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medizin&technik 01.2021

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Der untere Bügel von Forgtin wird mit dem Laser aus Edelstahlblechen herausgeschnitten.<br />

Vor der Endmontage werden mittels Spritzguss auf die Einzelteile noch die Silikonelemente<br />

per Spritzgussverfahren auf das Werkstück aufgegossen<br />

Tinnitus durch konstanten Druck erreicht<br />

wird. Silikonelemente, die für den Tragekomfort<br />

unerlässlich sind, runden das<br />

Produkt schließlich ab. „Direkt nachdem<br />

wir die Konstruktionsdaten auf der Webseite<br />

von Protolabs in die automatisierte<br />

Machbarkeitsanalyse hochgeladen hatten,<br />

bekamen wir schon erste Verbesserungsvorschläge“,<br />

resümiert Grübl. „Nach<br />

unserem ersten Gespräch wussten wir bereits,<br />

dass wir bei Protolabs gut aufgehoben<br />

waren, aber dieser Schritt hat die Serienproduktion<br />

endgültig eingeleitet.“<br />

(Bild: Pansatori)<br />

Mit additiver Fertigung<br />

zur Marktreife<br />

Zusammen mit Protolabs entschied sich<br />

Pansatori, dass der untere Bügel, der einfacher<br />

hergestellt werden kann, aus Edelstahlblechen<br />

mit Lasern herausgeschnitten<br />

werden sollte. Beim oberen Bügel<br />

setzte man aufgrund der komplexen Geometrie,<br />

die für die gewünschte Funktionalität<br />

nötig ist, auf die additive Fertigung.<br />

„Bereits nach wenigen Verbesserungsschleifen<br />

konnten wir den Designvorgang<br />

endgültig abschließen und uns um die<br />

notwendige Nachbearbeitung und die Silikonelemente<br />

kümmern“, so Grübl.<br />

Beim Material fiel die Wahl auf die Legierung<br />

Edelstahl 316L, die auch in anderen<br />

medizinischen Geräten Anwendung<br />

findet und mittels direktem Metall-<br />

Lasersintern in Form geschmolzen wird.<br />

Die Einzelteile werden durch Gleitschleifen<br />

nachbearbeitet, damit sie weniger rau<br />

und somit angenehmer zu tragen sind.<br />

Anschließend wird die Oberfläche der<br />

Metallstücke passiviert. Durch diese Veredelung<br />

wird ausgeschlossen, dass die Legierung<br />

Nickel abgibt, das bei manchen<br />

Menschen Allergien auslöst. Vor der Endmontage<br />

werden mittels Spritzguss auf<br />

die Einzelteile noch die Silikonelemente,<br />

die den Hautkontakt zusätzlich verbes-<br />

Tinnitus - eine erlernte Krankheit<br />

Tinnitus ist – ungeachtet der vielfältigen<br />

Ursachen, die zu den Phantomgeräuschen<br />

führen können – in der Regel eine<br />

erlernte Krankheit. Der subjektive Tinnitus,<br />

also die Ausprägung, bei der keine<br />

körperlichen Schallquellen zum Störgeräusch<br />

führen, ist eine Beschwerde, die<br />

in der Regel im auditorischen Kortex im<br />

Gehirn entsteht. Durch ein auslösendes<br />

Ereignis, beispielsweise ein Knalltrauma<br />

oder einen Hörsturz, können bis dahin<br />

gesunde synaptische Verknüpfungen<br />

sern, per Spritzgussverfahren auf das<br />

Werkstück aufgegossen.<br />

Ein Vorteil bei der Zusammenarbeit<br />

mit Protolabs ist für Klaus Grübl auch die<br />

Zertifizierung für die Herstellung von Medizinprodukten:<br />

Protolabs ist nach ISO<br />

13485:2016 zertifiziert und produziert<br />

auch chirurgische Implantate und diverse<br />

andere Produkte, die in der Medizin Anwendung<br />

finden. Dementsprechend<br />

konnte das Unternehmen bei der Weiterentwicklung<br />

von Forgtin auch wichtige<br />

Impulse und Hilfestellungen geben.<br />

Inzwischen ist Forgtin als Medizin -<br />

produkt der Klasse 1 offiziell zugelassen<br />

und hat die CE-Zertifizierung erhalten.<br />

Die Arbeit hört für den Tüftler Grübl an<br />

dieser Stelle aber noch lange nicht auf. Im<br />

Moment gestaltet er eine Version des<br />

Forgtin, die auch nachts getragen werden<br />

kann, ohne beim Schlafen zu stören. ■<br />

Christoph Erhardt<br />

Protolabs, Feldkirchen<br />

ihren eigentlichen Zweck verlieren und<br />

durch abnormale Aktivität zu Tinnitus<br />

führen. Das daraus entstehende neuronale<br />

Dauerfeuer verfestigt sich bei manchen<br />

Menschen – und der chronische<br />

Tinnitus wird zum selbst erlernten unbequemen<br />

Schatten. Bei Forgtin handelt es<br />

sich um einen Bügel, der bequem hinter<br />

dem Ohr getragen wird und durch die<br />

Stimulation von bestimmten Punkten<br />

am Ohr dazu führt, dass das Gehirn den<br />

Tinnitus „verlernt“.<br />

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