Der Ministerprasident des Landes Nordrhein-Westfalen
Der Ministerprasident des Landes Nordrhein-Westfalen
Der Ministerprasident des Landes Nordrhein-Westfalen
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Sauerländer Heimatbund SAUERLAND<br />
Winterberg:<br />
Hohe Investitionen<br />
f ijr Fremdenverkehr,<br />
Erholung und Sport<br />
Die Entstehungsgeschichte der „alten"<br />
Stadt Winterberg reicht bis in das Jahr<br />
um 1200 zuriick. Erzbischof Konrad<br />
von Hochstaden erhob sie (1240 bis<br />
1250) zur gefestigten Stadt. Drei gro6e<br />
Brande zerstorten die damalige Stadt.<br />
1365, 1759 und 1791 sind Daten der<br />
Vernichtung und <strong>des</strong> Wiederaufbaues.<br />
Zur Zeit der Hanse (13. — 17. Jahrhun-<br />
dert) lag Winterberg als Hansestadt im<br />
Schnittpunkt der Heerstral3en Koln —<br />
Kassel (Heidenweg) und Frankfurt —<br />
Soest (Sauerlandweg). Die damaligen<br />
Einwohner der Stadt Winterberg friste-<br />
ten ihr Leben durch eine kargliclie<br />
Landwirtschaft und insbesondere als<br />
Handeisieute, die ihre Sensen und<br />
Wollwaren in aller Welt anboten. Eine<br />
Anderung trat mit dem Bau der Eisen-<br />
bahnstrecke Bestwig - Winterberg -<br />
Frankenberg im Jahr 1906 ein. Damit<br />
wurde das Tor zur Umwelt und fur den<br />
Fremdenverkehr einschlieBlich Winter-<br />
sport geoffnet.<br />
Heute erfijllen jedoch die Verkehrs-<br />
probleme im Hochsauerlandkreis und<br />
vor allem die Stillegungsabsichten der<br />
Deutschen Bun<strong>des</strong>bahn die Stadt Win-<br />
terberg fur die Zukunft mit gro(5er<br />
Sorge.<br />
Aus wenigen Ursprungseinwohnern<br />
entwickelte sich die Stadt Winterberg<br />
Surgermeister Josef Schnorbus<br />
26<br />
SHB Meschede Sauerlaender Heimatbund<br />
Stadtdirektor Edwin Dohle<br />
im Laufe der Jahrzehnte bis zum 31.<br />
Dezember 1974 auf rd. 4.300 Einwoh-<br />
ner auf einer Flache von 48,07 qkm.<br />
Im Zuge der kommunalen Neugliede-<br />
rung ist die Stadt Winterberg ab<br />
1. Januar 1975 mit den 14 umliegenden<br />
Ortschaften zusammengeschlossen<br />
worden. Zur Stadt Winterberg zahlen<br />
jetzt die Stadtteile Altastenberg, Alten-<br />
feld, Elkeringhausen, Grbnebach, Hild-<br />
feld, Hoheleye, Langewiese, Lenne-<br />
platze, Mollseifen, Neuastenberg, Nie-<br />
dersfeld, Siedlinghausen, Silbach und<br />
Zuschen. Winterberg zahit nun 13.500<br />
Einwohner und ist 148 qkm grol3.<br />
8724 Hektar Wald<br />
<strong>Der</strong> Bereich Winterberg stellt eine<br />
Mittelgebirgslandschaft dar mit buntem<br />
Wechsel von Bergen, und zum Teil<br />
stark eingeschnittenen Talern. Die<br />
Hohen liegen zwischen 500 und 842 m<br />
iJ.M.<br />
Durch die Hbhenlage bedingt bringt<br />
das Klima Vorteile fur den Fremden-<br />
verkehr, aber Nachteile fur die Land-<br />
wirtschaft mit sich. Die Landwirtschaft<br />
ist hier <strong>des</strong>halb riJcklaufig, der Frem-<br />
denverkehr ist an ihre Stella getreten<br />
und ist seit Jahren in der Aufwartsent-<br />
wicklung.<br />
Auf dem kargen steinigen Boden ge-<br />
deiht am besten der Wald. Nach der<br />
Bodennutzungserhebung vom Mai<br />
1975 steht der Gesamtwaldflache von<br />
8.724 ha eine landwirtschaftlich ge-<br />
nutzte Flache von 2.668 ha gegenijber.<br />
Die Landschaft in landlicher Zone wird<br />
also gepragt durch Wald und Feld. Die<br />
© Copyright Sauerlander Heimatbund<br />
Walder nehmen einen breiten Bereich<br />
der Flache <strong>des</strong> Stadtbereichs ein, und<br />
zwar vornehmlich Fichtenbestande. Es<br />
wird seit Jahren ein echtes Mischwalc-<br />
verhaltnis von Buche und Fichte ange-<br />
strebt.<br />
Die hbchste Erhebung im Stadtbereich<br />
Winterberg ist der Kahle Asten mi:<br />
842 m. Die Hochheide in Nahe <strong>des</strong><br />
Stadtteils Niedersfeld und die Heide<br />
am Kahlen Asten sind als Besonder-<br />
heiten der Pflanzenwelt anzusehen.<br />
Wirtschaft und Handwerk<br />
Die besondere Bedeutung <strong>des</strong> Frem-<br />
denverkehrs fur den Bereich Winter-<br />
berg zieht auch eine geringere Bedeu-<br />
tung der Industriealisierung nach sich.<br />
Betriebe (Sagewerke, Steinbruche,<br />
metallverarbeitende Betriebe usw.) mit<br />
20 bis 100 Beschaftigten sind jedoch<br />
vorhanden. Die vorhandenen Betriebe<br />
konnen als krisenfest angesehen wer-<br />
den. Eine Anzahl gutgehender Hand-<br />
werksbetriebe kommt hinzu. Die An-<br />
siedlung eines etwas groReren Indu-<br />
striebetriebes, der dem Fremdenver-<br />
kehr nicht entgegensteht, ist noch der<br />
Wunschtraum der Stadt Winterberg,<br />
denn genijgend Arbeitskrafte aus dem<br />
gesamten Stadtbereich stunden dafijr<br />
zur Verfugung. Da ein attraktives in-<br />
dustrielles Arbeitsplatzangebot jedoch<br />
nicht vorhanden ist, unternimmt die<br />
Stadt grol3e Anstrengungen, durch die<br />
„wei(5e Industrie" einen Ausgleich zu<br />
schaffen, um der ansassigen Bevolke-<br />
rung neue Einkommensquellen zu er-<br />
schlieBen.<br />
Fremdenverkehr<br />
Die Stadt Winterberg im Mittelpunkt<br />
der bedeutsamsten Fremdenverkehrs-<br />
region <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>, namlich <strong>des</strong> Hoch-<br />
sauerlan<strong>des</strong>, hat den Vorzug, hochst-<br />
gelegener Ort innerhalb <strong>Nordrhein</strong>-<br />
<strong>Westfalen</strong>s zu sein. Winterberg ist ais<br />
staatlich anerkannter heilklimatischer<br />
Kurort und insbesondere als Winter-<br />
sportplatz weit iJber die Lan<strong>des</strong>gren-<br />
zen hinaus bekannt. Dem hat das Land<br />
<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> dadurch Rech-<br />
nung getragen, da6 die Stadt Winter-<br />
berg sowohl im NW-Programm 1975<br />
als auch im Entwurf <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>ent-<br />
wicklungsplanes III als Wochenend-<br />
und Ferienerholungsschwerpunkt aus-