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medizin&technik 01.2021

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Prothese fühlt sich<br />

leichter an<br />

Neurofeedback | Sensorische Signale von Prothesen an<br />

das Nervensystem beinamputierter Menschen helfen<br />

nicht nur, die Prothese als Teil des Körpers wahrzunehmen.<br />

Sie fühlt sich auch leichter an.<br />

Die Prothesen<strong>technik</strong> macht viele Fortschritte. Dennoch<br />

empfinden beinamputierte Personen ihre Prothese oft als<br />

zu schwer – obwohl sie in der Regel nur die Hälfte des natürlichen<br />

Beins wiegt. Forscher unter der Leitung von Stanisa Raspopovic,<br />

Professor am Departement Gesundheitswissenschaften<br />

und Technologie der ETHZ, konnten nun zeigen, dass eine Verbindung<br />

der Prothesen mit dem Nervensystem hilft, das Prothesengewicht<br />

als geringer wahrzunehmen. Der Akzeptanz der Prothesen<br />

ist das zuträglich.<br />

Gemeinsam mit einem internationalen Konsortium hat Raspopovic<br />

in den vergangenen Jahren Prothesen entwickelt, die dem<br />

Nervensystem des Trägers Feedback geben. Dafür werden in den<br />

Oberschenkel Elektroden implantiert und mit den Beinnerven<br />

verbunden. Informationen von Tastsensoren unter der Fußsohle<br />

Tastsensoren an der Sohle tragen dazu bei, dass der Träger seine<br />

Prothese als weniger schwer empfindet<br />

sowie von Winkelsensoren im elektronischen Prothesen-Kniegelenk<br />

werden dazu in Stromimpulse umgewandelt und den Nerven<br />

übermittelt.<br />

„Wir stellten das verlorene sensorische Feedback künstlich wieder<br />

her“, erzählt Raspopovic. „Dem Gehirn wird so vorgegaukelt,<br />

dass die Beinprothese dem eigenen Bein ähnlich ist.“ Daten einer<br />

Studie dazu zeigen, dass sich Träger solcher Neurofeedback-Prothesen<br />

sicherer und mit weniger Kraftanstrengung fortbewegen<br />

können.<br />

Nun wurde gezeigt, dass das Neurofeedback auch das empfundene<br />

Gewicht der Prothese reduziert. Freiwillige Studienteilnehmer<br />

absolvierten Gangübungen mit eingeschaltetem oder ausgeschaltetem<br />

Neurofeedback. Dabei zeigte sich, dass das Neurofeedback<br />

das empfundene Prothesengewicht um 23 % oder<br />

knapp 500 g reduziert. Dass sich das Neurofeedback positiv auf<br />

das Gehirn auswirkt, bestätigten die Wissenschaftler auch mit einer<br />

motorisch-kognitiven Aufgabe, bei der der Proband beim Gehen<br />

Wörter mit fünf Buchstaben rückwärts buchstabieren sollte.<br />

(Bild: ETH Zürich)<br />

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