Bettina Gentsch, Studierende im zweiten Ausbildungsjahr, hat nach der Matura acht Jahre im Reisebüro gearbeitet. Irgendwann hatte sie «es gesehen», und überhaupt, ein Bürojob sei auf die Dauer nichts für sie. Man glaubt es der jungen Frau mit dem offenen Blick sofort. Die Schule sieht sie als Chance, sich neu zu orientieren, und sie schätzt daher die Vielseitigkeit der Ausbildung. Eine Position als Concierge in einem Hotel in Helsinki oder doch das eigene, kleine feine Café in der Schweiz? Man wird sehen; vorbereitet sein wird sie nach dem zweijährigen Diplomlehrgang auf beides. Auch Ihr Kommilitone Armin Hertig träumt davon, etwas Eigenes aufzubauen. Wohin genau es gehen soll, weiss der gelernte Koch noch nicht, aber sicher «raus aus der Küche». Die betriebswirtschaftliche Seite des Gewerbes reizt ihn. In dieser Hinsicht wird er von den Erfahrungen Bettina Gentsch’ profitieren, sie dagegen wird in der Küche von ihm lernen können. Es gehört zum Konzept der Schule, dass Menschen mit ganz unterschiedlichem beruflichen Hintergrund miteinander und voneinander lernen. Die Erfahrungen, die die Studierenden mitbringen, werden einbezogen in den Unterricht, jeder ist einmal Anleiter – und das Lehren Lernen ein wich tiger Teil der Ausbildung. Neben dem Diplom als Hotelièr erwerben die Studierenden auch das Berufsbildner-Diplom. «Führen» steht ganz oben auf der Liste der Lernziele. So übernimmt jeder der Studierenden auch einmal den Posten des Chef de Service. Das ist durchaus aufregend, gerade am Anfang, aber mit zitternden Knien, sagt Bettina Gentsch, geht sie dennoch nicht an diese Aufgabe: «Ich weiss ja, dass hinter mir noch die Instruktoren stehen, die mich nötigenfalls auffangen». Es gilt das Prinzip: aus Fehlern lernen. Perfektion ist der Anspruch. Es gibt ein ständiges Feedback, auch untereinander. Kann das nicht auch ziemlich stressig sein? Die beiden Studierenden nehmen’s gelassen. Eher sei es motivierend, meint Armin Hertig, und die Kritik stets konstruktiv. Das Publikum, pardon, die Gäste, verzeihen kleine Pannen gerne, weil sie spüren, mit welch grossem Engagement hier gearbeitet wird. Das Leben kennt nunmal keine Generalproben. Dafür aber Leidenschaft, Herzlichkeit, Genuss – und schöne Aussichten. Weitere Informationen auf belvoirpark.ch 1 6 B e l e v o i r P a r k
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