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Ausgabe 04-2012

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Produkte: Neu- und Weiterentwicklungen<br />

Viel Vergangenheit, noch mehr Zukunft:<br />

25 Jahre Schlauchlining mit KM INLINER ®<br />

Das Schlauchlining-Verfahren KM INLINER ® der KMG Pipe<br />

Technologies GmbH war, als es 1986 in Hamburg erstmals<br />

eingesetzt wurde, das zweite Schlauchlining-System überhaupt<br />

auf dem „grabenlosen“ Sanierungsmarkt und hat sich<br />

trotz stetig wachsenden technologischen Wettbewerbs fest<br />

dort etabliert. Im Januar <strong>2012</strong> wurde die DIBT-Zulassung des<br />

KM INLINER ® um weitere fünf Jahre verlängert. Gegenüber<br />

dem „Ur-KM INLINER ® “ wurden, basierend auf der Erfahrung<br />

von inzwischen 25 Anwendungsjahren, wurden wesentliche<br />

material- und einbautechnische Modifikationen vorgenommen,<br />

die aus dem System ein qualitatives High-End-Produkt<br />

des Kanalsanierungsmarktes machen.<br />

Schlauchlining 1986: KM INLINER ® schafft erstmals eine<br />

Wettbewerbssituation<br />

Die Schlauchlining-Technologie gilt inzwischen, nach 40 Jahre<br />

langem erfolgreichem<br />

Einsatz,<br />

als das „grabenlose“<br />

Kanalsanier<br />

u n g s v e r f a h r e n<br />

überhaupt. Der<br />

historisch erste<br />

Schlauchliner wurde<br />

1970 in London<br />

installiert. Das in<br />

Einer der ersten KM INLINER wurde Mitte der London eingesetzte<br />

1980er Jahre hier an der Stadtmauer der Hannoveraner<br />

Altstadt eingebaut.<br />

System kam später<br />

auch in Deutschland<br />

zum Einsatz<br />

und war jahrelang praktisch ohne Wettbewerb, bis 1985 die<br />

Kanal-Müller-Gruppe (Heute KMG Pipe Technologies GmbH)<br />

den KM INLINER ® entwickelte und erfolgreich vermarktete:<br />

Mitte der 90er Jahre war das System bereits weltweit im Einsatz.<br />

Für den deutschen Markt brachte die Einführung des Systems<br />

erstmals eine echte Wettbewerbssituation – nicht nur<br />

technisch, sondern auch wirtschaftlich.<br />

Der Ur-KM INLINER ® basierte auf einem Polyester-Nadelfilz-<br />

Schlauch von 6 bis zu 21 Millimeter Wanddicke der werkseitig<br />

mit einem ungesättigten Polyesterharz (UP-Harz) getränkt<br />

wurde. Der Trägerschlauch wurde (wie noch heute) auf der<br />

Einbau-Außenseite mit einer PE-<br />

Beschichtung versehen, die das<br />

Harz des Trägerschlauches von der<br />

Rohrwand trennt. Das verhindert<br />

einerseits die Verseifung und eingeschränkte<br />

Aushärtung des Harzes<br />

bei Kontakt mit Feuchtigkeit, und<br />

verhindert andererseits Harzaustritt<br />

in Richtung Boden/Grundwasser.<br />

Seit 25 Jahren ein markantes<br />

Merkmal des Verfahrens:<br />

Der „Inversionsturm“.<br />

In der „klassischen“ Installationstechnik<br />

wurde der Trägerschlauch<br />

mechanisch in die zu sanierende Kanalhaltung<br />

eingezogen. Über dem<br />

Startschacht der Haltung baute man einen Inversionsturm auf,<br />

in dem ein ungeharzter Schlauch mit einem angeschlossenen<br />

Rohrkrümmer als „Inversionsrohr“ bis auf die Schachtsohle<br />

hing. Der im Kanal liegende Liner wurde einerseits an diesen<br />

Rohrkrümmer angeflanscht, andererseits im Zielschacht<br />

der Haltung druckfest verschlossen. Im folgenden Arbeitsgang<br />

stülpte man einen Polyesterschlauch passender Nennweite als<br />

Kalibrierschlauch in den Trägerschlauch ein. Für die zu dieser<br />

Inversion notwendigen Kräfte sorgte der Druck einer im Inversionsrohr<br />

aufgebauten, mindestens 5 Meter hohen Wassersäule.<br />

Der Kalibrierschlauch presste den Trägerschlauch formschlüssig<br />

an die Kanalwand, wobei zugleich ein System von<br />

Vor- und Rücklaufschläuchen mit eingezogen wurde, das man<br />

oberirdisch an eine mobile Heizanlage anschloss. Die Aushärtung<br />

des Trägerschlauchs zu einem statisch selbsttragenden<br />

Liner erfolgte durch Erhitzen und mehrstündige Zirkulation der<br />

Wasserfüllung im Liner über die Heizanlage.<br />

Erste Modifikationen<br />

Eine erste nennenswerte Modifikation des Systems setzte beim<br />

Kalibrierschlauch an, der in den Anfangsjahren nach der Sanierung<br />

herausgezogen und entsorgt wurde – nicht nur ein<br />

überflüssiger Arbeitsgang, sondern auch ein vermeidbarer<br />

Kostenfaktor. Der Kalibrierschlauch wurde deshalb verfahrenstechnisch<br />

durch einen weiteren getränkten Polyesternadelfilzliner<br />

von 2 Millimetern Stärke ersetzt, der zur späteren<br />

Abwasserseite hin mit einer PU-Folie kaschiert war. Dieser<br />

neue Kalibrierschlauch erfüllt die gleiche Funktion wie sein<br />

Vorgänger, vereinigt sich aber mit dem Trägerschlauch zu<br />

einem homogenen Materialverbund und verbleibt als Teil des<br />

Sanierungssystems im Kanal. Das ist beim KM INLINER ® heute<br />

anders. Der KB kann heute wahlweise mit PU, PE oder PP<br />

beschichtet werden.<br />

Zur gleichen Zeit kam eine erste Harzvariante zum Einsatz.<br />

Statt des UP-Harzes wurden in Kanälen mit chemisch oder<br />

thermisch hoch belastetem Abwasser fallweise thermoreaktive<br />

Vinylester(VE-) Harze eingesetzt. Da diese kostspieliger sind<br />

als die UP-Harze, folgte bald ein weiterer „Kunstgriff“, der bis<br />

heute zu den Vorzügen des KM-INLINER ® -Systems gehört.<br />

Man begann, Trägerschlauch und Kalibrierschlauch mit unterschiedlichen<br />

Harzen zu tränken: Den voluminösen Trägerschlauch<br />

mit dem kostengünstigeren UP-Harz, den dünneren,<br />

im Betrieb dem Abwasser ausgesetzten Kalibrierschlauch jedoch<br />

mit VE-Harz – ein clevere, bis heute überzeugende Kombination<br />

von wirtschaftlichen und technischen Vorzügen, die<br />

maßgeblich zum flächendeckenden Erfolg des Systems, nicht<br />

zuletzt in industriellen Kanalnetzen mit hoch belastetem Abwasser,<br />

beitrug.<br />

Alternatives Installationsverfahren speziell für Eiprofile<br />

Gegen Ende der 90er Jahre entwickelte KMG eine interessante<br />

neue Installationsvariante für den KM INLINER, die den<br />

Einbau des Systems in große Eiprofile erleichtert. In Eiprofilen<br />

hatte der Schlauchträger beim Einzug eine Neigung zu Rotationsbewegungen<br />

in der engen Sohle des Eiprofils entwickelt,<br />

was gelegentlich zu unschöner Faltenbildung führte. Dies wurde<br />

mit einem neuen, zweitstufigen Einbauverfahren gekontert,<br />

52 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2012</strong>

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