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VPLT Magazin 88

Das VPLT Magazin informiert rund um die Medien- und Veranstaltungsbranche. Fachinformationen spielen bei seinen Lesern eine wichtige Rolle. Die Inhalte entstehen aus der Branche für die Branche - unter der Leitung des VPLT e.V. Jede Ausgabe des VPLT Magazins widmet sich außerdem einem aktuellen Schwerpunktthema. Zielgruppen sind: Fach- und Führungskräfte aus den Bereichen Dienstleister, Hersteller, Händler und Vertriebe der Medien- und Veranstaltungstechnik, Mitglieder des VPLT und weiterer Branchenverbände, Technik-Nachwuchs (Auszubildende & Studenten), Theater-, Kongress-und Veranstaltungszentren, Kammern und Behörden und weitere Multiplikatoren.

Das VPLT Magazin informiert rund um die Medien- und Veranstaltungsbranche. Fachinformationen spielen bei seinen Lesern eine wichtige Rolle. Die Inhalte entstehen aus der Branche für die Branche - unter der Leitung des VPLT e.V. Jede Ausgabe des VPLT Magazins widmet sich außerdem einem aktuellen Schwerpunktthema. Zielgruppen sind: Fach- und Führungskräfte aus den Bereichen Dienstleister, Hersteller, Händler und Vertriebe der Medien- und Veranstaltungstechnik, Mitglieder des VPLT und weiterer Branchenverbände, Technik-Nachwuchs (Auszubildende & Studenten), Theater-, Kongress-und Veranstaltungszentren, Kammern und Behörden und weitere Multiplikatoren.

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Funkmikrofone als Verlierer der Weltfunkkonferenz 2019?<br />

Es droht eine „Digitale Dividende 3“<br />

Die Initiative „SOS – Save Our Spectrum“ setzt sich dafür ein,<br />

dass ausreichend Frequenzen zum Einsatz von drahtlosen<br />

Produktionsmitteln zur Verfügung stehen. Doch das ist in Gefahr.<br />

Weshalb? Jedes Funkmikrofon – und jedes andere drahtlose<br />

Produktionsmittel – benötigt eine eigene Frequenz, auch Funkstrecke<br />

genannt. Bei vielen Veranstaltungen werden gleichzeitig mehrere<br />

Funkstrecken benötigt. Sie dürfen nicht unterbrochen oder gestört<br />

werden, sonst ist ein Knacken oder Rauschen zu hören.<br />

Frequenzen gibt es leider nicht im Überfluss. Sie sind<br />

physikalisch limitiert. Deshalb gibt es einen „Kampf“<br />

um die besten Plätze auf dem Frequenzband. Das ist<br />

wie im Theater: Jeder will lieber vorne sitzen als im<br />

2. Rang. Wie im Theater kann auch im Funkspektrum<br />

jeder Platz pro „Vorstellung“ nur einmal vergeben werden.<br />

Verwenden mehrere Nutzer zur selben Zeit am<br />

selben Ort dieselbe Frequenz, stören sie sich gegenseitig.<br />

Deshalb muss geregelt werden, wer wann und<br />

wo welche Frequenzen nutzen darf und was passiert,<br />

wenn es zu Störungen kommt.<br />

Internationale Vereinbarungen<br />

über Frequenzen<br />

Da Frequenzen nicht an nationalen Grenzen haltmachen,<br />

wird ihre Verteilung von der Internationalen<br />

Fernmeldeunion (ITU) geregelt. Die Entscheidungen<br />

und Anpassungen fallen in den Weltfunkkonferenzen<br />

(WRC). Internationale Vereinbarungen werden in den<br />

einzelnen Staaten in nationales Recht umgesetzt. In<br />

Deutschland geschieht das durch die Frequenzverordnung<br />

der Bundesregierung. Für die Regulierung und<br />

Überwachung von Frequenzen ist die Bundesnetzagentur<br />

(BNetzA) zuständig.<br />

Gegenwärtig ist eine Reihe von Frequenzbereichen für<br />

die Nutzung durch drahtlose Produktionsmittel freigegeben.<br />

Betrachtet man die einzelnen Bereiche, zeigen<br />

sich jedoch erhebliche Einschränkungen.<br />

So sind einige Bereiche Primärnutzern zugewiesen,<br />

neben denen ein störungsfreier Betrieb drahtloser Mikrofone<br />

nicht sichergestellt werden kann. Für gewisse<br />

Frequenzbereiche werden mittlerweile keine drahtlosen<br />

Produktionsgeräte mehr hergestellt. Auch bei anderen<br />

Bereichen gibt es Probleme.<br />

Der Mobilfunk will noch mehr Frequenzen<br />

Wenn Nutzer neue drahtlose Produktionsmittel anschaffen,<br />

brauchen sie die Gewissheit, dass sie diese<br />

auch über einen längeren Zeitraum einsetzen können,<br />

damit sich ihre Investition amortisiert. Das Vertrauen<br />

darauf wurde in den vergangenen Jahren erschüttert:<br />

Im Zuge der Versteigerung des 800-MHz-Bandes<br />

(„Digitale Dividende 1“) an den Mobilfunk wurde auf<br />

das 700-MHz-Band als Alternative verwiesen. Nachdem<br />

viele Nutzer in neues Equipment investiert hatten,<br />

wurde nur fünf Jahre später auch dieses Band an<br />

den Mobilfunk versteigert („Digitale Dividende 2“) und<br />

muss nun bis Ende 2019 geräumt werden.<br />

Vertreter des Mobilfunks prüfen derweil, wie sie bei der<br />

nächsten Weltfunkkonferenz erreichen können, dass<br />

auch das 600-MHz-Band (614 – 694 MHz) für den<br />

Mobilfunk geöffnet wird („Digitale Dividende 3“). Die<br />

Nutzer drahtloser Produktionsmittel könnten ihr erst<br />

kürzlich erneuertes Equipment nicht mehr einsetzen<br />

und müssten schon wieder in neue Geräte investieren.<br />

Eine „Digitale Dividende 3“ wäre für die Veranstaltungsbranche<br />

eine Katastrophe.<br />

46 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>88</strong>

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