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GESUNDHEIT<br />
PRÄVENTION<br />
FOTO: JOAO TZANNO / CC0<br />
WEISST DU ES?<br />
Einerseits erfreulich, andererseits<br />
überraschend wenig erfreulich. So<br />
die Ergebnisse einer repräsentativen Studie<br />
zum Wissen über HIV in der Bevölkerung<br />
Deutschlands, die von der Deutschen<br />
Aidshilfe in Auftrag gegeben wurde.<br />
SCHON/NUR 18 PROZENT<br />
Rund 18 Prozent der Menschen in<br />
Deutschland wissen demnach mittlerweile,<br />
dass HIV unter Therapie nicht mehr übertragbar<br />
ist. Das ist relativ zum Ergebnis<br />
der letzten Studie 2017 ein erfreuliches<br />
Plus von zehn Prozent. Bedenkt man aber<br />
die Tragweite dieses Wissens für Positive<br />
und Negative, ist der Erkenntnisgewinn<br />
ernüchternd. Beim Abbau von Berührungsängsten<br />
gegenüber Menschen mit HIV<br />
sieht es ähnlich mühselig aus. 24 Prozent<br />
der Befragten würden Schneewittchens<br />
Frage „Wer hat von meinem Tellerchen<br />
gegessen“ kategorisch mit Nein beantworten,<br />
wenn die schöne Märchenprinzessin<br />
HIV-positiv wäre. 2017 lag der Anteil der<br />
Menschen, die kein Geschirr mit HIVpositiven<br />
Menschen teilen möchten noch<br />
bei 33 Prozent. Mühsam ernährt sich das<br />
Eichhörnchen.<br />
MEDIEN BILDEN<br />
37 Prozent der Befragten wurden laut Studie<br />
„kürzlich auf die Nicht-Übertragbarkeit<br />
von HIV/Aids unter Therapie aufmerksam<br />
gemacht“, den Löwenanteil von 34<br />
Prozent steuerten dabei Medien bei. Auch<br />
wenn es also so aussieht, als wenn die Vermittlung<br />
von Grundwissen über sexuelle<br />
Gesundheit ein Marathon ist, lohnt er sich.<br />
Gib diesen Artikel gerne weiter und hilf mit,<br />
Wissen zu verdoppeln! *ck<br />
www.wissen-verdoppeln.hiv<br />
SCHLAU ZU HIV<br />
Zu Risiken und Wechselwirkungen fragen Sie Ihren Apotheker!<br />
Mit zunehmendem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit, dass chronische Erkrankungen wie<br />
Diabetes Typ 2 oder Bluthochdruck auftreten. Neben der HIV-Therapie kann also die dauerhafte<br />
Einnahme weiterer Arzneimittel notwendig werden. Ob und wie diese sich vertragen,<br />
ist Teil des täglichen Beratungsservice von Menschen wie Andreas Hintz und Tim Umland<br />
von der Alexander-Apotheke in Hamburg St. Georg (www.alexapo.de). Wir fragten nach. *ck<br />
Tim Umland<br />
Andreas Hintz<br />
Verträgt sich jedes HIV-<br />
Regime mit jeder sogenannten<br />
Ko-Medikation?<br />
Die verschiedenen<br />
HIV-Wirkstoffe zeigen ein<br />
unterschiedliches Potenzial<br />
für Wechselwirkungen. Eine<br />
Faustformel, um Interaktionen<br />
abzuschätzen, existiert leider<br />
nicht. Ärzte und Apotheker<br />
nutzen hierzu umfangreiche<br />
Datenbanken. Besonders nach<br />
einem Wechsel der ART oder<br />
wenn neue Begleitmedikamente<br />
oder Substanzkonsum<br />
ins Spiel kommen, kann so<br />
ein Check vor unangenehmen<br />
Überraschungen schützen.<br />
Insgesamt betrachtet sind<br />
Wechselwirkungen zwischen<br />
der ART und anderen Medikamenten<br />
gut untersucht und<br />
beherrschbar.<br />
Wenn sich etwas nicht<br />
miteinander verträgt: Was<br />
sollte gewechselt werden,<br />
das HIV-Regime oder die<br />
Begleitmedikation?<br />
Meist ist es wichtiger, die<br />
individuell ausgewählte ART<br />
beizubehalten und für die<br />
Ko-Medikation andere Wirkstoffe<br />
mit gleichen Effekten<br />
auszuwählen. Manchmal kann<br />
die Lösung auch schon in einer<br />
angepassten Dosierung der<br />
Begleitmedikamente liegen.<br />
In anderen Fällen wird die ART<br />
verändert, um zum Beispiel<br />
besser zu einer Chemotherapie<br />
und deren umfassender<br />
Unterstützungsmedikation<br />
zu passen. Hierbei sind das<br />
Zusammenspiel und die Kommunikation<br />
der beteiligten<br />
Ärzte entscheidend. Als Apotheker<br />
können wir Behandler<br />
und Patienten unterstützen,<br />
indem wir rechtzeitig vor<br />
geplanten Umstellungen einen<br />
umfangreichen Interaktions-<br />
Check durchführen.<br />
In der vollständigen Version<br />
des Interviews auf maenner.<br />
media/topics/schlauzuhiv<br />
geht es um Booster und die<br />
elektronische Gesundheitskarte!