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Schülerzeitung ARGUS 2. Ausgabe Schuljahr 2019/20

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Aufreger

Muskeln en masse

Was, wenn Fitness zur Qual wird? Wenn man mit seinem Körper trotz Trainings nicht

zufrieden ist? Betroffene legen strenge Diäten ein, nehmen Nahrungsergänzungsmittel

zu sich und leiden unter einer Störung des Selbstbildes. Diagnose: Muskelsucht

© EliasSch, Pixabay

Wer ist der Stärkste im ganzen Land?

Jeder weiß, dass Sport in Kombination mit ausgewogener

Ernährung gesund ist. Die Durchblutung

sowie die Konzentrationsleistung werden

verbessert, der Blutzuckerspiegel sinkt und

Glückshormone werden erzeugt. Doch es gibt eine

Krankheit, die Sport zur Qual macht und das gesamte

Leben bestimmt – die Muskelsucht.

Das erste Anzeichen der Krankheit ist die Unzufriedenheit

mit dem eigenen Körper und zwar

trotz regelmäßigen Trainings. Männer eifern einem

durchtrainierten Körperideal nach und sind nie zufrieden

mit ihrem eigenen Erscheinungsbild. Ähnlich

wie die bei Frauen weit verbreitete Magersucht

leiden die Betroffenen der Muskelsucht unter einer

gestörten Selbstwahrnehmung. Das heißt: Selbst

der größte Muskelprotz sieht nur einen mageren

Mann vor sich. In der Zeit von Social Media werben

besonders Modemarken wie „Calvin Klein“ mit

Männern, deren Körpermuskulatur für die meisten

unerreichbar ist. Durch die alltägliche Konfrontation

mit Werbung und Social Media-Stars wächst die

Unzufriedenheit vieler Männer und besonders vieler

Jugendlicher. Dabei sind die Selbstzweifel ziemlich

unbegründet: In Untersuchungen aus den USA

und Europa stellte sich heraus, dass junge Frauen

bei Männern einen normalen Körperbau bevorzugen

und sie Männer mit übertrieben vielen Muskeln

abschreckend finden. Trotzdem wächst der Verdruss.

In einer vom „British Medical Journal“ veröffentlichten

Studie zeigten sich fast genauso viele

Männer wie Frauen unzufrieden mit ihrem Körperbild.

Die Zahl der unzufriedenen Männer hat sich

in den letzten 25 Jahren verdreifacht. „Wesentliches

Kennzeichen ist, dass die Gedanken ständig darum

kreisen, wie unzureichend muskulös man doch ist“,

erklärt Harrison Pope, der Autor des Buches „Der

Adonis-Komplex“.

Wer an Muskelsucht leidet, verbringt jede

freie Minute mit Sport und vernachlässigt dadurch

Freunde und Arbeit. Ständige Absenzen, um

mehr zu trainieren, führen nicht selten dazu, dass

der Arbeitgeber dem Betroffenen kündigt und der

argus

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