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Dat Letzt - Quickborn. Vereinigung für niederdeutsche Sprache und ...

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zum vorliegenden Band der Lyrik<br />

Ewald Hillermanns gepasst – statt “Laatharvst“<br />

eben “Laat mi finnen“.<br />

Nicht vergessen werden soll, dass von<br />

Ewald Hillermann in “Laatharvst“ neben<br />

seinen Gedichten auch vier Heimaterzählungen<br />

abgedruckt sind. Und<br />

es gibt auf Plattdeutsch einen siebenseitigen<br />

Vortrag des Autors zur plattdeutschen<br />

<strong>Sprache</strong> <strong>und</strong> ihrer literarischen<br />

Entwicklung. Er bildet quasi die<br />

Überleitung zu den Porträts von fünf<br />

verschiedenen, heute kaum noch bekannten<br />

Heimatdichtern, die von<br />

Ewald Hillermann jeweils in einem<br />

kurzen Essay vorgestellt werden. Das<br />

vorliegende Buch ist mit seinen Texten<br />

somit nicht nur eine schöne Erinnerung<br />

an einen früheren Freudenthal-Preisträger,<br />

sondern auch in gewisser Weise<br />

an dessen literarisches Umfeld.<br />

Ewald Hillermann aber hätte sich über<br />

dieses Buch-Geschenk zu seinem einh<strong>und</strong>ertsten<br />

Geburtstag sicherlich gefreut.<br />

Ein Literaturverzeichnis <strong>und</strong> eine<br />

Bibliographie hätten dieses Buch<br />

allerdings noch weiter abr<strong>und</strong>en können.<br />

Arnulf Struck (Hrsg.): Laatharvst.<br />

Ewald Hillermann zum 100. Geburtstag.<br />

Bremen: Verlag H. M. Hauschild<br />

2006. 128 Seiten. ISBN: 3-89757-<br />

329-6. Thomas Stelljes<br />

Spaß Spaß an an Heimatgeschichte<br />

Heimatgeschichte<br />

Wer den Roman “Die Mohls” gelesen<br />

hat, weiß schon, dass der Autor, Heinrich<br />

Ohm, offenbar Spaß an der Geschichte<br />

seiner Heimat hat. Er fabuliert<br />

in die Fakten der Geschichte seine eigenen<br />

Geschichten hinein, gibt der<br />

Rezensionen<br />

anonymen Vergangenheit Leben <strong>und</strong><br />

Gesichter, indem er uns teilhaben lässt<br />

an seinen Vorstellungen davon, wie es<br />

damals gewesen sein könnte, wie die<br />

Menschen damals gedacht haben<br />

könnten, warum sie wohl so gehandelt<br />

haben könnten, wie sie gehandelt haben.<br />

So ist auch sein neuer Roman “<strong>Dat</strong><br />

Licht” eine historische Geschichte, ein<br />

Krimi diesmal. Er spielt zwischen 1890<br />

<strong>und</strong> 1928. Während der Autor sich bei<br />

den Mohls oft seitenlang in moralisierende<br />

Betrachtungen <strong>und</strong> Erklärungen<br />

verlor, was den Roman zäh <strong>und</strong> die Figuren<br />

oft blass erscheinen ließ, verkneift<br />

Heinrich Ohm sich solche Abschweifungen<br />

in “<strong>Dat</strong> Licht” weitgehend.<br />

Er erzählt recht gradlinig <strong>und</strong> ohne viele<br />

Schnörkel, wie sich die Schicksale<br />

dreier Familien miteinander verweben,<br />

wie einzelne Personen sich durch<br />

den Lauf der Weltgeschichte (erster<br />

Weltkrieg, Inflation) verändern <strong>und</strong><br />

wie dies das Leben im Dorf beeinflusst.<br />

Er erzählt, wie Menschen daran zerbrechen,<br />

ohnmächtig dem Schicksal<br />

ausgeliefert zu sein, das die Mächtigen<br />

ihnen bereiten. Er erzählt, wozu Menschen<br />

fähig sind, die in die Enge getrieben<br />

werden <strong>und</strong> keinen Ausweg<br />

mehr sehen. Er erzählt aber auch, wie<br />

manchmal ein Mächtiger über sich hinauswächst<br />

<strong>und</strong> der Gerechtigkeit zum<br />

Sieg verhilft, allen persönlichen Rachegelüsten<br />

zum Trotz.<br />

Allerdings muss ich anmerken, dass<br />

ich einige historische Fakten so nicht<br />

nachprüfen konnte. Hat man 1924<br />

schon um die Einmaligkeit von Fingerabdrücken<br />

gewusst <strong>und</strong> diese Technik<br />

in Schleswig-Holstein schon ange-<br />

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