hinnerk Juni / Juli 2021
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INTERVIEW<br />
Die Sprache der Liebe entschlüsselt?<br />
GESELLSCHAFT<br />
FOTO: ELITE CONTACTS<br />
Anita G. und ihr Sohn Philipp Schwarzenberg<br />
bezeichnen sich mit einer<br />
angemessenen Portion Stolz als Partnervermittler.<br />
Wir trafen Philipp in Berlin und<br />
hatten viele Fragen – denn er weitete das<br />
Geschäft mit der Partnerschaftsvermittlung<br />
auf die Liebe Homo-sexueller aus.<br />
Wie kam es denn dazu?<br />
Meine ersten Berührungspunkte mit homosexuellen<br />
Paaren waren glückliche Männer in<br />
langfristige Partnerschaften. Für mich war es<br />
damals klar, dass da einfach ein Mann einen<br />
Mann liebt und mit ihm zusammen ist. Erst<br />
heute ist mir vollumfänglich bewusst, dass<br />
das Thema offene Homosexualität damals<br />
nicht so einfach war. In den 2010ern wurde<br />
Liebe zu einem Konsumgut und unzählige<br />
Menschen machten sich auf die Suche<br />
nach einem kurzfristigen (gemeinsamen)<br />
Endorphinrausch. Zurückzuführen ist<br />
dies auf unsere Gesellschaft selbst, dem<br />
menschlichen Streben nach Perfektion<br />
sowie dem Trend der Digitalisierung durch<br />
Smartphones und Apps. Das was wir dort<br />
finden, ist aber etwas völlig anderes als das<br />
sich in einer langfristigen Partnerschaft<br />
entwickelnde Wir-Gefühl. Ich betone das<br />
immer wieder: Egal, wer wen liebt, der<br />
Kern des Ganzen und damit auch unserer<br />
Arbeit, ist die Sprache der Liebe. Die hat mit<br />
Hormonen und Geschlechtern erst einmal<br />
nichts zu tun.<br />
Es gibt moderne Formen von<br />
Partnerschaften jenseits dem<br />
„Standardmodell“ Zweierbeziehung.<br />
Kommen auch zum Beispiel polyamore<br />
Menschen zu euch?<br />
Es ist spannend, wie sich der Mensch in<br />
dieser Beziehung weiterentwickelt hat.<br />
Das Gros unserer Klientel ist jedoch nach<br />
wie vor auf der Suche nach einer stabilen<br />
Zweierbeziehung mit den klassischen<br />
Parametern Treue, Wir-Gefühl, Vertrauen<br />
und emotionaler Identifikation.<br />
Bemerkenswert finde ich, dass sich die<br />
Wünsche und Ziele von heterosexuellen<br />
und homosexuellen<br />
Singles<br />
in vielerlei Hinsicht<br />
gleichen. Was mich auch noch<br />
mal zu dem Satz bringt, dass es nicht<br />
darum geht, wer wen liebt, sondern um<br />
die Sprache der Liebe.<br />
*Interview: Christian Knuth<br />
www.elite-contacts.com<br />
Das ganze Interview findet ihr auf<br />
www.männer.media.<br />
#Diversity<br />
#Inventingforlove<br />
MSD.PARTNER.HIV.<br />
DE-NON-01778<br />
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