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Borlinghaus-Pommesrotweiss-Yumpu

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31. Ein Freund, ein guter Freund…

ROT: ...das ist das Beste, was es gibt auf der Welt!

WEISS: Ja, ja – Liebe vergeht, Freundschaft besteht! Die Comedian Harmonists

und das hohe Lied auf die Freundschaft! Wie kommst du darauf?

ROT: Warum heiraten wir nicht einfach unseren besten Freund? Wenn die

Comedians recht haben, dann müsste doch eine Ehe, die auf Freundschaft

statt auf Liebe gründet, haltbarer sein. Die Libido lässt sich dann

nach Gusto extern bedienen und tangiert die Freundschaft nicht. Und für

die, die Kinder wollen, gibt es ja inzwischen einen bunten Strauß an

Möglichkeiten...

WEISS: Ich muss zugeben, das klingt verlockend. Schon in Schillers Ode

an die Freude verschwimmt die Grenze zwischen Ehe und Freundschaft:

Wem der holde Wurf gelungen

Eines Freundes Freund zu sein,

Wer ein holdes Weib errungen,

Mische seinen Jubel ein!

Ja – wer auch nur eine Seele

Sein nennt auf dem Erdenrund!

Und wer's nie gekonnt, der stehle

Weinend sich aus diesem Bund!

ROT: Was ist denn Freundschaft überhaupt?

WEISS: Sie ist ihrem Wesen nach das Eingehen einer Wahlverwandtschaft.

Sie bedeutet die freie Wahl eines Bruders oder einer Schwester als Seelenund/oder

Geistesverwandte. Auf diesem Prinzip beruhen die Klostergemeinschaften.

Und anders als in der Normalehe ist dort – abgesichert

durch das Keuschheitsgebot – die Vielfreundschaft möglich.

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