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asphalt 05/20

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Schwerpunkt: Asphaltgranulatmanagement – Teil 1<br />

21<br />

unproblematisch eine einzige Gesteinsart und damit eine<br />

gute Verträglichkeit aller Materialien der ausgebauten<br />

Schichten zu erwarten ist.<br />

Die Grundidee der Stoffstromstrategie sollte es aber<br />

sein, die Anzahl der herzustellenden und vorzuhaltenden<br />

Asphaltgranulatsorten auf das erforderliche Minimum zur<br />

Bedienung möglichst vieler Asphaltprodukte des betreffenden<br />

Standortes zu reduzieren. So lassen sich bei der<br />

späteren Einsatzplanung Fehler bei der Zuordnung vermeiden<br />

und der erforderliche Laboraufwand verringern.<br />

Die Herstellung des Asphaltgranulates erfolgt durch<br />

Brechen und/oder Sieben gezielt für den jeweiligen Einsatzzweck.<br />

Im Falle der Aufbereitung kleinscholligen<br />

Fräs<strong>asphalt</strong>es ist je nach enthaltenem Größtkorn auch<br />

eine direkte Zugabe ohne vorheriges Brechen möglich.<br />

Diese Vorgehensweise ist allerdings nur bei absolut sortenreinem<br />

und nicht verunreinigtem Ausgangsmaterial<br />

anwendbar, da hierbei wichtige Homogenisierungsschritte<br />

wegfallen.<br />

Zur Zerkleinerung werden Prallmühlen oder Fräswellenbrecher<br />

eingesetzt. Letztere erzeugen beim Brechen<br />

deutlich weniger ungewünschte Feinanteile zulasten<br />

eines geringeren Materialdurchsatzes. In der Regel werden<br />

mobile Brech- und Siebanlagen in der Form eingesetzt,<br />

dass die Geräte am Aufstellort verfahrenstechnisch<br />

in Reihe geschaltet werden und es eine kontinuierliche<br />

Rückführung des Überkornanteils von der Siebmaschine<br />

in den Aufgabebunker des Brechers gibt, wenn es sich<br />

nicht ohnehin um vollintegrierte Geräte handelt. Im Fall<br />

der Aufbereitung fraktionierter Asphaltgranulate, beispielsweise<br />

für die Zugabe über zwei Asphaltgranulatdoseure<br />

oder für die stofflich optimierte Kombination mehrerer<br />

Zugabeverfahren, entstehen diese Fraktionen durch<br />

geeignete Siebschnitte. Hierbei ist zu beachten, dass die<br />

feinere Fraktion einen hohen Bindemittelgehalt aufweist<br />

und daher besonders bei hohen Außentemperaturen die<br />

Gefahr von thermoplastischen Haldenverfestigungen<br />

besteht.<br />

Beim An- und Abfahren der Brech- und Siebanlage<br />

kommt es zu Unstetigkeiten in der Materialzusammensetzung<br />

des Asphaltgranulates. Diese Teilmengen sind zu<br />

verwerfen und den Ausgangshalden zuzuführen. Gleiches<br />

gilt für Feinmaterial, welches sich unterhalb von<br />

Bandübergabestellen ansammeln kann.<br />

Die Lagerung des Asphaltgranulates sollte derart<br />

erfolgen, dass bei der Aufnahme mit dem Ladegerät Verunreinigungen<br />

sicher vermieden werden können. Zur<br />

energetischen Optimierung sind Überdachungen für das<br />

fertige Asphaltgranulat sinnvoll. Bei überdachter Lagerung<br />

stellen sich in der Regel Ausgleichsfeuchten zwischen<br />

2 bis 3 M.-% Wassergehalt ein. Die Bewitterung der<br />

Ausgangshalden ist dabei weitgehend unerheblich. Bei<br />

großen frei bewitterten Asphaltgranulathalden kommt<br />

es nämlich zum sogenannten „Stohdacheffekt“. Durch ein<br />

günstiges Verhältnis von Kern- zu Mantelvolumen gerade<br />

bei größeren Halden spielt die ca. ein Meter mächtige<br />

Manteldurchfeuchtung eine nur untergeordnete Rolle.<br />

Dieser Effekt ist bei gröberen Asphaltgranulatgemischen<br />

stärker zu beobachten als bei feineren. Wechselnde<br />

Feuchtegehalte können sich später ungünstig auf die<br />

angestrebten Zugabequoten und die erreichbaren<br />

Genauigkeiten bei der Einstellung der resultierenden<br />

Mischguttemperatur über den Brennerstellgrad der<br />

Trocknungsaggregate auswirken.<br />

Zur Aufhaldung der frisch hergestellten Asphaltgranulate<br />

werden Radlader oder teleskopierbare Haldenbänder<br />

eingesetzt. Bei Radladereinsatz ist durch die Stückelung<br />

der umzusetzenden Gesamtmassen durch Schaufelinhalte<br />

von ca. 8 t eine gute Homogenitätszunahme zu<br />

erwarten. Allerdings kann die Befahrung der Lagerhalde<br />

zu thermoplastischen Verfestigungen führen, die sich bei<br />

der späteren Materialentnahme in Form von Konglomeraten<br />

unterschiedlicher Größe und Festigkeit zeigen.<br />

Diese „Granulatbrocken“ sind dann dahingehend zu<br />

beurteilen, ob im Mischprozess von einem gleichmäßigen<br />

Aufschluss und Bindemittelübergang ausgegangen werden<br />

kann. Im Falle der Aufhaldung mit einem Haldenband<br />

ist auf ein lage- und höhenmäßiges Versetzen kleinerer<br />

„Einzelschüttkegel“ zu achten. Auf diese Weise kann die<br />

andernfalls eintretende granulometrische Haldenentmischung<br />

gerade bei weitgestuften Asphaltgranulaten<br />

bestmöglich vermieden werden.<br />

Während der Aufbereitung werden am Abwurf der<br />

Siebanlage gemäß M WA initial fünf und alle 500 Tonnen<br />

jeweils eine weitere Probe entnommen. Die anhand der<br />

fünf Merkmalsgrößen ermittelten Spannweiten werden<br />

entweder für die Erstellung einer neuen Klassifizierung<br />

benötigt oder bestätigen eine bereits vorhandene, wenn<br />

es sich um Material einer Wanderhalde mit bereits vorliegender<br />

Klassifizierung handelt. Ohne die Vorinformationen<br />

(vgl. Anhang 3.1 der TL AG-StB) sind auch die stofflichen<br />

Eigenschaften, beispielsweise in Form der Kategorien<br />

der enthaltenen Gesteinskörnungen am Asphaltgranulat,<br />

zu überprüfen.<br />

ASPHALTCONTAINER,<br />

-MULDEN & -VERTEILER<br />

amtec-abt GmbH, 57334 Bad Laasphe<br />

(+49) 0 27 54 - 22 09 650<br />

amtec-abt.de<br />

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