebe geben Sicherheit und Orientierung für Grundstückseigentümer. Mangelhafte Dienstleistungen und unseriöses Gebaren durch „Kanalhaie“ werden oft und gern beklagt, wenn über die Dichtheitsprüfung und Sanierung von Grundstücksentwässerungen diskutiert wird. Gemeinsam mit dem Verband der Rohr- und Kanaltechnik-Unternehmen DIN CERTCO-standardisierte Inspektionsleistungen sollten bald auf allen Grundstücken zum Alltag gehören. (Quelle:VISAPLAN) (VDRK) e. V. und dem Rohrleitungssanierungsverband e. V. (RSV) hat DIN CERT- CO die DIN-Zertifizierung zum „DIN-geprüften Fachbetrieb für die Sanierung von Grundstücksentwässerungsanlagen“ entwickelt. Die neue, erstmals der Öffentlichkeit vorgestellte Zertifizierung schafft mit dem DIN-Zertifikat für alle Fachbetriebe der Sanierung von Grundstücksentwässerungsanlagen ein einheitliches, nachvollziehbares und dem Stand der Technik entsprechendes Qualitätsniveau. Das ist nicht nur ein entscheidendes Argument „pro Qualität“. Der DIN-geprüfte Fachbetrieb gibt auch Orientierung in dem Dschungel der verschiedenen Zertifikate und Gütezeichen, die rund um die Grundstücksentwässerung in den vergangenen Jahren entstanden sind. Nahezu jede fachlich relevante Institution hat in den letzten Jahren ihre eigenen Regelwerke und Arbeitshilfen für die Instandhaltung der Grundstücksentwässerung entwickelt. Die Vielzahl konkurrierender Maßstäbe ist jedoch im Sinne der angestrebten und notwendigen Standardisierung wenig hilfreich. Inzwischen finden sich selbst gestandene Experten nur noch mit Mühe zurecht. Der Grundstücksbesitzer als „Endbetroffener“ hat schlicht gar keine Chance mehr, auf dem Dienstleistungsmarkt Gut und Schlecht zu unterscheiden. Das neue Zeichen für Qualität und Seriosität in der Grundstücksentwässerung: Das Logo „DIN-geprüfter Fachbetrieb für Grundstücksentwässerung“. Die in Kooperation mit den beiden praxisnahen Fachverbän-den und DIN CERTCO geschaffenen DIN-Zertifikate sollen für mehr Transparenz und Vertrauen sorgen. Die klare Botschaft an den Grundstückseigentümer lautet: Das DIN-Zeichen steht für eine seriöse, qualifizierte Dienstleistung zur Bestandsaufnahme und Sanierung von Grundstücksentwässerungsanlagen. Nur die neuen DIN-geprüften Fachbetriebe sind berechtigt, das Qualitätszeichen von DIN CERTCO zu führen und werblich zu nutzen. Alle zertifizierten Fachbetriebe können tagesaktuell auf der Internetseite von DIN CERTCO abgerufen werden. Der einfachste Weg des Grundstückseigentümers zu Qualität und Sicherheit ist aber zweifellos, schon vor der Einholung von Angeboten einfach das DIN-Zertifikat „Geprüfter Fachbetrieb für die Sanierung von Grundstücksentwässerungsanlagen“ anzufordern. Wer Geld in die Sanierung seiner Grundstücksentwässerung investiert, kann sich bei einem „DIN-geprüften Fachbetrieb für die Sanierung von Grundstücksentwässerungsanlagen“ sicher sein, dafür eine nachhaltige Leistung zu angemessenen Preisen zu bekommen. (Quelle:VISAPLAN) Über DIN CERTCO DIN CERTCO ist Partner für alle Aspekte der Konformitätsbewertung und genießt mit seinen bekannten Qualitätszeichen seit 40 Jahren großes Vertrauen im In- und Ausland. Produkte und Dienstleistungen mit von DIN CERTCO versehenen Qualitätszeichen erreichen eine hohe Akzeptanz und schaffen Transparenz im Markt. Als unabhängige, neutrale Zertifizierungsstelle der TÜV Rheinland Gruppe und des DIN Deutsches Institut für Normung e.V. differenziert DIN CERTCO mit seinen verschiedenen Zeichen unterschiedliche Anforderungs- und Qualitätsstandards. Alle Zertifikatinhaber können über die Internetseite www.dincertco.de tagesaktuell abgerufen werden. DIN Certco Herr Nidree Telefon: +49 (0) 228/9267775 E-Mail: Gerd.Niedree@dincertco.de RSV Rohrleitungssanierungsverband e. V. Herr Zech Telefon: +49 (0) 5963/9810877 E-Mail: rsv-ev@t-online.de VDRK Verband der Rohr- und Kanal-Technik-Unternehmen e. V. Herr Treutlein Telefon: +49 (0)561/207567-11 E-Mail info@vdrk.de 8 | RO-KA-TECH Journal 04 / 2012
VDRK intern - § 61 a LWG NRW §61a LWG NRW – Da macht man sich so seine Gedanken Ist es nun sinnvoll Kanäle auf Dichtheit zu prüfen oder soll doch besser darauf verzichtet werden? Ist das alles nur Abzocke oder steckt hinter alle dem doch ein ernsthafter Sinn? Kürzlich wurde in der „Rheinischen Post“ von einer älteren Dame aus Voerde berichtet, dass sie für ca. Euro 12.000 ihren Hausanschluss sanieren müsse. Das Geld dazu habe sie aber nicht und ihre kleine Rente würde auch nur so gerade reichen. „Undicht sei der Kanal aber nicht“, sagt sie. Hierzu kann man nur sagen: Keiner muss in NRW vor dem 31.12.2015 seine Abwasserrohre prüfen oder sanieren lassen – auch die Rentnerin aus Voerde nicht! Und überhaupt: Hätte die Dame wegen zu hoher Emissionswerte einen neuen Heizkessel anschaffen müssen – ich glaube, dass die „Rheinische Post“ hierüber kein Wort verloren hätte. Man darf die Gefahren, die undichte Abwasserrohre anrichten können nicht außer Acht lassen. Eine rechtzeitige Sanierung der Rohre kommt unter dem Strich günstiger als eine evtl. spätere Sanierung des Gebäudes, z. B. verursacht durch Unterspülung der Bodenplatte. Nasse Kellerräume, Rissbildung und evtl. Auswirkungen auf die Statik des Gebäudes sind die möglichen Folgen. Oder es bricht gleich eine Hauptverkehrsstraße ein, wie kürzlich in Solingen geschehen. Ein defektes Dach wird doch auch von jedem Hausbesitzer repariert weil er die Konsequenzen kennt wenn er nicht handelt. Warum will man (oder Frau) Schäden unter dem Haus anders behandeln? Der Unterhalt eines Hauses kostet nun einmal Geld, wenn der Wert dieses Hauses erhalten bleiben soll. Und was die Meinung von einigen Kommentatoren in Internet- Foren angeht, dass lediglich „2-3 Tropfen Pippi“ ins Erdreich gelangen, denen sei gesagt, dass sie sich hier gewaltig irren: ca. 70% der privaten Abwasserleitungen sind sanierungsbedürftig. Und selbst Prof. Dr. Hepcke, seinerseits ein überzeugter Gegner der flächendeckenden Dichtheitsprüfung, kommt bei seinen Berechnungen auf 930 Liter versickerndes Abwasser pro 4-Personen-Haushalt und Jahr (nachzulesen in „Über den Sinn und Unsinn der Dichtheitsprüfung und warum die Umsetzung scheitern muss“ in seinem Vortrag für die Gemeinde Übach-Palenberg vom 10.11.2012). Hochgerechnet auf NRW mit ca. 18.000.000 Einwohnern bedeutet das ein Volumen von ca. 3.000.000 m³ pro Jahr. Das entspricht dem Fassungsvermögen des Kemnader Sees bei Witten. Von wegen 2-3 Tropfen! Und es geht auch nicht nur Fäkalien, die ins Grundwasser gelangen können. Diese sind biologisch abbaubar. Nein, gefährliche anorganische Stoffe, die sich nicht abbauen, werden auch mit dem häuslichen Abwasser entsorgt. Man denke nur an die anthropogenen Spurenstoffe aus der Gruppe der Humanarzneistoffe, an Röntgenkontrastmittel, an die Rückstände der Körperpflegemittel etc. Alles nachzulesen im „LANUV-Fachbericht 43 des Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW“. Man kann sagen, dass da unten im Erdreich eine Zeitbombe tickt, die, wenn man nichts dagegen unternimmt, irgendwann ganz laut knallen wird. Nur dann hat natürlich niemand mit so etwas gerechnet. Wenn man das Fassungsvermögen des Kemnader Sees (KS) einmal als Maßeinheit für die Umweltverschmutzung verursacht durch defekte Hausanschlüsse ansieht, dann ist in diesem Zusammenhang folgende Frage wichtig: Wie viele KS können wir uns erlauben oder ab wie vielen KS spricht auch ein Prof. Dr. Hepcke von einem dringenden Handlungsbedarf? Und, darf man so lange warten, bis entsprechend viele Toxine und dergleichen im Grundwasser nachgewiesen werden? Ich denke, NEIN! Solange wir nicht definitiv wissen, dass eine Ausbringung von meinetwegen 100 KS keine Konsequenzen auf unsere Grundwasserqualität hat, müssen wir davon ausgehen, dass selbst 1 KS zu viel ist. Hier muss das Vorsorgeprinzip konsequent verfolgt und umgesetzt werden. Und wie ist das mit dem vermeintlichen Problem der Infiltration von Grundwasser in die Abwasserkanäle? Prof. Dr. Hepcke meint hierzu, dass das für die Entsorgungsbetriebe überhaupt kein Problem darstelle. „In der Planung und Auslegung (von Kläranlagen)ist dies (die Infiltration) i.d.R. durch einen Zuschlag für Fremdwasser von 100% auf die Schmutzwassermenge berücksichtigt“ (nachzulesen in s.o.). Das heißt aber doch, dass Klärwerke von vorne herein bis zu 100% zu groß ausgelegt sind und somit zu teuer gebaut wurden als es eigentlich notwendig gewesen wäre. Die Stadt Lünen geht hier einen anderen Weg. In einem Bericht „Weniger Abwasser entlastet Gebührenhaushalt“ der „Westfälischen Rundschau“ vom 25.10.2012 heißt es, dass …“mit Einsparungen von 561 000 Euro“… für 2013 gerechnet wird. „Der gesparte Betrag fließt …direkt in die Gebührenkalkulation und sorgt für Entlastung“ der Bürger. Vorausgegangen waren Kanalsanierungsarbeiten. 626 Anschlussleitungen wurden mit durchschnittlich 1900 Euro saniert. Darüber hinaus sanierten Privatpersonen ihre 409 Grundstücke mit durchschnittlich 3000 Euro. Dies ergibt eine Gesamtinvestition von ca. 2,42 Mio. Euro. Bei einer jährlichen Einsparung von 561.000 Euro ergibt dies eine Amortisationszeit von 4,3 Jahren! Die Kanalbranche wäre über solch kurze Amortisationszeiten für ihre Spülfahrzeuge entzückt. Ach, man könnte sich noch viel mehr Gedanken machen über die Sinnhaftigkeit von Dichtheitsprüfungen und die Notwendigkeit von Sanierungsmaßnahmen. Letztendlich bleibt uns doch nur die Möglichkeit unsere Gedanken zu Papier zu bringen und zu hoffen, dass diese Gedanken auch von den Zweiflern gelesen werden und bei den Politikern in der Landesregierung Gehör finden. Härke GmbH & Co. KG Joachim Berger Alexanderstr. 59-61 • D-42857 Remscheid Telefon: + 49 (0) 2191/980450 Telefax: + 49 (0) 2191/980451 info@haerke.de • www.haerke.de RO-KA-TECH Journal 04 / 2012 | 9
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