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DIE RÜCKKEHR<br />
Marko auf der Zufahrt zum<br />
Internat. Kaum zu glauben, aber<br />
er war sechzig Jahre lang nicht da.<br />
hat man ja nur von Filmstars gekannt. Doch wenn er<br />
nach Graz gekommen ist, hat es die gleichen Partys<br />
gegeben wie immer.“ Rasend schnell wurde aus dem<br />
unerschrockenen Buben mit der schiefen Nase „der erste<br />
Popstar des Rennsports“, wie Marko einmal konstatierte.<br />
Weil er seine Eigen heiten zu Markenzeichen erhob: die<br />
ständig im Mundwinkel hängende Zigarette; der Gang<br />
mit stark nach innen gerichteten Schuhspitzen; die extravagante<br />
Kleidung. „Er ist mit seinem ganzen Auftreten<br />
herausgeragt aus der Masse“, sagt Marko.<br />
Angebot beim Begräbnis<br />
Und dann: das Ende, mitten in einer Phase der größten<br />
Triumphe. „Unser Zugang zum Tod war: Wenn’s passiert,<br />
dann passiert’s eben“, schildert Marko Jochen Rindts<br />
tödlichen Unfall Anfang <strong>September</strong> 1970, von dem er<br />
im Radio in der Wohnung eines Freundes erfuhr. „Aber<br />
als es dann wirklich passiert ist, konnten wir das überhaupt<br />
nicht ver arbeiten. Und auch nicht akzeptieren.<br />
Wir haben uns dann mit Alkohol betäubt. Dieser Abend<br />
ist mir bis heute in Erinnerung.“<br />
Beim Begräbnis ist er dann von einem Rennsport-<br />
Manager angesprochen worden. „Der hat mir ein irrsinnig<br />
tolles Angebot gemacht für die folgende Saison.“<br />
Ernsthaft, beim Begräbnis? „Ja“, sagt Marko, „ich<br />
hab eh geglaubt, ich bin im falschen Film. Das war kein<br />
Österreicher, der hatte keine so starke emotionale Verbindung<br />
zu Jochen. Und wie gesagt: Tote waren damals<br />
im Motorsport an der Tagesordnung.“<br />
Seltenes Bilddokument<br />
Erstaunlich ist, dass es kaum Bilder gibt, die Marko und<br />
Rindt gemeinsam zeigen. Eines dieser raren Fotos stammt<br />
von einem Bergrennen in Stainz nahe Graz 1968. Rindt,<br />
damals schon ein etablierter Formel-1-Fahrer, kam<br />
mit einem privaten Brabham-Formel-2-Boliden in die<br />
Provinz, um vor 20.000 begeisterten<br />
Zuschauern den Streckenrekord<br />
um eine halbe Minute<br />
zu verbessern. Helmut Marko,<br />
fuhr Formel V und belegte Rang<br />
zehn. Und ein gewisser Nikolaus<br />
Andreas Lauda wurde auf einem<br />
Porsche 911 Neunter. Markos Erinnerungen<br />
an das Er eignis sind<br />
etwas lückenhaft.<br />
Er entsinnt sich bloß des gleichen<br />
Bergrennens 1970, bei dem<br />
Rindt Zweiter ge worden war und<br />
beteuerte, er habe aus Rücksicht<br />
auf die Formel-1-WM nicht das<br />
Letzte aus seinem Auto herausgeholt.<br />
„In Wahrheit“, erzählt<br />
Helmut Marko schmunzelnd,<br />
„war unser Abendprogramm<br />
schuld, dass wir am Tag darauf<br />
nicht die Fittesten waren.“<br />
Das Video zum Roadtrip<br />
auf <strong>Red</strong> Bull TV<br />
Markos Comeback<br />
in Deutschland<br />
Im Oktober kehrt die Formel 1<br />
auf den Nürburgring zurück.<br />
Brüllende Motoren, spektakuläre Überholmanöver,<br />
spannende Boxenstopps:<br />
Vom 9. bis 11. Oktober gibt es wieder<br />
Formel-1-Action auf dem Nürburgring<br />
– zum ersten Mal seit sieben Jahren.<br />
In der Eifel fordern Max Verstappen<br />
und Alex Albon von <strong>Red</strong> Bull Racing sowie<br />
die Scuderia AlphaTauri unter den<br />
Augen von <strong>Red</strong> Bull Motorsport-Chef<br />
Dr. Helmut Marko Weltmeister Lewis<br />
Hamilton heraus. Infos: redbull.com<br />
THE RED BULLETIN 75