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Schwerpunkt: Asphaltgranulatmanagement – Teil 1<br />
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schichtenweises Fräsen eingegangen. Der Begriff lagenweises<br />
Fräsen einer Einbaulage innerhalb einer Asphaltschicht<br />
vergleichbarer Zusammensetzung ist mit Blick auf<br />
die stoffliche Reinheit irrelevant.<br />
Sofern also die Ergebnisse der Voruntersuchung in die<br />
Leistungsbeschreibung eingeflossen sind und diese<br />
Informationen spätestens nach Auftragszuschlag an den<br />
Mischguthersteller weitergegeben wurden, ist dieser in<br />
der Lage, das zu erwartende Asphaltgranulat bereits vor<br />
der eigentlichen Bauausführung in den Stoffstrom seines<br />
Asphaltgranulatmanagements einzuplanen. In der Praxis<br />
werden größere Baulose je nach Art der Erhaltungsmaßnahme<br />
in der Regel sortenrein gefräst. Sofern Asphaltbinderschicht-<br />
und Asphaltdeckschichtmaterial stofflich<br />
zueinander verträglich vorliegen, können diese Schichten<br />
gemeinsam als Decke ausgebaut werden. Aufgrund<br />
unzureichender Festlegungen bezüglich der Frästiefen<br />
kann es mitunter jedoch zu Verunreinigungen mit minderwertigem<br />
Material beispielsweise aus Asphalttragschichten<br />
kommen. In Süddeutschland bestehen<br />
Asphalttragschichten aufgrund der regional anstehenden<br />
Gesteinsarten in der Regel aus Kalksteinmaterial.<br />
Sofern die genaue Lage der Asphalttragschichtoberkante<br />
nicht sorgfältig mit ausreichendem Vorhaltemaß von der<br />
Fräse angefahren wird, kommt es zu unweigerlichen Verunreinigungen<br />
im Fräs<strong>asphalt</strong> des Deckenmaterials, was<br />
zur Abwertung des höherwertigen Hartgesteinmaterials<br />
auf die minderwertigere Verwendbarkeit zu Asphalttragschichtmaterial<br />
führt. Außerdem können nicht berücksichtigte<br />
Wechsel der Asphaltart der Deckschicht, dem<br />
Schichtdickenverhältnis zwischen Asphaltdeck- und<br />
Asphaltbinderschicht oder gar eine überbaute Oberflächenbehandlung<br />
innerhalb eines Bauloses zu relevanten<br />
Schwankungen in der Zusammensetzung des Fräs<strong>asphalt</strong>es<br />
führen.<br />
Im Rahmen von Länderregelungen wurden zwischenzeitlich<br />
grundsätzliche Anforderungen zur Vermeidung<br />
von Verunreinigungen durch überlagernden Randbewuchs,<br />
Bodenanteile im Bereich der freien Ränder, nicht<br />
<strong>asphalt</strong>kompatible Fahrbahnmarkierungsmaterialien,<br />
Beton und aufliegende Fremdstoffe aller Art festgelegt<br />
(s. Abb. 3) [10]. Diese Nebenleistungen sind vom Auftragnehmer<br />
grundsätzlich in die entsprechenden Leistungspositionen<br />
einzukalkulieren und haben sich als äußerst<br />
zielführend erwiesen, da sie die Verantwortung zur Vermeidung<br />
von Verunreinigungen klar dem Gewinnungsprozess<br />
zuordnen und somit am Entstehungsort die entsprechenden<br />
Maßnahmen und die Sorgfalt zur Sicherstellung<br />
der Materialreinheit ermöglichen.<br />
Neben den grundsätzlichen Aspekten der sortenreinen<br />
Gewinnung des Ausbau<strong>asphalt</strong>es mit dem Ziel der<br />
höchstwertigen Verwertung können noch weitere<br />
Aspekte ausschlaggebend sein. So kann beispielsweise<br />
durch die Reihenfolge oder Anordnung der Fräsbahnen<br />
bei unterschiedlichen Deckschichttypen bereits eine<br />
Beeinflussung der Grundhomogenität des Fräs<strong>asphalt</strong>es<br />
erzielt werden. Durch die Festlegung schichtübergreifender<br />
Fräsdickenverhältnisse stofflich zueinander verträglicher<br />
Asphaltsorten lassen sich die Kennwerte des resultierenden<br />
Fräs<strong>asphalt</strong>es dahingehend einstellen, dass<br />
sich beispielsweise mit Blick auf die einzusetzende Verfahrenstechnik<br />
an der Asphaltmischanlage und/oder der<br />
Einsetzbarkeit insgesamt Vorteile ergeben. Denkbar ist<br />
hier etwa das Ansteuern eines geringeren Bindemittelund<br />
Fülleranteils im resultierenden Fräsgut für die optimierte<br />
Zugabe des Asphaltgranulates über die Paralleltrommel<br />
(Risiko der Anhaftungen und Anbackungen<br />
vermindern).<br />
Annahme und Aufhaldung an der Mischanlage<br />
oder am Verarbeitungsplatz<br />
Der von der Baustelle am Mischanlagenstandort oder am<br />
externen Aufbereitungsplatz eingehende Ausbau<strong>asphalt</strong><br />
kann als Aufbruch<strong>asphalt</strong> (Asphaltschollen) oder als Fräs-<br />
Abb. 3: Maßnahmen zur<br />
Sicherstellung der stofflichen<br />
Reinheit (Fräsen der<br />
Markierung, Freilegen und<br />
Kehren des freien Randes)<br />
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