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Sauerländer Heimatbund SAUERLAND Hier nimmt die Ruhr ihren Anfang. (Ruhrquelle auf dem Ruhrkopf — 750 m — bei Winterberg) me vorgesehen, den Kreuzungspunkt der B 236 und B 480 innerhalb des Ortskerns im Rahmen von Saniemngs- maBnahmen durch UmgehungsstraBen aufzuheben. Damit ware das Zentrum vom Stral3enverkehr frei und stiJnde als FuBgangerbereich zur VerfCigung. Die Ausstattung mit Ver- und Entsor- gungseinrichtungen ist zur Zeit dem Bedarf angepaBt. Zur spateren Sicher- stellung der Wasserversorgung sind Planungsauftrage eingeleitet worden mit dem Ziel, in der Nahe des Stadt- teils Siedlinghausen eine Trinkwasser- talsperre zu bauen. Mit Ausnahme der Hohendorfer und der Stadtteiie Sied- linghausen und Silbach sind bzw. war- den in KiJrze alle anderen Bereiche an Klaranlagen angeschlossen. Ausblick Die hervorragende geographische La- gs der Stadt Winterberg, die zukunfts- trachtigen Planungen und eine Verwal- tung, deren Ziel es ist, alle fijr die Ver- besserung der Lebensqualitat beste- SHB Meschede Sauerlaender Heimatbund henden gegenwartigen und zukunftigen Moglichkeiten auszuschopfen, bieten Gewahr dafur, dal3 die neue Stadt Autorenhinweis: (Foto Kraling) Winterberg, trotz derzeitiger finanzi- eller Sorgen, sich auf dem Weg in eine gute Zukunft befindet. Gemeinsamer Beitrag der Stadtverwaltung und Geschaftsstelle der Erholungs- und Sportzentrum Winterberg GmbH Geschichte von Elkeringhausen Dem guten Beispiel selbst kleinster Ortschaften, eine Chronik der Dorfge- schichte zu erstellen, istauch Elkering- hausen gefolgt. AnIaB fur den Verfas- ser Joachim Schmidt diese Chronik zu schreiben war der Wettbewerb „Unser Dorfsoll schoner werden". Er hat eine 26 Seiten umfassende illustrierte Dorf- chronik vorgelegt, in der in histohscher Folge Entstehung und Entwicklung der kleinen Gemeinde uberaus verstand- © Copyright Sauerlander Heimatbund lich dargestellt wird. Der Verfasser konnte sich dabei ausgiebig auf die Kirchenchronik und heimatgeschicht- llche Autoren wie Trippe, H. Cramer, A. Grosche und J. RCither stutzen und dadurch die Zuverlassigkeit der Dar- stellung sichern. Der Chronik, in dSr auch das kulturelle Leben des Dorfes gebuhrend registriert ist, sind die wich- tigsten Jahreszahlen aus der Geschich- te Elkeringhausens angefugt. Den Dorfbewohnern und Gasten wird die im Selbstverlag erschienene Chronik eine willkommene Gabe sein. Theodor Tochtrop 29
Sauerländer Heimatbund SAUERLAND 700 Jahre Stadt Warstein Von Bernhard Wiemeyer Graf Siegfried von Westerburg, seit 1275 Erzbischof von Koln und als sol- cher auch Herzog von Westfalen und Engern, ging der Ruf ©ines kuhnen und stolzen, aber auch hochfahrenden und streitsuchenden Fursten voraus. Das war der Grund, weshalb er schon bald zu einem gegen ihn gerichteten BiJndnis rheinischer und westfalischer Fursten und Grafen kam, unter denen sich auch der Bischof von Paderborn und der Graf von Arnsberg befanden, seit jeher prominente Gegner der K6I- ner Erzbischofe bei deren Bestreben, das ihnen 1180 von Kaiser Barbarossa auf dem Reichstag von Gelnhausen verliehene Annt eines Herzogs von Westfalen und Engern zur Landes- hoheit zu entwickeln. Durch jenes Bundnis erhielt die politisch-militarische Lage in Westfalen/Engern nach einer kurzen Zeit relativer Ruhe fur Koln wieder einen akut-bedrohlichen Aspekt, und es entsprach nur Sieg- frieds Neigung zu schnellem Handein, wenn er in einem Blitzfeldzug gegen den Grafen von Arnsberg vorging, urn diesen seine Starke fijhlen zu lassen. Doch bennuhte er sich daruber hinaus, Kolns militarische Position in West- falen auch auf langere Sicht zu star- ken. Zu den in dieser Absicht ergriffe- nen Mal3nahmen gehorte die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlich- keit 1276 erfolgte Grijndung der beiden Stadte Warstein und Kallenhardt. An beiden Platzen war es schon einige Jahrzehnte vorher zur Errichtung kol- nischer Burgen gekommen — wahrscheinlich in der Regierungszeit des tatkraftigen Erzbischofs Engelbert I. (1216 — 1225) —, die jedoch in einer Fehde des Jahres 1254 durch den Pa- derborner Bischof Simon eingenom- men und zerstort wurden. An beiden Orten sollten nun stark befestigte und von der ganzen Burgerschaft vertei- digte Stadte treten. Die Grundung von Stadtert Ciberhaupt war im Rahmen der kolnischen Politik in Westfalen und Engern seit der Grun- dung der Stadt Ruthen im Jahre 1200 das neue und — wie die spatere Ent- wicklung zeigen sollte — zukunfts- 30 SHB Meschede Sauerlaender Heimatbund trachtige Element. Die Stadte waren nicht nur bei dem damaligen Stande der Belagerungstechnik praktisch un- ©innehmbare GroBburgen, sondern auch Geldquellen ersten Ranges fijr die Finanzierung einer Politik auf weitere Sicht. Beiden Zielen entsprachen am vollkommensten die altesten kolnischen Stadte im westfalisch-engri- schen Bereich, weil sie angesichts be- sonders gunstiger Umstande schon eine weite Strecke Weges in Richtung stadtischen Lebens, d.h. der Entwick- lung von Handel, Handwerk, Gewerbe und Geldumlauf zurCickgelegt hatten, als ihnen in aller Form ein auf ihre ge- wandelten Bedurfnisse zugeschnitte- nes spezifisches Stadtrecht und das Recht zur Errichtung eines festen Mauerringes zugesprochen wurden. Von alledem konnte bei dem Warstein des Jahres 1276 noch nicht die Rede sein. Wahrend bei jener Schicht alte- rer Stadte — genannt seien Soest, Ruthen, Geseke, Werl und Brilon — die formelle Stadterhebung gleichsam die Bestatigung und Krbnung einer schon weit gediehenen Entwicklung auf ein Gemeinwesen mit vollem stadtischen Charakter hin war, bedeutete sie im Falle Warsteins erst den Be- ginn einer solchen Entwicklung, glich sie eher einem auf die Zukunft gezo- genen Wechsel, den die Burger der neuen Stadt erst durch Leistung hono- rieren sollten. Warstein war der Typ einer Grundungsstadt oder, wie die altere Forschung es gern bezeichnete, eine Grundung „aus wilder Wurzel". Der durch die Stadtgrijndujig zum Un- tergang verurteilte, im wesentlichen noch rein landliche Siedlungskomplex bildete eine geschlossene Grundherr- schaft, bestehend aus dem Haupthof in unmittelbarer Nahe der am Sudrand der Stadt gelegenen Kapelle von Altenwarstein und den davon abhan- gigen bauerlichen Hufen in weit ge- streuten Ausbausiedlungen. Im ganzen mogen es damals 20— 30 Gehofte ge- wesen sein mit einer Bevolkerung von 120 —150 Seelen. Von den Herren von Warstein, deren Geschichte im Cibrigen in volliges Dunkel gehijllt ist, da sie nie in einer Urkunde erwahnt werden, wissen wir nicht, ob sie zur Zeit der Stadtgrundung noch volladlige EigentiJmer der Grundherrschaft oder schon Lehnsmannen oder gar nur Mini- steriale der Erzbischofe von Koln wa- © Copyright Sauerlander Heimatbund ren. Wir finden sie nach der Sl:adtgrun- dung als kolnische Burgmannen zj- nachst in Ruthen, spater in Hovestad:. Um 1400 scheint das Geschlecht in der mannlichen Linie erioschen zu sein. Zuletzt hdren wir von den beiden Brij- dern Everhard und Franco von War- stein im Jahre 1395, als s'.e ihren Ho,' in Bausenrode und ihren Hof nebs; MiJhle in Fretter an einen Verwandien verkauften. S:cher ist Jedenfalls, daB die Erz- bischofe von Koln — ubrigens genau we in Kallenhardt — zur Zeit der Stadtgrundung Eigentijmer der ganzen Warsteiner Gemarkung waren. Denn nur dann, wenn alle in jahrhunderte- langer Entwicklung entstandenen Ho- fesgerechtsame der Warsteiner Ge- markung damals in einer Hand ver- einigt waren, ist es zu erklaren, dal3 — ahnlich wie in Kallenhardt, aber an- ders als in Ruthen und Brilon — die Waldnutzung in vollem Umfange alien Bijrgern gleichmaRig zuerkannt werden konnte, anstatt das Privileg einer exklusiven Schicht von Hofes- besitzern aus der Zeit vor der Stadt- grundung zu bleiben, bis sich die Bur- ger als solche den Zugang zur vollen Nutzung des Waldes erkampfen konn- ten, was erst nach Jahrhunderten der Fall war. Dievon vornherein homogene Struktur der Burgerschaft ersparte Warstein die langwierigen, mit gro5er Erbitterung gefuhrten inneren Ausein- andersetzungen, mit denen die Ge- schichte von Ruthen belastet war. Warstein entstand damals als Stadt auf einer Flache von etwa 30-32 Mor- gen und damit auf einer sehr viel klei- neren Flache als die oben genannten alteren Stadte, die aus den oben an- gegebenen Grunden von vornherein viel groRer konzipiert worden waren. Die Stadt kam auf jenen Berg zu lie- gen, der sicher schon die 1254 zer- storte kolnische Burg getragen hat und der nach drei Seiten hin relativ steil abfallt. Die Stadtkrone bildete die noch heute dort thronende St. Pankra- tiuskirche, die im Zusammenhang mit der Erbauung der Stadt entstanden sein muB, da sie deutlich die Stilmerk- male des ausgehenden 13. Jahrhun- derts tragt. Sie ist noch heute das weithin sichtbare Wahrzeichen der Stadt, das von alien Warsteinern hoch verehrt wird und erst vor wenigen Jahren mit groBem Aufwand von Grund
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