Die Malteser-Zeitung 4/2020
Berichterstattung über nationale und internationale Tätigkeiten des Souveränen Malteser-Ritter-Orden und seiner Werke sowie religiöse, karitative und soziale Fragen aller Art.
Berichterstattung über nationale und internationale Tätigkeiten des Souveränen Malteser-Ritter-Orden und seiner Werke sowie religiöse, karitative und soziale Fragen aller Art.
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MALTESERÖSTERREICH XXXX<br />
„Du hast ihn nur wenig geringer gemacht als Gott, hast ihn<br />
mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt. Du hast ihn als Herrscher<br />
eingesetzt über das Werk deiner Hände, hast ihm alles zu<br />
Füßen gelegt: All die Schafe, Ziegen und Rinder und auch die<br />
wilden Tiere, die Vögel des Himmels und die Fische im Meer,<br />
alles, was auf den Pfaden der Meere dahinzieht. Herr, unser<br />
Herrscher, wie gewaltig ist dein Name auf der ganzen Erde!“<br />
(Psalm 8,6-10)<br />
JOHANNESGEMEINSCHAFT<br />
WAS IST DER MENSCH?<br />
Gerade in Zeiten von Corona erleben wir, wie gut die Natur uns tut. Viele von uns haben die Berge wiederentdeckt<br />
und bemerkt, dass das Wandern für unsere Gesundheit und unseren Geist förderlich ist.<br />
Von Marie Czernin<br />
Ob im Gebirge oder in den Niederungen der Felder<br />
und Wälder: Immer mehr Menschen sehnen sich nach<br />
Entschleunigung. Sie wollen Ruhe und Erholung vom<br />
Stress des Alltags. Oft suchen sie nach etwas mehr. Seit<br />
zehn Jahren organisiert die Johannesgemeinschaft<br />
„Wander-Retreats“ in Heiligenblut und ermöglicht<br />
den Teilnehmenden neben der sportlichen Bewegung<br />
eine spirituelle Erfahrung im Gebet. So können sich<br />
alle als Teil einer Gemeinschaft von Freunden erleben,<br />
die sich auf den Weg gemacht hat. Der Priester, der die<br />
Gruppe begleitet, gibt mit dem Thema des Retreats jeweils<br />
das Ziel vor.<br />
Hochgesteckt und anregend<br />
<strong>Die</strong>sen Sommer fand das Wander-Retreat unweit von<br />
Klagenfurt auf dem Christofberg statt, von wo aus die<br />
Gruppe das Görtschitztal mit seinen uralten Wehrkirchen<br />
und Pilgerwegen mit den typischen Wegkreuzen erkundete.<br />
<strong>Die</strong>smal war das Ziel zwar weit weniger hoch<br />
an Höhenmetern als die letzten Jahre, wo wir – immer<br />
mit Blick auf den Großglockner – in den Hohen Tauern<br />
wanderten und auf den Gipfeln unvergessliche Bergmessen<br />
feierten. Aber Kaplan Albert Reiner von der<br />
Pfarre zur Frohen Botschaft in Wien gab mit seinen<br />
spannenden Impulsen ein hochgestecktes Ziel vor, das<br />
auch in niedrigeren Wandergebieten zum Nachdenken<br />
anregte.<br />
Besondere Berufung<br />
Ausgehend von einer christlichen Anthropologie stellte<br />
uns Kaplan Albert mit dem Psalmisten die Frage:<br />
„Was ist der Mensch, dass du an ihn denkst, des Menschen<br />
Kind, dass du dich seiner annimmst?“ (Psalm 8,5)<br />
Der wunderschöne Pilgerweg nach <strong>Die</strong>x und nach Maria<br />
Hilf ob Guttaring, wo die Gruppe eine heilige Messe<br />
feierte, inspirierte uns, über die besondere Berufung<br />
des Menschen nachzudenken, gemeinsam mit dem<br />
Psalmisten, der bekennt: „Du hast ihn nur wenig geringer<br />
gemacht als Gott, hast ihn mit Herrlichkeit und<br />
Ehre gekrönt.“<br />
DIE MALTESER 4/<strong>2020</strong> 37