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36. Mammon unser, der du regierst auf

Erden…

ROT: Geld macht zwar nicht glücklich, aber reich, rief mir heute mein Abreißkalender

als morgendliche Ermunterung zu. Toller Start in den Tag!

WEISS: Stimmt, zum Golde drängt, am Golde hängt doch alles.

ROT: Hör mir auf mit Goethe. Es ist wie verhext: Alles dreht sich ums

Geld. Am Ende ist es doch nichts weiter als Papier.

WEISS: Nicht ganz: Es ist Tauschmittel, Wertaufbewahrungsmittel, Leihmittel.

Es ist die Macht, Gutes zu tun. Allerdings nur so lange, wie die

Währungsgemeinschaft an den Wert ihrer Währung glaubt.

ROT: Dann sind die verschiedenen Währungen nur unterschiedliche Konfessionen,

die um den einen allmächtigen Mammon tanzen?

WEISS: Sozusagen. Das Schöne ist, jedweder Gottesdienst wird von Mammon

bereits im Diesseits belohnt. Während uns im Paradies Wolkendunst

und Engelsgesang erwartet, kann sich im Hier und Jetzt jeder sein

Paradies selbst nach Gusto zusammenkaufen. Ist doch riesig!

ROT: Und während im Himmel ein jeder selbst für sein Seelenheil sorgen

muss, kann man sein irdisches Wohlleben sogar vererben, so dass sich die

werte Nachkommenschaft ins gemachte Nest setzen kann. Kein Wunder,

dass sich die Kirchen leeren, während an den Börsen Hochbetrieb

herrscht.

WEISS: Das Geldwesen wird dabei noch virtueller als der klassische Glaubensbetrieb,

der sich wenigstens noch über handfeste Gleichnisse verständlich

machen konnte. Was da in Sekundenschnelle an Geldwerten

um den Globus gejagt wird, entzieht sich jeder Vorstellung.

ROT: Und wie beten wir zu Mammon?

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