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asphalt 05/20

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Schwerpunkt: Asphaltgranulatmanagement – Teil 1<br />

<strong>asphalt</strong> angeliefert werden. Grundsätzlich müssen die<br />

Annahmebedingungen die Eignung des Ausbau<strong>asphalt</strong>es<br />

für die sich anschließende Aufbereitung zu Asphaltgranulat<br />

sicherstellen. In den vom Mischguthersteller<br />

oder seinem Beauftragten zu definierenden Bedingungen<br />

sind dazu die Kriterien der RuVA-StB der Verwertungsklasse<br />

A, zur stofflichen Sortenreinheit, zur Begrenzung<br />

von Verunreinigungen durch Fremdstoffe und ggf.<br />

zur maximalen Stückgröße von Frässchollen bzw.<br />

Asphaltschollen aufzunehmen. Die Annahmebedingungen<br />

werden zum Vertragsbestandteil des Liefervertrages<br />

zwischen Auftragnehmer und Mischguthersteller.<br />

Bei der Aufhaldung des eingehenden Materials kann<br />

mit dem Ladegerät bereits eine erste Verbesserung der<br />

Materialhomogenität erreicht werden. Hierzu sind mit<br />

dem Personal regelmäßige Qualitätsbesprechungen<br />

zwecks Sensibilisierung der Thematik erforderlich. In Abb.<br />

4 wird beispielhaft ein mögliches Verfahren für die Aufhaldung<br />

heterogener Asphaltschollen, Rücklieferungen<br />

und anderer verunreinigter Ausbau<strong>asphalt</strong>mengen dargestellt,<br />

welches im Zusammenspiel mit der dazugehörigen<br />

Entnahmereihenfolge nachweislich zu einer deutlichen<br />

Steigerung der Homogenität führt.<br />

Liegen bei der Annahme des eingehenden Ausbau<strong>asphalt</strong>es<br />

keine Informationen zur Herkunft vor, sollte bei<br />

der Wareneingangskontrolle eine Sicht- und Geruchskontrolle<br />

auf die stoffliche Beschaffenheit und Verunreinigungen<br />

hin sowie im Verdachtsfall auf carbostämmige<br />

Bindemittel gemäß Schnelltest nach FGSV-Arbeitspapier<br />

Nr. 27/2 [12] durchgeführt werden. Die Zuweisung der<br />

Anlieferungsmengen zu den einzelnen Lagerhalden für<br />

Asphaltschollen und Asphaltfräsgut gestaltet sich regional<br />

und je nach Platzverhältnissen des Lagerplatzes sehr<br />

unterschiedlich. Für Süddeutschland erfolgt die Sortierung<br />

dabei in der Regel wie in Abb. 5 zusammengefasst.<br />

Zur Überprüfung der stofflichen Verträglichkeit beispielsweise<br />

von Fräs<strong>asphalt</strong>en unterschiedlicher Baustellen<br />

können weitergehende Laboruntersuchungen erforderlich<br />

werden. Insbesondere die Asphaltgranulatrohdichte,<br />

der Bindemittelgehalt und die Bindemitteleigenschaften<br />

müssen sich innerhalb einer Eingangshalde<br />

verträglich zueinander verhalten. In der Praxis sind diese<br />

Untersuchungen mit einer separaten Zwischenlagerung<br />

der unbekannten Ausbau<strong>asphalt</strong>e verbunden, die<br />

zumeist aufgrund der Platzverhältnisse am Lagerplatz<br />

und der Verzögerungen nur bedingt möglich sind. Konsequent<br />

durchgängig vorliegende Informationen aus<br />

Voruntersuchungen könnten an dieser Schlüsselstelle zu<br />

erheblichen Verbesserungen im Asphaltgranulatmanagement<br />

beitragen. Alle Auftraggeber sind daher aufgefordert,<br />

die entsprechenden Schritte zur Realisierung<br />

von Voruntersuchungen einzuleiten.<br />

Durch organisatorische Maßnahmen ist sicherzustellen,<br />

dass Material nur auf Anweisung des Betriebspersonals<br />

an den festgelegten Stellen abgeladen werden darf<br />

und der Platz außerhalb der Betriebszeiten gegen „unbefugtes<br />

Abkippen“ verschlossen wird.<br />

Aufbereitung und Aufhaldung<br />

Die Aufbereitung des Asphaltgranulates erfolgt regional<br />

betrachtet nach unterschiedlichen Strategien. Ausschlaggebend<br />

hierfür sind in erster Linie die in den Asphaltgranulaten<br />

enthaltenen unterschiedlichen Gesteinskörnungen.<br />

Diese haben zum einen aufgrund ihrer physikalisch<br />

stofflichen Eigenschaften Einfluss auf die Einsatzbarkeit<br />

und zum anderen wirken sich Rohdichteunterschiede<br />

maßgeblich auf den Bindemittelanspruch des resultierenden<br />

Asphaltmischgutes aus. Je nach den lokal verwendeten<br />

Gesteinskörnungen gibt es in Deutschland Zonen, in<br />

denen bei der Anlieferung oft die Grundverträglichkeit<br />

zu überprüfen ist, während in anderen Gegenden völlig<br />

Abb. 4: Aufhaldung im<br />

„Sandwichverfahren“ kombiniert<br />

mit alternierender<br />

Haldenentnahme (Quelle<br />

Radlader: Liebherr)<br />

Bindemittelgehalt<br />

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