19.02.2021 Aufrufe

medizin&technik 01.2021

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

5G: Alles auf Anfang<br />

Nur gemeinsam werden Mediziner<br />

und Ingenieure die Potenziale<br />

von 5G für die Medizin erschließen.<br />

Dr. Birgit Oppermann<br />

(Bild: Digilife/stock.adobe.com)<br />

Das Pflaster mit Anbindung ans<br />

5G-Netz – ist das die Perspektive fürs<br />

digitalisierte Gesundheitswesen? Was ist<br />

im medizinischen Umfeld auf längere<br />

Sicht sinnvoll und machbar? Ein Ort, an<br />

dem das getestet werden soll, ist der Medizincampus<br />

des Universitätsklinikums<br />

Düsseldorf. Im Rahmen des Projektes Giga<br />

for Health ist geplant, dort in Kooperation<br />

mit Vodafone ein „maßgeschneidertes“<br />

5G-Campusnetz zu installieren – und<br />

die Mediziner haben hohe Erwartungen<br />

an das, was ein Breitband-Anschluss ermöglichen<br />

soll: monitoring patches zum<br />

Beispiel, die Pflaster mit Netzanbindung,<br />

sollen in der Notaufnahme und auf Sta -<br />

tion Vitaldaten von Patienten sammeln<br />

und an eine Überwachungsstation senden.<br />

Bei auffälligen Werten können Ärzte<br />

dann besonders schnell eingreifen. Auch<br />

bei der computer-assistierten Tumor-Chirurgie<br />

soll Datenübertragung in Echtzeit<br />

helfen. Als „Mixed Reality“ können zum<br />

Beispiel 3D-Strukturen des Gehirns sowie<br />

deren wesentlichen funktionelle Bereiche<br />

IHR STICHWORT<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

Neue 5G-Campusnetze in Kliniken<br />

Mediziner definieren die Anforderungen<br />

EMV: Sinnvolle Grenzwerte für<br />

Medizingeräte definieren<br />

Testumgebungen für Medtech-Industrie<br />

Die Zeit ist reif: An einzelnen<br />

Anwendungen in der Medizin wird<br />

geprüft, was 5G im Gesundheits -<br />

wesen leisten kann. Ideen sollten<br />

am besten im internationalen<br />

Verbund zwischen Forschern,<br />

Medizinern, Ingenieuren und Unternehmen<br />

entstehen<br />

vom Computer virtuell in den Raum projiziert<br />

werden, damit sich Operateure besser<br />

orientieren können. Gerade im Gesundheitssektor<br />

gebe es für die 5G-Technologie<br />

„enormes Potenzial“, sagt der<br />

nordrhein-westfälische Wirtschafts- und<br />

Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart.<br />

Mobilfunk im Krankenhaus<br />

aus Perspektive der EMV<br />

Für Medizinproduktehersteller besonders<br />

interessant ist ein Bereich im Projekt Giga<br />

for Health, den die Wissenschaftler des<br />

Instituts für Hochfrequenz<strong>technik</strong> (IHF)<br />

der RWTH Aachen angehen wollen. Dort<br />

soll untersucht werden, wie störfest Medizingeräte<br />

sind: sowohl im Umfeld von<br />

5G-Kleinzellen – orts festen Sendeanlagen<br />

mit geringer Sendeleistung und kleinem<br />

Versorgungsbereich – als auch in der Nähe<br />

von Endgeräten.<br />

Bisher gibt es keine Studien dazu, wie<br />

eine 5G-Versorgung im Gebäude Medizingeräte<br />

beeinflusst. Punktuell habe sich<br />

aber gezeigt, dass die medizinischen Geräte<br />

gegenüber anderen Mobilfunkgenerationen<br />

sogar recht robust seien, sagt<br />

Prof. Dirk Heberling, Leiter des IHF und<br />

einer der Mitstreiter im Projekt Giga for<br />

Health. „Wenn Sie bisher ein Krankenhaus<br />

betreten, sehen Sie überall Hinweise,<br />

dass das Einschalten von mobilen Geräten<br />

nicht gestattet ist – einfach um jedes<br />

Risiko auszuschließen, dass ein mitgebrachtes<br />

Smartphone die Geräte im Krankenhaus<br />

beeinflussen könnte.“<br />

Bei den geplanten Arbeiten mit dem<br />

5G-Campusnetz soll sich zeigen, wie viel<br />

Vorsicht mit mobilen Geräten in der Klinik<br />

01/2021 medizin&tec hn i k 35

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!