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Der Ministerprasident des Landes Nordrhein-Westfalen

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Sauerländer Heimatbund SAUERLAND<br />

„Spielmann Gottes"<br />

80 Jahre alt<br />

..Religion und Heimat! — Ein Pro-<br />

gramm, das den Menschen nicht nur<br />

fordert, sondern ihn auch zu inspirie-<br />

ren vermag!" Das ist das klingende<br />

und singende Leitmotiv Theodor Prop-<br />

pers, der jetzt 80 Jahre alt wurde. Am<br />

26. Mai 1896 ist er in Balve geboren<br />

worden.<br />

Seine Vorfahren, seit dem 15. Jahrhun-<br />

dert im Arnsberger Raum nachweisbar<br />

— zunachst in Diensten <strong>des</strong> Klosters<br />

Wedinghausen und der Kurfijrsten von<br />

Koln stehend — waren Bauern und<br />

Handwerker und min<strong>des</strong>tens seit 1536<br />

in Beckum ansassig.<br />

Auch Theodor Prdpper eriernte bei<br />

seinem Vater ein Handwerk, doch sei-<br />

ne musikalische Begabung w/ar so<br />

offenbar, dal3 er schon 1912 die Kir-<br />

chenmusikschule zu Paderborn besuch-<br />

te, die er 1914 mit bestem AbschluR-<br />

examen verlieli, um als Organist in<br />

seine Heimatpfarrei Balve zu gehen.<br />

Nach KriegsschluB — erwarnoch 1918<br />

Soldat in Mainz — begann auch seine<br />

Tatigkeit als Chorleiter, Musikerzieher<br />

und Autor mit reichem literarischen<br />

und kompositorischen Schaffen. <strong>Der</strong><br />

v\/eiteren Vertiefung seiner kunstleri-<br />

schen Tatigkeit diente das Privatstudi-<br />

um bei Gottfried Rudinger und der<br />

Besuch der Staatlichen Akademie der<br />

Tonkunst (1924/1925) in Munchen.<br />

Langst hatte sich Theodor Propper —<br />

Theo Hundt nennt ihn den ..Nestor <strong>des</strong><br />

Sauerlandischen Heimatbun<strong>des</strong>" —<br />

zusammen mit seinem Freund Franz<br />

Hoffmeister dem Gedanken der Hei-<br />

matpflege im Sauerland gewidmet. Er<br />

grijndete die Balver Heimwacht,<br />

schrieb das eindrucksvolle „Zeitwen-<br />

<strong>des</strong>piel" fur die von ihm mitbegrijnde-<br />

ten Balver Hohlenspiele und organi-<br />

sierte die groRen Heimattage in der<br />

Honnestadt.<br />

Den volkskundlichen Veroffentlichun-<br />

gen ..Volksmusik im Honnetal", ..Hei-<br />

mat und Lied", ..Pflege <strong>des</strong> Volks-<br />

lie<strong>des</strong>" und vielen anderen helmat-<br />

kundlichen Themen reihten sich zahl-<br />

reiche plattdeutsche Arbeiten an. von<br />

denen „Dai stumme KiJonigin" einer<br />

der bemerkensw/ertesten Buchtitel ist<br />

(.Meynen laiw/en siuerlannesken<br />

LandsluienI") worin er insbesondere<br />

SHB Meschede Sauerlaender Heimatbund<br />

zweien seiner gro6en Freunde ein<br />

Denkmal setzt; Johannes Hatzfeld t<br />

(Deyn Leawen was uns Loavgesang!)<br />

und Franz Hoffmeister (Et blogget nau<br />

de Soot van dey gesagget). —<br />

Ira jedem seiner plattdeutschen Worte.<br />

in jedem Gedanken klingt uniiberhor-<br />

bar die groBe Liebe zu seiner Sauer-<br />

landischen Heimat, der er trotz vieler<br />

verlockender Angebote nie den RCik-<br />

ken kehrte. Er blieb der ..Spieimann<br />

Gottes in Balve".SeinRuf alsMusikant.<br />

als Komponist. als Heimatfreund, als<br />

Schriftsteller aber drang weit hinaus,<br />

sein Schaffen wurde von Jahr zu Jahr<br />

reicher; ..Heimat und Leben", .Men-<br />

schen in Talfeld", „<strong>Der</strong> leuchtende<br />

Bogen", „Klang und Kunde", „Franz<br />

Hoffmeister", ..Glockenfeier", „Die Or-<br />

gel derSt.-Blasius-Kirche", „lm Schritt<br />

<strong>des</strong> Jahres", und, nicht zu ijbersehen,<br />

das Buch der Erinnerung, Freude,<br />

Treue, <strong>des</strong> Dankes „Ein Tag ruft es<br />

dem andern zu". — Titel ijber Titel.<br />

Herausragend erschien 1960 — (Mey-<br />

nen laiwen Landsluien voarsungen un<br />

taudacht — der „Klingemund", ein<br />

sauerlandisches Liederbuch, von dem<br />

Anton Kochling sagte: „Ein abgerun-<br />

detes Kunstwerk. Seite fur Seite in der<br />

© Copyright Sauerlander Heimatbund<br />

80 Sabre alt: Th. Propper<br />

(Foto: HesseJ<br />

geschichtlich-kulturellen Substanz <strong>des</strong><br />

kurkolnischen Sauerlan<strong>des</strong>". Dazu<br />

kam der kleine Klingemund als<br />

Taschenbuch-Ausgabe.<br />

Ein besonderes Kunstwerk nannten<br />

ijbereinstimmend bedeutende Kirchen-<br />

musik-Experten wie Prof. Haas, Mun-<br />

chen, Prof. Schmitt, Bonn, Prof. Reh-<br />

mann, Aachen, Dr. Neumann, Inns-<br />

bruck u.a. das 1954 erschienene neue<br />

Orgelbuch zum ..Sursum Corda" von<br />

Theodor Propper, das ubrigens auch<br />

von vielen bekannten in- und auslan-<br />

dischen Musik-Seminaren angefordert<br />

wurde. — Ein einzigartiges kirchen-<br />

musikalisches Werk ist auch die in<br />

ihrer Entstehungsgeschichte bis 1940<br />

zuruckreichende — nunmehr dem Hei-<br />

ligen Stuhl gewidmete — Petrus-Kan-<br />

tate, die als umfangreiches Manuskript<br />

noch auf Drucklegung und AuffiJhrung<br />

wartet.<br />

Alle seine Werke, Impressionen, Mes-<br />

sen, Motetten, Kantaten und die nicht<br />

zu ijberhorenden beruhmten Balver<br />

kirchenmusikalischen Andachten fuhr-<br />

ten dazu, daB der begnadete Kunstler<br />

schon 1953 vom Erzbischof zu Pader-<br />

born, Dr. Lorenz Jaeger, zum Kirchen-<br />

musikdirektor ernannt wurde.<br />

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