06.05.2021 Aufrufe

VPLT Magazin 59

Das VPLT Magazin informiert rund um die Medien- und Veranstaltungsbranche. Fachinformationen spielen bei seinen Lesern eine wichtige Rolle. Die Inhalte entstehen aus der Branche für die Branche - unter der Leitung des VPLT e.V. Jede Ausgabe des VPLT Magazins widmet sich außerdem einem aktuellen Schwerpunktthema. Zielgruppen sind: Fach- und Führungskräfte aus den Bereichen Dienstleister, Hersteller, Händler und Vertriebe der Medien- und Veranstaltungstechnik, Mitglieder des VPLT und weiterer Branchenverbände, Technik-Nachwuchs (Auszubildende & Studenten), Theater-, Kongress-und Veranstaltungszentren, Kammern und Behörden und weitere Multiplikatoren.

Das VPLT Magazin informiert rund um die Medien- und Veranstaltungsbranche. Fachinformationen spielen bei seinen Lesern eine wichtige Rolle. Die Inhalte entstehen aus der Branche für die Branche - unter der Leitung des VPLT e.V. Jede Ausgabe des VPLT Magazins widmet sich außerdem einem aktuellen Schwerpunktthema. Zielgruppen sind: Fach- und Führungskräfte aus den Bereichen Dienstleister, Hersteller, Händler und Vertriebe der Medien- und Veranstaltungstechnik, Mitglieder des VPLT und weiterer Branchenverbände, Technik-Nachwuchs (Auszubildende & Studenten), Theater-, Kongress-und Veranstaltungszentren, Kammern und Behörden und weitere Multiplikatoren.

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V.Mmedia• systems<br />

Außergewöhnliches per Medientechnik verwalten<br />

Am Frankfurter Flughafen betreibt die Lufthansa ein Lagezentrum für Störungen und<br />

Unregelmäßigkeiten. Speziell wie der Zweck ist auch die darin verbaute Medientechnik.<br />

Gibt es ein Wetterphänomen, einen aschespuckenden Vulkan, einen<br />

Streik oder anderes, das den normalen Flugbetrieb der Lufthansa zu stören<br />

droht, dann treffen sich Spezialisten der Lufthansa in einem Konferenzraum<br />

im ES Lagezentrum der Lufthansa im Frankfurter Flughafen.<br />

Während im vorderen, großraumbüroartigen Kontrollzentrum das normale<br />

Tagesgeschäft der Lufthansa am Knotenpunkt Frankfurt geplant<br />

und verwaltet wird, herrscht in diesem hinteren Konferenzraum nur an<br />

sogenannten IRREG (von engl. Irregularities)-Tagen Hochbetrieb.<br />

Hier wird beobachtet, geplant und entschieden, wenn größere Störungen<br />

im Flugbetrieb, etwa Schlechtwetterperioden, absehbar sind. Dann<br />

müssen Flugpläne angepasst werden, um trotz Störung ein Optimum an<br />

Flugbewegungen bei Linen- und Überseeflügen der Lufthansa sicherzustellen.<br />

Dazu benötigen die Spezialisten eine Vielzahl von Informationen<br />

– möglichst in Echtzeit. Wie steht es zeitlich und faktisch mit der Bahnräumung<br />

oder der Enteisung von Flugzeugen, wie ist die Situation auf<br />

der Flugradargrafik, wie sehen die aktuellsten Wetterdaten aus, was sind<br />

die neuesten Informationen der Nachrichtensender?<br />

Weil es um optimales Reagieren auf eine konkrete Situation geht,<br />

spielt der Zeitfaktor eine überragende Rolle und beeinflusste auch sehr<br />

stark die Planung und Auswahl der im Raum genutzten Medientechnik.<br />

Es musste eine hochgradig funktionale Lösung sein, die den speziellen<br />

Erfordernissen der Lufthansa Rechnung trug. Mit dieser Anforderung<br />

machte sich Thomas Lenz (Foto), Gruppenleiter IT/TK Infrastruktur bei<br />

der Lufthansa AG, auf die Suche nach einem geeigneten Lieferanten.<br />

Fündig wurde er beim Dreieicher Medientechnikspezialisten VIDCO<br />

media systems. Das Unternehmen plante und installierte ihm eine Lösung,<br />

die den im Störungs- oder Krisenfall erforderlichen raschen und<br />

umfassenden Zugriff auf alle relevanten Informationen und auch die rasche<br />

und effiziente Kommunikation über alle am Planungs- und Entscheidungsprozess<br />

beteiligten Stellen gewährleistet.<br />

Medienzentrale als Herzstück<br />

Realisiert wurde das über ein Arrangement aus diversem Medientechnik-Equipment,<br />

das einen Deckenbeamer inklusive Leinwand,<br />

drei große, auf Schwenkarmen justierte Monitore und ein intelligentes<br />

Smartboard umfasst. Das Herzstück der Installation ist eine im Stellschrank<br />

untergebrachte Medienzentrale. Sie beinhaltet u.a. eine Crestron<br />

44 <strong>VPLT</strong>.<strong>Magazin</strong>.<strong>59</strong><br />

DigitalMedia-Kreuzschiene, mit der sich AV-Signale wie z.B. VGA,<br />

HDMI, DVI, DisplayPort, 3G-SDI oder Ethernet frei kombinieren lassen.<br />

So können Präsentationen, Fernsehbilder, Wetter- oder Flugradardaten<br />

aus dem Internet, Videoaufnahmen von Außenpositionen am Flughafen<br />

und vieles mehr beliebig dorthin geschaltet und dort ausgegeben werden,<br />

wo sie aktuell benötigt werden.<br />

Auf dem Smartboard können sie zudem mit Ergänzung und Kommentaren<br />

versehen, als Bild abgespeichert und direkt weiterverschickt werden<br />

– damit jeder rasch über einen neuen Informations- und Diskussionsstand<br />

im Bilde ist. Als zusätzliche Informationsquellen sind das Lufthansa-<br />

und Fraport-Netzwerk sowie ein offenes Netzwerk verfügbar. Die Audiokommunikation<br />

erfolgt per Konferenztelefon, das man jedoch in absehbarer<br />

Zeit durch eine passgenauere Sprachkommunikation ersetzen<br />

will. Auch hier ist VIDCO für Thomas Lenz nach den sehr guten Erfahrungen,<br />

die er mit der Firma aus Dreieich machte, wieder die erste<br />

Adresse. Das gilt ebenso für die Medientechnikinstallation im zurzeit geplanten<br />

neuen Besprechungsraum im Terminal 1 des Flughafens.<br />

Die Mediensteuerung im IRREG-Raum erfolgt per PC und darauf<br />

von VIDCO konfigurierter und installierter Software. Im Verbund mit einer<br />

speziellen Grafikkarte im PC, die über vier Ausgänge verfügt, lässt<br />

sich über die Software - per einfach zu bedienenden Schaltknöpfen - jeder<br />

darzustellenden Information flexibel das gewünschte Ausgabegerät<br />

zuweisen. Auch wenn die Anschaffung nicht aus Kostenspargründen erfolgte,<br />

wirkt sie dadurch, dass sie ein zeitnahes, adäquates Reagieren auf<br />

Störfälle im Flugbetrieb ermöglicht, auch positiv auf die Wirtschaftlichkeitsrechnung<br />

der Lufthansa. „Wenn ich die Kosten, die uns Verspätungsminuten<br />

bescheren, gegen die Kosten für den Raum hochrechne,<br />

dann hat sich die Anschaffung für uns in kürzester Zeit bezahlt gemacht“,<br />

weiß Thomas Lenz. Das führt er auch auf die gute Beratung zurück, wodurch<br />

man genau die Lösung bekommen habe, die man wirklich braucht.<br />

Im Lagezentrum hat die Lufthansa heute wahrscheinlich als einzige<br />

Airline einen speziell konfektionierten Raum, in dem man sich nur um<br />

Unregelmäßigkeiten kümmert. Auch wenn einzig für Sonderfälle genutzt,<br />

so gibt es auch ab und an den eher nicht-stressigen und gemütlichen<br />

Sonderfall, dass Mitarbeiter in ihrer Freizeit dort ein Sportereignis<br />

verfolgen. So etwa geschehen während der Frauen-WM. „Immerhin haben<br />

wir auch dafür das beste Equipment“, meint Lenz schmunzelnd.

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