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33. Trauer: Don’t worry – be happy!
ROT: Eben habe ich meine Frau zum Flieger gebracht. Ayurveda-Kur auf
Sri Lanka. Sie war ganz aufgekratzt. Ich habe ziemlich cool getan, aber
eigentlich bin ich echt traurig, weil sie jetzt drei Wochen weg ist.
WEISS: Hättest ja mitfliegen können ins Wellnessparadies.
ROT: Ayurveda – das ist nichts für mich.
WEISS: Trauer ist ja schon ein ziemlich egoistisches Gefühl. Anstatt dich
für deine Frau zu freuen, die jetzt in ihrem Paradies ist, bist du traurig,
weil du jetzt deine Hemden selbst bügeln musst.
ROT: Stimmt. Als sie mich neulich zur Bahn gebracht hat, war es genau
andersrum. Ich habe mich aufs Spiel Dortmund-Schalke gefreut und sie
wirkte leicht angetrauert. Wer zurück bleibt hat ein Problem.
WEISS: Das passiert in den besten christlichen Kreisen. Statt den Verstorbenen
zu beglückwünschen, dass er das irdische Jammertal gegen das
himmlische Jerusalem eingetauscht hat, und Trauer darüber zu empfinden,
dass man selbst noch nicht hinein darf, lamentiert man über den
Verlust des Gefährten.
ROT: Da dominiert wohl die Selbstliebe die Nächstenliebe. Demnach wäre
Trauer Ausdruck der eigenen Unfähigkeit los zu lassen – und ziemlich
dicht am Selbstmitleid.
WEISS: Ja, ich betrauere und bedaure nicht meine Katze, die unter die Räder
gekommen ist, sondern mich selbst, weil ich diese Katze nicht mehr
habe.
ROT: Und was passiert auf Dauer mit der Trauer?
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