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Schwerpunkt: Asphaltgranulatmanagement – Teil 1<br />
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unproblematisch eine einzige Gesteinsart und damit eine<br />
gute Verträglichkeit aller Materialien der ausgebauten<br />
Schichten zu erwarten ist.<br />
Die Grundidee der Stoffstromstrategie sollte es aber<br />
sein, die Anzahl der herzustellenden und vorzuhaltenden<br />
Asphaltgranulatsorten auf das erforderliche Minimum zur<br />
Bedienung möglichst vieler Asphaltprodukte des betreffenden<br />
Standortes zu reduzieren. So lassen sich bei der<br />
späteren Einsatzplanung Fehler bei der Zuordnung vermeiden<br />
und der erforderliche Laboraufwand verringern.<br />
Die Herstellung des Asphaltgranulates erfolgt durch<br />
Brechen und/oder Sieben gezielt für den jeweiligen Einsatzzweck.<br />
Im Falle der Aufbereitung kleinscholligen<br />
Fräs<strong>asphalt</strong>es ist je nach enthaltenem Größtkorn auch<br />
eine direkte Zugabe ohne vorheriges Brechen möglich.<br />
Diese Vorgehensweise ist allerdings nur bei absolut sortenreinem<br />
und nicht verunreinigtem Ausgangsmaterial<br />
anwendbar, da hierbei wichtige Homogenisierungsschritte<br />
wegfallen.<br />
Zur Zerkleinerung werden Prallmühlen oder Fräswellenbrecher<br />
eingesetzt. Letztere erzeugen beim Brechen<br />
deutlich weniger ungewünschte Feinanteile zulasten<br />
eines geringeren Materialdurchsatzes. In der Regel werden<br />
mobile Brech- und Siebanlagen in der Form eingesetzt,<br />
dass die Geräte am Aufstellort verfahrenstechnisch<br />
in Reihe geschaltet werden und es eine kontinuierliche<br />
Rückführung des Überkornanteils von der Siebmaschine<br />
in den Aufgabebunker des Brechers gibt, wenn es sich<br />
nicht ohnehin um vollintegrierte Geräte handelt. Im Fall<br />
der Aufbereitung fraktionierter Asphaltgranulate, beispielsweise<br />
für die Zugabe über zwei Asphaltgranulatdoseure<br />
oder für die stofflich optimierte Kombination mehrerer<br />
Zugabeverfahren, entstehen diese Fraktionen durch<br />
geeignete Siebschnitte. Hierbei ist zu beachten, dass die<br />
feinere Fraktion einen hohen Bindemittelgehalt aufweist<br />
und daher besonders bei hohen Außentemperaturen die<br />
Gefahr von thermoplastischen Haldenverfestigungen<br />
besteht.<br />
Beim An- und Abfahren der Brech- und Siebanlage<br />
kommt es zu Unstetigkeiten in der Materialzusammensetzung<br />
des Asphaltgranulates. Diese Teilmengen sind zu<br />
verwerfen und den Ausgangshalden zuzuführen. Gleiches<br />
gilt für Feinmaterial, welches sich unterhalb von<br />
Bandübergabestellen ansammeln kann.<br />
Die Lagerung des Asphaltgranulates sollte derart<br />
erfolgen, dass bei der Aufnahme mit dem Ladegerät Verunreinigungen<br />
sicher vermieden werden können. Zur<br />
energetischen Optimierung sind Überdachungen für das<br />
fertige Asphaltgranulat sinnvoll. Bei überdachter Lagerung<br />
stellen sich in der Regel Ausgleichsfeuchten zwischen<br />
2 bis 3 M.-% Wassergehalt ein. Die Bewitterung der<br />
Ausgangshalden ist dabei weitgehend unerheblich. Bei<br />
großen frei bewitterten Asphaltgranulathalden kommt<br />
es nämlich zum sogenannten „Stohdacheffekt“. Durch ein<br />
günstiges Verhältnis von Kern- zu Mantelvolumen gerade<br />
bei größeren Halden spielt die ca. ein Meter mächtige<br />
Manteldurchfeuchtung eine nur untergeordnete Rolle.<br />
Dieser Effekt ist bei gröberen Asphaltgranulatgemischen<br />
stärker zu beobachten als bei feineren. Wechselnde<br />
Feuchtegehalte können sich später ungünstig auf die<br />
angestrebten Zugabequoten und die erreichbaren<br />
Genauigkeiten bei der Einstellung der resultierenden<br />
Mischguttemperatur über den Brennerstellgrad der<br />
Trocknungsaggregate auswirken.<br />
Zur Aufhaldung der frisch hergestellten Asphaltgranulate<br />
werden Radlader oder teleskopierbare Haldenbänder<br />
eingesetzt. Bei Radladereinsatz ist durch die Stückelung<br />
der umzusetzenden Gesamtmassen durch Schaufelinhalte<br />
von ca. 8 t eine gute Homogenitätszunahme zu<br />
erwarten. Allerdings kann die Befahrung der Lagerhalde<br />
zu thermoplastischen Verfestigungen führen, die sich bei<br />
der späteren Materialentnahme in Form von Konglomeraten<br />
unterschiedlicher Größe und Festigkeit zeigen.<br />
Diese „Granulatbrocken“ sind dann dahingehend zu<br />
beurteilen, ob im Mischprozess von einem gleichmäßigen<br />
Aufschluss und Bindemittelübergang ausgegangen werden<br />
kann. Im Falle der Aufhaldung mit einem Haldenband<br />
ist auf ein lage- und höhenmäßiges Versetzen kleinerer<br />
„Einzelschüttkegel“ zu achten. Auf diese Weise kann die<br />
andernfalls eintretende granulometrische Haldenentmischung<br />
gerade bei weitgestuften Asphaltgranulaten<br />
bestmöglich vermieden werden.<br />
Während der Aufbereitung werden am Abwurf der<br />
Siebanlage gemäß M WA initial fünf und alle 500 Tonnen<br />
jeweils eine weitere Probe entnommen. Die anhand der<br />
fünf Merkmalsgrößen ermittelten Spannweiten werden<br />
entweder für die Erstellung einer neuen Klassifizierung<br />
benötigt oder bestätigen eine bereits vorhandene, wenn<br />
es sich um Material einer Wanderhalde mit bereits vorliegender<br />
Klassifizierung handelt. Ohne die Vorinformationen<br />
(vgl. Anhang 3.1 der TL AG-StB) sind auch die stofflichen<br />
Eigenschaften, beispielsweise in Form der Kategorien<br />
der enthaltenen Gesteinskörnungen am Asphaltgranulat,<br />
zu überprüfen.<br />
ASPHALTCONTAINER,<br />
-MULDEN & -VERTEILER<br />
amtec-abt GmbH, 57334 Bad Laasphe<br />
(+49) 0 27 54 - 22 09 650<br />
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