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Leo Juli / August 2020

Leo – queeres Stadtmagazin für München

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GESUNDHEIT<br />

PRÄVENTION<br />

FOTO: JOAO TZANNO / CC0<br />

WEISST DU ES?<br />

Einerseits erfreulich, andererseits<br />

überraschend wenig erfreulich. So<br />

die Ergebnisse einer repräsentativen Studie<br />

zum Wissen über HIV in der Bevölkerung<br />

Deutschlands, die von der Deutschen<br />

Aidshilfe in Auftrag gegeben wurde.<br />

SCHON/NUR 18 PROZENT<br />

Rund 18 Prozent der Menschen in<br />

Deutschland wissen demnach mittlerweile,<br />

dass HIV unter Therapie nicht mehr übertragbar<br />

ist. Das ist relativ zum Ergebnis<br />

der letzten Studie 2017 ein erfreuliches<br />

Plus von zehn Prozent. Bedenkt man aber<br />

die Tragweite dieses Wissens für Positive<br />

und Negative, ist der Erkenntnisgewinn<br />

ernüchternd. Beim Abbau von Berührungsängsten<br />

gegenüber Menschen mit HIV<br />

sieht es ähnlich mühselig aus. 24 Prozent<br />

der Befragten würden Schneewittchens<br />

Frage „Wer hat von meinem Tellerchen<br />

gegessen“ kategorisch mit Nein beantworten,<br />

wenn die schöne Märchenprinzessin<br />

HIV-positiv wäre. 2017 lag der Anteil der<br />

Menschen, die kein Geschirr mit HIVpositiven<br />

Menschen teilen möchten noch<br />

bei 33 Prozent. Mühsam ernährt sich das<br />

Eichhörnchen.<br />

MEDIEN BILDEN<br />

37 Prozent der Befragten wurden laut Studie<br />

„kürzlich auf die Nicht-Übertragbarkeit<br />

von HIV/Aids unter Therapie aufmerksam<br />

gemacht“, den Löwenanteil von 34<br />

Prozent steuerten dabei Medien bei. Auch<br />

wenn es also so aussieht, als wenn die Vermittlung<br />

von Grundwissen über sexuelle<br />

Gesundheit ein Marathon ist, lohnt er sich.<br />

Gib diesen Artikel gerne weiter und hilf mit,<br />

Wissen zu verdoppeln! *ck<br />

www.wissen-verdoppeln.hiv<br />

SCHLAU ZU HIV<br />

Zu Risiken und Wechselwirkungen fragen Sie Ihren Apotheker!<br />

Mit zunehmendem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit, dass chronische Erkrankungen wie<br />

Diabetes Typ 2 oder Bluthochdruck auftreten. Neben der HIV-Therapie kann also die dauerhafte<br />

Einnahme weiterer Arzneimittel notwendig werden. Ob und wie diese sich vertragen,<br />

ist Teil des täglichen Beratungsservice von Menschen wie Andreas Hintz und Tim Umland<br />

von der Alexander-Apotheke in Hamburg St. Georg (www.alexapo.de). Wir fragten nach. *ck<br />

Tim Umland<br />

Andreas Hintz<br />

Verträgt sich jedes HIV-<br />

Regime mit jeder sogenannten<br />

Ko-Medikation?<br />

Die verschiedenen<br />

HIV-Wirkstoffe zeigen ein<br />

unterschiedliches Potenzial<br />

für Wechselwirkungen. Eine<br />

Faustformel, um Interaktionen<br />

abzuschätzen, existiert leider<br />

nicht. Ärzte und Apotheker<br />

nutzen hierzu umfangreiche<br />

Datenbanken. Besonders nach<br />

einem Wechsel der ART oder<br />

wenn neue Begleitmedikamente<br />

oder Substanzkonsum<br />

ins Spiel kommen, kann so<br />

ein Check vor unangenehmen<br />

Überraschungen schützen.<br />

Insgesamt betrachtet sind<br />

Wechselwirkungen zwischen<br />

der ART und anderen Medikamenten<br />

gut untersucht und<br />

beherrschbar.<br />

Wenn sich etwas nicht<br />

miteinander verträgt: Was<br />

sollte gewechselt werden,<br />

das HIV-Regime oder die<br />

Begleitmedikation?<br />

Meist ist es wichtiger, die<br />

individuell ausgewählte ART<br />

beizubehalten und für die<br />

Ko-Medikation andere Wirkstoffe<br />

mit gleichen Effekten<br />

auszuwählen. Manchmal kann<br />

die Lösung auch schon in einer<br />

angepassten Dosierung der<br />

Begleitmedikamente liegen.<br />

In anderen Fällen wird die ART<br />

verändert, um zum Beispiel<br />

besser zu einer Chemotherapie<br />

und deren umfassender<br />

Unterstützungsmedikation<br />

zu passen. Hierbei sind das<br />

Zusammenspiel und die Kommunikation<br />

der beteiligten<br />

Ärzte entscheidend. Als Apotheker<br />

können wir Behandler<br />

und Patienten unterstützen,<br />

indem wir rechtzeitig vor<br />

geplanten Umstellungen einen<br />

umfangreichen Interaktions-<br />

Check durchführen.<br />

In der vollständigen Version<br />

des Interviews auf maenner.<br />

media/topics/schlauzuhiv<br />

geht es um Booster und die<br />

elektronische Gesundheitskarte!

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