Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>20</strong><br />
Schwerpunkt: Asphaltgranulatmanagement – Teil 1<br />
<strong>asphalt</strong> angeliefert werden. Grundsätzlich müssen die<br />
Annahmebedingungen die Eignung des Ausbau<strong>asphalt</strong>es<br />
für die sich anschließende Aufbereitung zu Asphaltgranulat<br />
sicherstellen. In den vom Mischguthersteller<br />
oder seinem Beauftragten zu definierenden Bedingungen<br />
sind dazu die Kriterien der RuVA-StB der Verwertungsklasse<br />
A, zur stofflichen Sortenreinheit, zur Begrenzung<br />
von Verunreinigungen durch Fremdstoffe und ggf.<br />
zur maximalen Stückgröße von Frässchollen bzw.<br />
Asphaltschollen aufzunehmen. Die Annahmebedingungen<br />
werden zum Vertragsbestandteil des Liefervertrages<br />
zwischen Auftragnehmer und Mischguthersteller.<br />
Bei der Aufhaldung des eingehenden Materials kann<br />
mit dem Ladegerät bereits eine erste Verbesserung der<br />
Materialhomogenität erreicht werden. Hierzu sind mit<br />
dem Personal regelmäßige Qualitätsbesprechungen<br />
zwecks Sensibilisierung der Thematik erforderlich. In Abb.<br />
4 wird beispielhaft ein mögliches Verfahren für die Aufhaldung<br />
heterogener Asphaltschollen, Rücklieferungen<br />
und anderer verunreinigter Ausbau<strong>asphalt</strong>mengen dargestellt,<br />
welches im Zusammenspiel mit der dazugehörigen<br />
Entnahmereihenfolge nachweislich zu einer deutlichen<br />
Steigerung der Homogenität führt.<br />
Liegen bei der Annahme des eingehenden Ausbau<strong>asphalt</strong>es<br />
keine Informationen zur Herkunft vor, sollte bei<br />
der Wareneingangskontrolle eine Sicht- und Geruchskontrolle<br />
auf die stoffliche Beschaffenheit und Verunreinigungen<br />
hin sowie im Verdachtsfall auf carbostämmige<br />
Bindemittel gemäß Schnelltest nach FGSV-Arbeitspapier<br />
Nr. 27/2 [12] durchgeführt werden. Die Zuweisung der<br />
Anlieferungsmengen zu den einzelnen Lagerhalden für<br />
Asphaltschollen und Asphaltfräsgut gestaltet sich regional<br />
und je nach Platzverhältnissen des Lagerplatzes sehr<br />
unterschiedlich. Für Süddeutschland erfolgt die Sortierung<br />
dabei in der Regel wie in Abb. 5 zusammengefasst.<br />
Zur Überprüfung der stofflichen Verträglichkeit beispielsweise<br />
von Fräs<strong>asphalt</strong>en unterschiedlicher Baustellen<br />
können weitergehende Laboruntersuchungen erforderlich<br />
werden. Insbesondere die Asphaltgranulatrohdichte,<br />
der Bindemittelgehalt und die Bindemitteleigenschaften<br />
müssen sich innerhalb einer Eingangshalde<br />
verträglich zueinander verhalten. In der Praxis sind diese<br />
Untersuchungen mit einer separaten Zwischenlagerung<br />
der unbekannten Ausbau<strong>asphalt</strong>e verbunden, die<br />
zumeist aufgrund der Platzverhältnisse am Lagerplatz<br />
und der Verzögerungen nur bedingt möglich sind. Konsequent<br />
durchgängig vorliegende Informationen aus<br />
Voruntersuchungen könnten an dieser Schlüsselstelle zu<br />
erheblichen Verbesserungen im Asphaltgranulatmanagement<br />
beitragen. Alle Auftraggeber sind daher aufgefordert,<br />
die entsprechenden Schritte zur Realisierung<br />
von Voruntersuchungen einzuleiten.<br />
Durch organisatorische Maßnahmen ist sicherzustellen,<br />
dass Material nur auf Anweisung des Betriebspersonals<br />
an den festgelegten Stellen abgeladen werden darf<br />
und der Platz außerhalb der Betriebszeiten gegen „unbefugtes<br />
Abkippen“ verschlossen wird.<br />
Aufbereitung und Aufhaldung<br />
Die Aufbereitung des Asphaltgranulates erfolgt regional<br />
betrachtet nach unterschiedlichen Strategien. Ausschlaggebend<br />
hierfür sind in erster Linie die in den Asphaltgranulaten<br />
enthaltenen unterschiedlichen Gesteinskörnungen.<br />
Diese haben zum einen aufgrund ihrer physikalisch<br />
stofflichen Eigenschaften Einfluss auf die Einsatzbarkeit<br />
und zum anderen wirken sich Rohdichteunterschiede<br />
maßgeblich auf den Bindemittelanspruch des resultierenden<br />
Asphaltmischgutes aus. Je nach den lokal verwendeten<br />
Gesteinskörnungen gibt es in Deutschland Zonen, in<br />
denen bei der Anlieferung oft die Grundverträglichkeit<br />
zu überprüfen ist, während in anderen Gegenden völlig<br />
Abb. 4: Aufhaldung im<br />
„Sandwichverfahren“ kombiniert<br />
mit alternierender<br />
Haldenentnahme (Quelle<br />
Radlader: Liebherr)<br />
Bindemittelgehalt<br />
5|<strong>20</strong><strong>20</strong>