Schülerzeitung ARGUS 2. Ausgabe Schuljahr 2019/20
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verschiebt – sie abends also später müde und morgens
später wach werden. Einen Schulbeginn um 8
Uhr halten die Wissenschaftler deshalb für verfrüht.
Konzentration ist gefragt, um trotzdem aktiv
zuzuhören, das Gesagte zu verstehen und es
sich zu merken. Wer nur Kauderwelsch versteht,
der sei getröstet: Das Gehör kann Schätzungen
zufolge 340.000 unterschiedliche Töne erkennen
– und nicht immer ergeben sie einen Sinn.
Die Schüler lauschen den Erklärungen der Lehrer,
gähnen, schwitzen und schwätzen, bis die Glocke
zur Pause läutet und die Pausenbrote, Bananen
und Müsliriegel ausgepackt werden. Der Geschmack
der verschiedenen Jausen wird nicht durch die Zunge,
sondern über den Gaumen von der Nase aufgenommen
und identifiziert. Die Zunge kann lediglich
zwischen süß, sauer, salzig, bitter und umami (japanisch
für „fleischig“, „wohlschmeckend“; typisch für
Parmesan, Steinpilze und Sojasauce) unterscheiden.
Der so kurz wirkenden Pause folgen noch
zwei Schulstunden, bis die Glocke zum Schulende
klingelt und die Schüler aus den Klassenzimmern
flitzen. Langweilig wird es auf dem Nachhauseweg
nicht so schnell, da sich für gewöhnlich Interessantes
abspielt: Inmitten der enormen Schülermasse
verbirgt sich der ein oder andere Lehrer,
der sich beobachten lässt, ein Mädchen, dessen
Telefonat es zulässt, einige Worte aufzuschnappen
oder der Nachbar, der küssend mit seiner
neuen Freundin in der Ecke steht. Apropos Küssen:
Wusstest du, dass beim Küssen 30 bis 40 Gesichtsmuskeln
aktiviert werden? Außerdem werden
Glückshormone ausgeschüttet, die den Herzschlag
beschleunigen. Der Blutdruck steigt, das Herz
wird – genauso wie das Immunsystem – gestärkt.
Zuhause angekommen, duftet es schon
nach einem leckeren Essen. Mit unserem Geruchssinn
haben wir die Möglichkeit, mehr
als eine Billion verschiedener Düfte zu unterscheiden
– eine beeindruckende Anzahl!
Nach einem stärkenden Mittagessen starten wir
in den Nachmittag, der – je nach Hobbys und Interessen
– unterschiedlich gestaltet werden kann. Einige
verbringen ihre Nachmittage im Sportverein, andere
lieber mit musikalischen Tätigkeiten. Wie auch
immer: Am Abend kehrt jeder früher oder später
wieder nach Hause zurück. Das Abendessen wartet.
Falls in den nächsten Tagen keine Prüfungen anstehen,
nehmen sich viele die Zeit, um einen Film anzusehen.
Egal ob gruseliger Horror- oder kitschiger
Menschsein
Romantikfilm, die Augen werden so oder
so gebraucht. Unsere Augen besitzen die Fähigkeit,
20 Millionen verschiedene Farbnuancen
wahrzunehmen. Sie können 200 verschiedene
Farbtöne auseinanderhalten. Für jeden dieser 200
Farbtöne gibt es etwa 500 Helligkeitsabstufungen.
Zusätzlich kann das Auge bei alldem zwischen 20
Weißabstufungen (rot -> rosa) unterscheiden: Summa
summarum sind das 20 Millionen Farbfacetten.
Wenn du dich für eine herzzerreißende Romanze
entschieden hast, kann es durchaus vorkommen,
dass du die eine oder andere Träne verdrückst, während
du dich in die Handlung hineinfühlst. Diese
„
Wir haben wunderbare
Sinnesorgane bekommen;
„
sie sind die Tore der
Wahrnehmung
Albert Hofmann
Tränen werden höchstwahrscheinlich eine andere
Struktur haben als solche, die bei einem Trauerfall
vergossen werden. Je nachdem aus welchem Grund
wir weinen, ist der Anteil von Hormonen, Proteinen
und Flüssigkeit in den Tränen unterschiedlich.
Sobald man in den Pyjama geschlüpft ist und
die Decke über einem liegt, hat man Zeit, den Tag
Revue passieren zu lassen. Das Herz hat wie immer
eine wahre Meisterleistung vollbracht: Mit
100.000 Schlägen in 24 Stunden hat es das Blut
durch die Gefäße gepumpt. Wenn man alle Blutgefäße
nacheinander in eine Reihe legen würde,
ergäbe sich eine Länge von 100.000 Kilometern
– mehr als zweimal die Strecke um die Erde.
Nun lassen wir dem Gehirn aber Zeit zum Arbeiten.
Denn nachts ist es viel aktiver als tagsüber,
da sich das Bewusstsein ausschaltet und das Unterbewusstsein
umso mehr loslegt. In diesem Sinne
beende ich diesen Tag und wünsche eine angenehme
Nacht.
Emilie Sophie Ploner, 3aS
argus
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