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20. Auf jedem Schiff das dampft und segelt…
ROT: Ein guter Bekannter ist stolze Führungskraft geworden – und hat
nun einen Führerschein als Lokführer.
WEISS: Zigeunerschnitzel darf man nicht mehr sagen. Der Negerkuss ist
verpönt. Aber Führerschein ist immer noch erlaubt?
ROT: Ja – denn ohne große und kleine Führer kommen Politik und Wirtschaft
eben nach wie vor nicht aus. Jeder Deutsche weiß wie weiland
Guido: Auf jedem Schiff, das dampft und segelt, gibt's einen, der die Sache regelt.
WEISS: Am Ende muss Führung in einer Demokratie jedoch immer eine
möglichst professionelle Dienstleistung sein. Der Reiseführer zeigt uns
den Kölner Dom. Der Bergführer bringt uns auf den Watzmann. Selbst
Friedrich der Große hat sich in einem weisen Moment lediglich als erster
Diener seines Preußenstaates verstanden. Als Kunde von politischen
Führungsdienstleistungen ist in der Demokratie immer das Volk König.
ROT: Und in der Wirtschaft? Da ist doch jedes Unternehmen immer noch
ein Fürstentum für sich, in dem sich Herrschaft und Knechtschaft allenfalls
gemildert durch Arbeits- und Betriebsverfassungsrecht ausleben! Die
Führungskraft führt dort den abhängig Beschäftigten – weil der sich doch
wohl nicht selber führen kann?
WEISS: Sieh es mal so: Die sogenannte Führungskraft ist doch bei Licht
betrachtet nichts anderes als ein Einkäufer, der vom Unternehmen die
Erlaubnis bekommen hat, bei anderen Mitarbeitern des Hauses Leistungen
einzukaufen, die er selbst nicht erbringen kann, für die er aber gesamthaft
verantwortlich ist. Daher muss eine Führungskraft nicht viel
mehr können als ein Einkäufer kann.
ROT: Die Führungskraft muss also seine Mitarbeiter-Lieferanten genau
kennen und wissen was sie bei wem in welcher Komplexität, Qualität,
Menge und Zeit bekommt. Dann sollte sie präzise Bestellungen abgeben
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