antriebstechnik 1-2/2021
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DIREKTANTRIEBE<br />
ELEKTRISCHE KLEINANTRIEBE<br />
MIT DEM<br />
ROLLSTUHL<br />
AUF DIE<br />
RENNSTRECKE<br />
Der Cybathlon ist ein einzigartiger Wettkampf, bei dem sich Menschen mit<br />
Behinderungen mittels moderner technischer Assistenzsysteme beim Absolvieren<br />
alltagsrelevanter Aufgaben messen. In den hochtechnisierten Hightech-Rollstühlen und<br />
der darin verbauten Robotik übernehmen elektrische Kleinantriebe eine ganze Reihe<br />
wichtiger Funktionen.<br />
Unfall, Krankheit, Krieg oder Alltagsgebrechen, eine Behinderung<br />
kann jeden treffen. Deshalb haben Menschen<br />
schon seit langem nach Lösungen gesucht, um den Betroffenen<br />
das Leben zu erleichtern. Als Vorreiter gelten die Chinesen,<br />
die bereits um 1300 v. Chr. eine Art Sessel mit Rollen genutzt<br />
haben sollen. Seither haben sich Rollstühle enorm weiterentwickelt<br />
und sind heute Hightech-Geräte, die ständig verbessert werden. Der<br />
Cybathlon, den die ETH Zürich ins Leben gerufen hat und seit 2016<br />
wie die Olympischen Spiele alle vier Jahre stattfindet, soll zu dieser<br />
Weiterentwicklung beitragen. Auch zwischen den Veranstaltungen<br />
gibt es immer wieder Rennen, meist im Rahmen von Fachmessen.<br />
DIE CYBATHLON RENNSTRECKE<br />
In der Kategorie Wheelchair Race absolvieren Piloten mit einer<br />
schweren Gehbehinderung in einem motorisierten Rollstuhl eine<br />
definierte Hindernisstrecke. Die einzelnen Stationen enthalten beträchtliche<br />
Herausforderungen, z. B. Treppen, Rampen, Slalomstre-<br />
cken oder ganz allgemein unebenes Terrain. Mit bislang zwei Goldtrophäen<br />
ist dies die Paradedisziplin des Teams HSR Enhanced der<br />
Hochschule für Technik Rapperswil in der Schweiz.<br />
Der Antriebshersteller Faulhaber ist dabei mit an Bord – mit<br />
Hochleistungsmotoren im Rollstuhl sowie als Sponsor des HSR-<br />
Teams. „Als 2016 der erste Cybathlon in Zürich ausgerichtet wurde,<br />
haben wir ziemlich spät davon erfahren“, erinnert sich Prof. Dr.<br />
Christian Bermes vom Institut für Laborautomation und Mechatronik<br />
der Hochschule für Technik Rapperswil (HSR). „Es blieben uns<br />
gerade mal zehn Monate, um aus dem Nichts einen wettbewerbsfähigen<br />
Rollstuhl zu entwickeln. Aber die Aufgabe war reizvoll, die<br />
technische Herausforderung ausgesprochen interessant.“<br />
STETIG HÖHERE ANFORDERUNGEN<br />
Das Hochschulteam, das sich dann schnell zusammenfand, holte<br />
sich gleich in 2016 beim ersten Anlauf die Goldmedaille beim<br />
Cybathlon. Ein Erfolg, den das Team drei Jahre später bei den<br />
14 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2021</strong>/01-02 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de