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asphalt 05/20

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Schwerpunkt: Deponiebau – Teil 1<br />

Abb. 2: Abdichtungskomponente aus Deponie<strong>asphalt</strong><br />

bestehend aus einer Deponie<strong>asphalt</strong>tragschicht<br />

und einer Deponie<strong>asphalt</strong>dichtungsschicht<br />

(Variante A).<br />

Abdichtungskomponente aus Deponie<strong>asphalt</strong><br />

bestehend aus einer kombinierten<br />

Deponie<strong>asphalt</strong>trag-/-dichtungsschicht<br />

(Variante B). (Quelle: DGGT)<br />

Antrag des dai zur Erlangung einer<br />

Eignungsbeurteilung durch die LAGA<br />

Im Jahr <strong>20</strong>10 trat das Deutsche Asphaltinstitut (dai) in Köln<br />

mit der Bitte um Unterstützung an die ICP Ingenieurgesellschaft<br />

mbH, Dr. Egloffstein heran, eine bundeseinheitliche<br />

Eignungsbeurteilung für Asphaltdichtungen für<br />

Deponien durch die LAGA Ad-hoc-AG „Deponietechnik“<br />

zu erlangen.<br />

Nach interner Abstimmung mit dem dai und der LAGA<br />

Ad-hoc-AG „Deponietechnik“ über die Vorgehensweise<br />

wurde eine „Nachweiskonzeption für eine Eignungsbeurteilung<br />

von Deponieabdichtungskomponenten in<br />

Asphaltbauweise“ durch ICP erstellt. Diese wurde mit<br />

dem „Antrag auf Eignungsbeurteilung von Asphaltdichtungen<br />

als Abdichtungskomponente für Oberflächenund<br />

Basisabdichtungen der Deponieklassen I bis III<br />

gemäß Deponieverordnung“ des dai vom Mai <strong>20</strong>11 bei<br />

der LAGA Ad-hoc-AG eingereicht.<br />

Die LAGA Ad-hoc-AG „Deponietechnik“ gründete da -<br />

raufhin eine Unterarbeitsgruppe, die UAG „Asphalt“, und<br />

ließ die Nachweiskonzeption durch vier unabhängige<br />

Sachverständige prüfen. Die UAG „Asphalt“ formulierte<br />

darauf aufbauend Anmerkungen und Hinweise im Hinblick<br />

auf durchzuführende Untersuchungen und erforderliche<br />

Nachweise, die in einer Fortschreibung der Nachweiskonzeption<br />

mündeten. Die erforderlichen Untersuchungen<br />

zur Dichtigkeit der Nähte unter Verformungsbeanspruchung<br />

sowie zur Beständigkeit von PE-Rohren im<br />

Kontakt mit heißem Guss<strong>asphalt</strong> bei der Sickerwasserrohrdurchführung<br />

durch den Randwall einer Deponie<strong>asphalt</strong>basisabdichtung<br />

wurden durch das dai beauftragt.<br />

Erstellung einer Güterichtlinie<br />

durch den AK 2.3 der DGGT<br />

In Abstimmung mit den Beteiligten der LAGA Ad-hoc-AG<br />

„Deponietechnik“ und deren UAG „Asphalt“ wurde<br />

beschlossen, parallel zum Eignungsnachweis als Grundlage<br />

für eine Eignungsbeurteilung eine Güterichtlinie<br />

Abdichtungskomponenten aus Deponie<strong>asphalt</strong> zu erarbeiten.<br />

Vorbild für diese Vorgehensweise sollte die SKZ/<br />

TÜV-LGA-Güterichtlinie „Rohre, Schächte, Bauteile in<br />

Deponien“ werden, welche die Grundlage für den gleichnamigen<br />

BQS 8-1 bildet bzw. diesem entspricht. Die Güterichtlinie<br />

für den Deponie<strong>asphalt</strong> legt die fachtechnischen<br />

Anforderungen an die Baustoffe und Baustoffgemische<br />

sowie die Planung, Bauausführung und das Qualitätsmanagement<br />

von Abdichtungskomponenten aus<br />

Deponie<strong>asphalt</strong>en fest und bildete damit als Anlage 1 die<br />

Grundlage der Eignungsbeurteilung durch die LAGA<br />

Ad-hoc-AG. Anders als gegenüber der ursprüngliche Planung<br />

und wie beim o. g. BQS 8-1, der die SKZ/TÜV-LGA-<br />

Güterichtlinie selbst als den bundeseinheitlichen Qualitätsstandard<br />

(BQS) definiert, übernehmen die beiden<br />

„BQS 2-4 Basis- und BQS 5-4 Oberflächenabdichtungskomponenten<br />

aus Asphalt“ den typischen Aufbau des<br />

bundeseinheitlichen Qualitätsstandards, mit der Definition<br />

von Anforderungen und Nachweisen der Leistungsfähigkeit,<br />

Widerstandesfähigkeit, Beständigkeit, und das<br />

Qualitätsmanagement.<br />

Erarbeitet wurde die Güterichtlinie „Abdichtungskomponenten<br />

aus Deponie<strong>asphalt</strong>“ (DGGT <strong>20</strong>15) (im nachfolgenden<br />

Güterichtlinie genannt) durch den AK 2.3<br />

„Asphaltbauweisen im Wasserbau und in der Geotechnik“<br />

der Deutschen Gesellschaft für Geotechnik e.V. (DGGT),<br />

dessen Obmann Dr. Egloffstein ist. Die wesentliche Zuarbeit,<br />

vor allem zu den zahlreichen Konstruktionsdetails<br />

und den Hinweisen zu deren Ausführung, erfolgte durch<br />

den Co-Autor dieses Beitrages, Herrn Prof. Sänger. Der AK<br />

2.3 tagte in insgesamt 6 Sitzungen, von denen eine<br />

gemeinsame Sitzung mit der UAG „Asphalt“ stattfand.<br />

Die Hinweise und Anregungen in den Rückläufen der UAG<br />

„Asphalt“ auf die Entwürfe des AK 2.3 waren stets konstruktiv<br />

und hilfreich und wurden weitestgehend aufgegriffen<br />

und eingearbeitet. Dafür gebührt dem Leiter der<br />

UAG Herr Falk Fabian, auch stellvertretend für die Mitglieder<br />

der UAG Asphalt, unser besonderer Dank.<br />

Grundlagen<br />

Weit vor den ersten Deponieabdichtungen in Asphaltbauweise<br />

in den 1970er-Jahren des vergangen Jahrhunderts<br />

wurden bereits in den 1930er-Jahren Asphaltdichtungen<br />

im Wasserbau hergestellt. Erste Asphaltdichtungen<br />

entstanden 1935 am Oder-Kanal bei Olphen bzw. an<br />

der Sorpepetalsperre im Hochsauerlandkreis (dai <strong>20</strong>15).<br />

Da es im Wesentlichen um die Dichtungsfunktion geht,<br />

entspricht Deponie<strong>asphalt</strong> in der Kornabstufung der<br />

Mineralstoffe, dem Bindemittel und dem Bitumengehalt<br />

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