Der Ministerprasident des Landes Nordrhein-Westfalen

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Sauerländer Heimatbund SAUERLAND Ein Sauerldnder von Format Theo Hundt zum 70. Geburtstag Von Dr. Joachim Griinewald jh, Ht." — Welcher interessierte Sauerlander kennt nicht diese Initialen von Theo Hundt, dem vormaligen Kreisdirektor und heute noch nnit nie ermudender Schaffenskraft tatigen Kreisheimatpfleger des Kreises OIpe? Weit ijber 100 Schriften, Beitrage und Rezensionen, vornebmlich aus dem Bereich der Heimatkunde, entstammen seiner Feder; einer Feder, die er ge- konnt mit schriftstellerischer Bega- bung und aus subtiler Kenntnis von Historie und Gegenwart zu fiihren weil3. 102 Folgen der auch in der Fach- wissenschaft anerkannten „Heimat- stimmen aus dem Kreis OIpe" hat er mit Rat und Tat begleitet. Von Anbe- ginn an war er Vorsitzender des Re- daktionsstabes dieser Zeitschrift „Sauerland". Er hat sie maBgeblich mitgestaltet und so seinen Beitrag dazu geleistet, daB sich unser „Sprach- rohr des Sauerlandes" so vjeler treuer Freunde weit iiber die Grenzen unse- rer Heimat hinaus erfreuen darf. Wenn heute der Kreis OIpe und daruber hinaus das gesamten Sauerland fijr sich in Anspruch nehmen diirfen, uber eine Fulle gut gemachter heimatlicher Schriften zu verfugen, so ist nur ein, vielleicht das herausragende, ganz sicher aber das bleibende Verdienst von Theo Hundt. Der Mensch und die Persbniichkeit Theo Hundt konnen nur aus seiner Vita verstanden und beschrieben werden. Der Geist seines Elternhauses, seine hervorragende gymnasiale Aus- bildung in der hohen Schule der Jesu- iten und nicht zuletzt seine im christ- lichen Weltbild verwurzelte Lebens- auffassung haben seinen Charakter, seine LebensfiJhrung und seine Le- bensart zutiefst gepragt. Schlichte Menschlichkeit, personliche Beschei- denheit, preuBische Zuverlassigkeit, ein ausgepragter Sinn fiJr alles Schone und die gute Ordnung, ein tiefes Ver- standnis fur die schbnen Kunste und alles Musische schlechthin, eine echte SHB Meschede Sauerlaender Heimatbund Verbundenheit zu Heimat und Natur, states Bedachtsein auf Formen, kurz- um eine edie Gesinnung sind die her- vorragenden Eigenschaften, die seine Personlichkeit ausmachen. Seine be- neidenswerte umfassende Allgemein- bildung ist ursachlich fur sein ijberaus kritiscbes Beurteilungsvermogen, das selbst seine engen Freunde immer wieder auf's neue uberrascht. Theo Hundt ist konservativ und bekennt sich dazu, well ihn ein durch und durch geschichtliches BewuRtsein auszeich- net. Theo Hundt erwarb sich das notwendige RiJstzeug fiir sein hohes Verwal- tungsamt durch das Studium der Rechtswissenschaften an den Univer- sitaten Freiburg, Munchen, Berlin und Munster. Nach AbschluB seiner Refe- :^: rendarzeit beendete er seine Ausbil- dung mit der groBen juristischen Staatsprufung. Sein beruflicher Lebensweg reprasen- tiert eine geschichtliche Kontinuitat iiber stoize, leidvolle, grausame, trost- lose und dann doch wieder hoffnungs- volle Phasen der Geschichte unseres Volkes. Eine Zeit randvoll von Ereig- nissen, die er miterlebt, ertragen und gestaltet hat. Eine relativ kurze, wenn auch schwierige Strecke dieses Wages sind wir gemeinsam gegangen. So durfte ich Herrn Hundt als meinen Aus- bilder und Vorgesetzten, spater als meinen Kollegen, schlieBlich als meinen allgemeinen Vertreter und heute als meinen Ratgeber in vielen Berei- chen erieben. All diese Jahre waren bestimmtvon einem freundschaftlichen und kollegialen Miteinander, so daB der AnIaB seines Ehrentages mir eine willkommene Gelegenheit fur einen personlichen Dank bietet. Theo Hundt hat sich in seiner aktiven Dienstzeit und dankenswerterweise auch im wohlverdienten Ruhestand immer zu ehrenamtlicher Mitarbeit in den verschiedensten iiberortlichen und brtlichen Gremien bereitgefunden, so u.a. im Westfalischen Heimatbund, im Sauerlandischen Heimatbund, im Lan- desverkehrsverband Westfalen, im Bergisch-Markischen Verkehrsver- band, im GebietsausschuR Sauerland, im Beirat des Kreisheimatmuseums, im Olper Heimatverein, in der ehe- maligen Kreisstelle fur Naturschutz und Landschaftspflege, im Fremden- © Copyright Sauerlander Heimatbund verkehrsausschuB der Stadt OIpe. In all diesen Gremien hat er mit innerem Engagement die Interessen seiner sauerlandischen Heimat vertreten. Be- sonders intensiv und erfolgreich hat er sich urn den Fremdenverkehr und den Wettbewerb ,.Unser Dorf soil schbner werden" gemiiht. Gerade auf dem Sektor des Fremdenverkehrs hat er — ubrigens gegen anfanglich erheblichen Widerstand — strukturpolitisch be- deutsame Akzente gesetzt. Am 70. Geburtstag von Theo Hundt wie ebenso am Tage seiner Auszeich- nung mit dem Verdienstorden der Bun- desrepublik Deutschland hatte daher nicht nur das Olper Land, sondern das ganze Sauerland in dankbarer Verbundenheit teilhaben. Der Dank ist geschuldet — die Ehre gebuhrti Stockumer wurde neuer Bundesoberst Der Sauerlander SchiJtzenbund wahlte auf der HauptversammJung in Nieder- ense Wilhelm Haake aus Sundern- Stockum zum neuen Bundesoberst. Drei Stellvertreterwurden ihm zurSei- te gestellt. Der scheidende Bundes- oberst Lukas Schaa (Stormede) wurde Ehrenoberst. Bernhard Stahl (Eslohe) wurde zum neuen Bundesgeschafts- fuhrer gewahlt. 53
Sauerländer Heimatbund SAUERLAND „Unser Dorf kritisch Am 25. Marz tagte nach zweijahriger Pause wieder der Heimatpflege-Aus- schuB des Landesverkehrsverbands. Die Arbeitssitzung der in diesem Aus- schuB zusammenkommenden Heimat- pfleger und Fremdenverkehrsfach- ieute befaBte sich mit einer kritischen Wertung der Aktion ..Unser Dorf soil schoner werden". Das Referat hielt Kreisoberamtsrat Fritz Droste, Brilon, selbst Mitglied der Landesjury und Fremdenverkehrsreferent des Hoch- sauerlandes. Resumee der Tagung: Fremdenver- kehrsfachleute und Heimatpfleger sind sich einig darin, dal5 der Wettbewerb „Unser Dorf soil schoner werden" eine der besten strukturellen Ma(3nahmen der Nachkriegszeit fur den landlichen Raum darstellt. Die durch die Presse uberbewerteten Kritiken der Dorf- inventarisation des DHB werden nicht fur berechtigt angesehen. Dagegen wird beanstandet: 1. Fremdenverkehr ist zwar keines- wegs der Zweck, jedoch ein durch- aus Jegitimes Nebenprodukt" des Wettbewerbs; gleichwohl wird offenbar das Faktum des Fremden- verkehrs zumindest von einem Teil der Jurymitglieder abwertend ver- merkt. 2. Nicht allein die vom Fremdenver- 54 kehr herkommenden Mitglieder des Ausschusses stellten infrage, ob die Jury es sich nicht zu leicht mache bzw. ob sie nicht ijberfordert sei angesichts der Schwierigkeit, der Individualitat eines jeden Dorfes gerecht zu werden. Jedenfalls fuh- ren uber das notwendige MaB der fur einen solchen Wettbewerb un- vermeidlichen Richtlinien hinausge- hende „Prinzipien" der Kommission das Dorf in die Gefahr der Unifor- mitat. Beispiel: Zaune werten grundsatzlich negativ; Hecken werden schon besser beurteilt; grund- satzliches Nonplusultra sind gren- zenlos ineinanderlaufende Nachbar- garten: Werden hier nichtstadtische MaBstabe angelegt? MuB es nicht allein darauf ankommen, ob durch SHB Meschede Sauerlaender Heimatbund Zum Fremden- verkehr im Sauerland Es ist ein offenes Geheimnis, daB in der Organisation des Fremdenver- kehrs fur das Sauerland in den letzten Jahren keine Einmutigkeit herrschte. Im Rahmen des Landesverkehrsver- bandes (LVV) Westfalen gab es einen „GebietsausschuB Sauerland — Sie- gerland — Wittgenstein" und einen GebietsausschuB „Siegerland", deren Verhaltnis zueinander unklar war. Der LVV gab nach den Direktiven seines Werbeausschusses auch regelmaBig Werbematerial ftir das Sauerland her- aus; der GebietsauschuB uberlieB jedoch langere Zeit den brtlichen Frem- denverkehr mehr oder weniger sich selbst. Wo Kreisverkehrsverbande Oder eine Verwaltung in ihrem Bereich den Sektor Fremdenverkehr aktiv be- treuten, machte sich dies kaum be- merkbar. Wo das nicht geschah, muB- te sich jeder selbst behelfen; es entstanden private Initiativen auBerhalb des LVV, die zur BegriJndung eines eigenen Fremdenverkehrsverbandes (FVV) Sauerland fuhrten, der nun sei- nerseits neben dem Landesverkehrs- verband agierte. Mag Konkurrenz dem Geschaft nicht selten von Vorteil sein, hier brachte das Nebeneinander Ver wirrung. Vor allem die Fremdenver- kehrsbetriebe selbst wuBten nicht mehr, woran sie waren. Diese Zweigleisigkeit ist nunmehr be- endet. Am 5. Marz fand im Kolping- haus in Brilon eine Versammlung des einen Zaun, eine Hecke das Ge- samtbild gestortwird? 3. Die Oberbewertung der Planung wird dem Dorf nicht gerecht; die Planung wird nicht vom Dorf, sondern von der Gemeinde gemacht und ggf. sogar von den Dezernen- ten der Regierung diktiert. Mit der Planungsbewertung wird man „dem Dorf" nicht mehr gerecht, andern- falls muBten Orte wie Stockum, Neullsternohl u.a. gerade well sie nicht historisch gewachsen, sondern perfekt nach Plan entstanden sind, grundsatzlich im Wettbewerb immer voranstehen. © Copyright Sauerlander Heimatbund Gebietes Sauerland des LVV statt, an welcher auch die Vertreter des FVV teilnahmen. In eingehenden Vorver- handlungen hatte man einen Status er- arbeitet, der kunftige Gemeinsamkeit ermoglicht. Hagen, Hochsauerland- kreis, Markischer Kreis, OIpe und Soest bilden kunftig das Gebiet „Sauerland". Als Vorsitzender des hierfur bestellten Gebietsausschusses wird OKD Dr. MiJllmann, als Stellver- treter OKD Dr. Grunewald gewahlt. Der erweiterte Vorstand soil aus 14 Mitgliedern bestehen (je 1 Vertreter aus den 5 Kreisen, dazu 3 leitende Be- amte der Kommunen, 1 IHK-Vertreter, 3 Vertreter des privaten Bereichs). Ne- ben dem Vorstand gibt es einen Ar- beitsausschuB von 11 Fremdenver- kehrsfachleuten (je 1 der 5 Kreise, des Werbeausschusses des LVV, des Ho- tel- und Gaststattenverbandes, 3 aus dem privaten Bereich und der Ver- bandsdirektor des LVV). In beiden Gremien sind dem FVV Sitze ge- qichert. In Brilon unterhalt des Gebiet Sauerland eine Geschaftsstelle. Dies Konzept wurde in der Versamm- lung in Brilon einmutig begriJBt und angenommen. Karl Freiherr v. Wendt, der Initiator und Vorsitzende des FVV, stellte mit Befriedigung fest, daB „Dinge, die lange wahren, endlich gut" wurden. Der FVV besteht im Rahmen des Landesverkehrsverbandes und seines Gebietes Sauerland als freie Vereinigung von Fremdenverkehrs- unternehmen weiterhin fort. Auch in Zukunft wird es noch ein Hochsauer- land, ein SiJdsauerland, ein Mar- kisches Sauerland und einen FW ge- ben, aber sie werden gemeinsam wer- ben als und fur das Sauerland. Millionenprojekt Hund; Brilon. Fur den Ausbau und die Ge- staltung im Freizeitpark Hochsauer- land im Elpetal ist eine langfristige Planung konzipiert. Nach einem Be- richt des Geschaftsfuhrers der Frei- zeitpark-GmbH, Kreisdirektor Barbo- nus, kann bei Bewilligung der ent- sprechenden Mittel noch in diesem Jahr mit dem Ausbau begonnen werden. Der Gesamtausbau des Erho- lungsschwerpunktes erfordert nach den vorliegenden Berechnungen Inve- stitionen bis zu 66 Millionen DM.
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