18.12.2020 Aufrufe

Leo Januar/Februar 2021

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

14 ANZEIGE<br />

Nick Jue, Vorstand<br />

ING Deutschland<br />

Charity: Die<br />

RainbowLions helfen<br />

NACHGEFRAGT<br />

ING Deutschland &<br />

Nick Jue, Vorstandschef der<br />

ING Deutschland und Alexander<br />

Piur, Mitglied des Diversity-Netzwerkes<br />

der ING „RainbowLions“, im<br />

Interview.<br />

Seit wann besteht die Gruppe?<br />

Und wie viele Mitglieder seid ihr?<br />

Alexander Piur: Wir sind 2017 mit einer<br />

kleinen Gruppe motivierter Kollegen/innen<br />

gestartet und haben im Oktober 2018 unser<br />

Coming-out in der Bank gefeiert. Aktuell<br />

sind wir ein Kernteam von neun Rainbow-<br />

Lions, verteilt über die Standorte Frankfurt,<br />

Hannover und Nürnberg, die sich um die<br />

Aktionen vor Ort kümmern, dazu kommen<br />

ca. 100 Kollegen/innen, die sich in unserer<br />

Community registriert haben.<br />

Du bist aus den Niederlanden. Wann<br />

und wie hast du das erste Mal von der<br />

Gruppe gehört, nachdem du im Juli<br />

2017 den Posten des CEO der ING<br />

Deutschland übernommen hast?<br />

Nick Jue: Ich war vorher elf Jahre CEO<br />

der ING Niederlande, dort gab es bereits<br />

ein LGBTIQ*-Netzwerk neben anderen<br />

Diversity-Netzwerken wie zum Beispiel für<br />

Young Professionals, Frauen oder Ü55. Nach<br />

ca. einem Jahr in Deutschland kamen die<br />

RainbowLions auf mich zu und fragten, ob<br />

ich ihr Sponsor werden möchte. Ich habe<br />

nicht eine Sekunde gezögert und zugesagt.<br />

Welche Rolle spielt das Netzwerk für<br />

dich im Unternehmen?<br />

Nick Jue: Wir sind eine Bank für jeden Menschen<br />

in Deutschland, egal wie er sich fühlt<br />

oder wen er liebt. Dazu gehört auch, dass wir<br />

das in unserer Kommunikation – auch für die<br />

LGBTIQ*-Community – deutlich machen.<br />

Wie ist die Akzeptanz für eure<br />

Diversity-Arbeit bei euren Kunden,<br />

RainbowLions<br />

es gibt ja keine Filialen? Welche<br />

Reaktionen bekommt ihr von außen?<br />

Nick Jue: In den Niederlanden haben wir<br />

zum Gay Pride zum Beispiel unsere Filialen<br />

und Geldautomaten im Regenbogen-Look<br />

gestaltet. Darauf gab es fast nur positives<br />

Feedback. Auf unsere erste Teilnahme beim<br />

CSD in Frankfurt hatten wir ebenfalls fast<br />

ausschließlich positive Rückmeldungen.<br />

Alexander Piur: Das kann ich bestätigen.<br />

Die Reaktionen auf Social-Media-Postings<br />

waren durchweg positiv. Kunden und<br />

Mitarbeiter freuen sich zu sehen, dass die<br />

ING solche Zeichen setzt.<br />

Wie ist eure Rolle in der internationalen<br />

Kooperation mit den anderen ING<br />

Einheiten?<br />

Alexander Piur: Das Netzwerk<br />

in den Niederlanden heißt<br />

seit Kurzem auch<br />

RainbowLions (worauf<br />

wir hier in Deutschland<br />

ein kleines bisschen<br />

stolz sind). Somit<br />

haben wir international<br />

einen einheitlichen<br />

Auftritt nach innen<br />

und außen. Wir stimmen<br />

uns mit den Netzwerken<br />

aus den anderen ING Ländern,<br />

zum Beispiel den Niederlanden, Belgien,<br />

aber auch Australien und den Philippinen,<br />

regelmäßig ab. Wir besprechen Aktionen<br />

zu bestimmten Events wie PrideMonth<br />

oder IDAHOT und geben uns gegenseitig<br />

Tipps. Wir diskutieren auch, inwiefern wir<br />

politische Themen aufgreifen können. Als<br />

RainbowLions haben wir natürlich keinen<br />

Einfluss auf die politische Situation der<br />

LGBTIQ*-Community in anderen Ländern.<br />

Aber wir können zumindest versuchen,<br />

dort, wo Homosexualität verboten oder<br />

Die RainbowLions<br />

beim CSD<br />

diskriminiert wird, LGBTIQ*-Kollegen/innen<br />

ein sicheres Arbeitsumfeld zu schaffen, das<br />

sich durch Akzeptanz auszeichnet.<br />

Welche Ziele verfolgt das Netzwerk<br />

nach innen und nach außen?<br />

Alexander Piur: Eine Welt ohne Labels.<br />

Labels sind wohl eher für Klamotten, aber<br />

bitte nicht für Menschen. Jeder soll so sein,<br />

wie er ist. Die LGBTIQ*-Community ist in<br />

sich sehr divers. Wir als Netzwerk wollen<br />

zusammen mit der ING Deutschland<br />

die Community stärken, indem wir ganz<br />

verschiedene Projekte unterstützen.<br />

Nick Jue: Für mich ist das wichtigste Ziel,<br />

dass die Menschen, die bei uns arbeiten, sich<br />

wirklich frei und akzeptiert fühlen. Wir sind<br />

ein offenes Unternehmen und wir wollen<br />

„the coolest place to work“ sein.<br />

Was sind die zukünftigen<br />

Bemühungen des<br />

Netzwerkes? Welche<br />

Aktionen plant ihr<br />

auch nach Corona?<br />

Alexander Piur: Wir<br />

arbeiten an digitalen Formaten<br />

für interne Trainings<br />

zum Thema LGBTIQ* für<br />

die ING Kollegen/innen und<br />

Führungskräfte. Darüber hinaus<br />

erhöhen wir unsere Kommunikation im<br />

Intranet zu aktuellen Themen der LGBTIQ*-<br />

Community, um weiter auf uns aufmerksam<br />

zu machen. Wir planen eine Bärchen-Aktion<br />

zum Welt-AIDS-Tag, um die Aids-Hilfen<br />

zu unterstützen. Natürlich hoffen wir, in<br />

<strong>2021</strong> auch wieder einen CSD feiern zu<br />

können oder Veranstaltungen mit anderen<br />

Unternehmensnetzwerken gemeinsam<br />

organisieren zu können.<br />

*Interview: Ulli Pridat

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!