der-Bergische-Unternehmer 09/2020
Das Wirtschaftsmagazin für das Bergische Land und den Kreis Mettmann
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TITEL INTERVIEW DIE BANK DER ZUKUNFT
wegs, als das internationaler aufgestellte Banken
sind. Was Produkte und neue Ideen angeht, gibt
es Marktstandards, die wir erfüllen und weiterentwickeln
müssen.
wird uns auf Dauer unterscheiden. Trotzdem können
auch wir von den Direktbanken lernen, etwa
wenn es darum geht, die eigenen Abläufe und
Möglichkeiten permanent zu hinterfragen.
Welche Geschäftsmodelle gehören zum alten
Eisen, auf welche sollte man hingegen setzen?
Ich glaube alles, was auf die Kombination der unterschiedlichen
Medien setzt, hat Zukunft. Wer sich da
nicht bewegt, hat Schwierigkeiten. Das betrifft die
Wirtschaft generell – den Einzelhandel genauso
wie die Banken. So setzen wir alles um, was dem
Grundgedanken der hybriden Situation dient. Das
ist etwas, was aus meiner Sicht Zukunft hat.
Wie können sich regional verwurzelte Kreditinstitute
gegenüber der Konkurrenz der Direktbanken
behaupten?
Direktbanken sind Bestandteil unseres Gewerbes,
daran wird sich nichts mehr ändern. Ihr Geschäftsmodell
ist aber ein anderes. Wir haben
eine Reihe von Vorzügen, die Direktbanken überhaupt
nicht verfolgen. Das Verstehen von individuellen
Wünschen und auf diese Anforderungen
einzugehen, ist genauso wie das Verständnis für
die Region, in der wir beheimatet sind, nichts,
was eine reine Online-Bank bieten kann. Das
Kommen wir zur Niedrigzinsphase, die ja erst
recht durch die Pandemie-Bekämpfung wohl
zum Dauerbrenner werden wird. Wie begegnen
Sie als Volksbank im Bergischen Land
dieser Entwicklung?
Da haben Sie recht, die niedrigen Zinsen werden
uns auf ganz lange Sicht begleiten und unser Geschäft
dauerhaft beeinflussen. Bei allen Herausforderungen
sehe ich aber auch Möglichkeiten. Bei
Immobiliengeschäften ist das für die Menschen
keine schlechte Situation. Das können wir begleiten
und unseren Kunden vieles bieten. Die Produkte
zur Altersvorsorge erfordern natürlich ein sehr viel
individuelleres Betrachten als in früheren Jahren.
Dem können wir als Regionalbank gerecht werden.
Wir müssen unser Handeln mit den aktuellen Bedingungen
in Einklang bringen. Wir sind aber in
der Lage, tatsächlich individuelle Lösungen zu bieten,
und dies ermöglicht uns gute Chancen.
Das Gespräch führte Stefanie Bona
Foto: Volksbank / Bettina Osswald
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Konto bequem von zuhause aus per PC, Tablet
oder Smartphone zu führen und zum Beispiel
Überweisungen zu tätigen oder Kontoauszüge abzurufen.“
Dabei bleibe man aber nicht stehen:
„Wir entwickeln unseren Online-Banking-Bereich
stets zu einer umfassenden Finanzplattform weiter:
Hier können Kunden nicht nur die klassischen
Finanzgeschäfte erledigen, sondern auch von anderen
Funktionen und digitalen Services profitieren,
die ihren Alltag erleichtern“, erklärt Wölfges.
Dazu gehöre zum Beispiel die Online-Steuererklärung
oder der Sparkassen Finanzplaner, mit
dem Kunden ihre Umsätze aus verschiedenen
Konten und Kreditkarten analysieren können.
Mit der zusätzlichen Funktion des Vertragschecks
behalten die Nutzer zudem immer einen Überblick
über ihre Abos und Verträge und können
diese auch selbst anpassen. „Wir freuen uns, unseren
Kunden für Apple Pay neben der Kreditkarte
jetzt auch die girocard anbieten zu können. Mit
dieser Erweiterung kommen wir unserem Ziel bei
digitalen Bezahllösungen noch näher – nämlich
allen Kunden überall das Bezahlen mit allen Medien
zu ermöglichen“, sagt Wölfges.
Ganzheitliche Beratung
Dass die die digitalen Kanäle demnächst den persönlichen
Kontakt komplett ersetzen werden,
denkt der Vorstandsvorsitzende der Stadtsparkasse
Wuppertal nicht. „Auch wenn sich einige Finanzgeschäfte
zunehmend in den Online-Bereich
verlagern, glauben wir, dass der persönliche Kontakt
auch künftig einen hohen Stellenwert haben
wird.
Denn wir wollen für alle Wuppertalerinnen und
Wuppertaler in ihrer unmittelbaren Nähe erreichbar
sein – gerade auch für die Teile der Bevölke-
22 www.bvg-menzel.de