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01.07.21 Simbacher Anzeiger

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1. Juli 2021<br />

Aus der Stadtratssitzung vom<br />

24. Juni 2021<br />

Von Marianne Madl<br />

Simbach. Westlich von Winklham<br />

erstreckt sich ein kleines<br />

Naturparadies, das die Stadt für<br />

die Öffentlichkeit zugänglich machen<br />

will. Die sogenannten Ausgleichsflächen,<br />

die auf Grund naturschutzrechtlicher<br />

Vorgaben<br />

bei der Realisierung von Baumaßnahmen<br />

geschaffen werden<br />

müssen, haben sich in den zurückliegenden<br />

15 Jahren zu einer<br />

artenreichen Wiese und Feuchtbiotopen<br />

entwickelt. Ein eigenes<br />

Entwicklungskonzept gibt die<br />

vorgeschriebene Pflege vor und<br />

unterbindet außerdem eine intensive<br />

landwirtschaftliche Nutzung<br />

durch Ackerbau. Positiver<br />

Nebeneffekt ist dabei der verbesserte<br />

Hochwasserschutz für<br />

Winklham. Das Entwicklungskonzept<br />

sieht außerdem vor, einen<br />

Naturerlebnisweg anzulegen,<br />

der interessierten Bürgern oder<br />

Schulklassen die Möglichkeit bietet,<br />

die vielfältige Pflanzen- und<br />

Tierwelt im Rahmen eines Spaziergangs<br />

zu entdecken und den<br />

naturschutzfachlichen Wert dieser<br />

Flächen zu erkennen.<br />

Um die beiden nicht zusammenhängenden<br />

Ausgleichsflächen<br />

im Westen und Nordwesten<br />

mit einem Rundweg zu verbinden,<br />

muss dieser teilweise über<br />

private Wege und land- bzw.<br />

forstwirtschaftliche Grundstück<br />

geführt werden. Ein grundsätzliches<br />

Einverständnis der Grundstückseigentümer<br />

liegt bereits<br />

vor. Wenngleich keine großen<br />

baulichen Maßnahmen vorgesehen<br />

sind, so ist dennoch eine<br />

fachgerechte Planung erforderlich,<br />

in dem das Wegekonzept<br />

und die Beschilderung ausgearbeitet<br />

wird. In einem kleinen Bereich<br />

im Nordwesten machen die<br />

Feuchtflächen eine Befestigung<br />

über rund 300 Meter erforderlich.<br />

Die Idee dazu sind Holzstege<br />

ähnlich wie im Ibmer Moor. Zusammen<br />

mit Sitzgruppen dürfte<br />

der Parcours rund 50.000 bis<br />

80.000 Euro kosten, hat die Verwaltung<br />

geschätzt. Es wird dafür<br />

ein Förderantrag bei LEADER gestellt,<br />

die bereits signalisiert hat,<br />

rund 60 Prozent der Nettokosten<br />

zu übernehmen. Noch 2021 sollte<br />

die Planung erfolgen, damit 2022<br />

das Projekt umgesetzt wird, so<br />

die Erläuterung für die der Stadtrat<br />

seine Zustimmung geben<br />

musste.<br />

Gleichzeitig den lange geplanten<br />

Hochwasserschutz für<br />

Winklham mit einzubinden, wie<br />

einige Stadträte anregten, ist<br />

nicht möglich, da es sich um eigenes<br />

Planungs- und Genehmigungsverfahren<br />

handelt. Auf den<br />

Einwand, den Bauhof nicht noch<br />

zusätzlich mit Arbeiten zu belasten,<br />

informierte Dieter Taubenböck,<br />

dass es sich um Pflichtaufgaben<br />

handelt und der Pflegeaufwand<br />

durch festgelegte Mähzeiten<br />

in Grenzen sei. Paul<br />

Schwarz, auch Vorsitzender des<br />

Wanderer- und Verschönerungsvereins,<br />

regte an, den Rundweg<br />

an den Schellenberg anzuschließen,<br />

wo man in den letzten Monaten<br />

an der Neubeschilderung<br />

der dortigen Wanderwege gearbeitet<br />

habe. Dies sei bereits vorgesehen<br />

und von LEADER zu gewünscht,<br />

antwortete dazu Taubenböck.<br />

Der Stadtrat gab dem Vorhaben<br />

seine Zustimmung.<br />

Keine Stelle für Projektplanung<br />

Auf Vorschlag des <strong>Simbacher</strong><br />

Stadtrats sollte in Kooperation<br />

mit den Nachbargemeinden Julbach,<br />

Kirchdorf, Stubenberg, Ering<br />

und Wittibreut eine Stelle für<br />

Projektplanung und Ausschreibung<br />

entstehen. Bei eine Befragung<br />

der Nachbargemeinden<br />

gab es jedoch keine Zustimmung<br />

und so wird diese Idee nicht weiterverfolgt,<br />

teilte Bürgermeister<br />

Klaus Schmid mit.<br />

Grüne Mitte – Planung vorantreiben<br />

Bei den Anfragen der Stadträte<br />

regte Martin Ballendat an<br />

von einem Planungsbüro eine Alternative<br />

zum derzeitigen Planungsvorschlag<br />

ausarbeiten zu<br />

lassen, um weitere Verzögerungen<br />

zu vermeiden und rechtzeitig<br />

gegen die vorgeschlagenen<br />

Betonstufen zu reagieren.<br />

Bürgermeister<br />

Schmid bestätigte<br />

nochmals, dass<br />

man ein Grünplanungsbüro<br />

beauftragen<br />

werden<br />

und mehrere Vorschläge<br />

ausarbeiten<br />

lasse. Derzeit<br />

laufe das Planfeststellungsverfahren,<br />

in dem sich<br />

die Stadt als einer<br />

der Träger öffentlicher<br />

Belange zu<br />

den Plänen äußern<br />

kann. „Wir sind keineswegs<br />

zu spät<br />

dran“, bekräftigte<br />

Schmid seine Aussage.<br />

Der Lärmschutzwall<br />

beim Baugebiet<br />

Erlach soll angeblich<br />

von der<br />

<strong>Simbacher</strong> <strong>Anzeiger</strong><br />

Naturerlebnisweg durch Ausgleichsflächen geplant<br />

Nr. 13/2021<br />

Stadt gepflegt werden, fragte<br />

Englbert Pinzl nach und ärgerte<br />

sich über steigende Arbeiten und<br />

damit Kosten für den Bauhof.<br />

Dieter Taubenböck bestätigte<br />

dass an der Außenseite die Stadt<br />

für die Pflege aufkommt, der<br />

Bauträger auf der Innenseite.<br />

„Das ist bei jedem Baugebiet so,<br />

z. B. auch in Weinleiten“, informierte<br />

Taubenböck. Dass sich<br />

diese Fläche für eine Photovoltaik-Anlage<br />

anbieten würde, schlug<br />

Stefan Hirler vor und Claudius<br />

Seidl kritisierte, dass man immer<br />

wieder das Thema PV-Anlagen<br />

ansprechen würde, aber „es bewegt<br />

sich nichts“.<br />

Ein weiteres Mal fragten die<br />

Stadträte den aktuellen Planungsstand<br />

der A94 nach. In<br />

Kirchdorf und Julbach fanden Info-Veranstaltungen<br />

statt (Bericht<br />

an anderer Stelle dieser Ausgabe,<br />

Anm. d. Red.), wann wieder in<br />

Simbach? Sobald neue Informationen<br />

vorliegen, werden diese<br />

von der Autobahndirektion vorgestellt,<br />

antwortete Bürgermeister<br />

Klaus Schmid. Die Dringlichkeit<br />

der Planung erläuterte Bürgermeister<br />

Klaus Schmid ein weiteres<br />

Mal bei einem Treffen mit<br />

MdB Max Straubinger und MdL<br />

Martin Wagle. Alfred Feldmeier<br />

berichtete dazu von einem Treffen<br />

mit Bundesverkehrsminister<br />

Andreas Scheuer beim Spatenstich<br />

in Pocking, bei dem er als<br />

Vertreter des Vereins „Ja zur A94“<br />

ebenfalls das Thema angesprochen<br />

habe. Bereits vor der Sitzung<br />

überreichte Feldmeier an<br />

Bürgermeister Klaus Schmid einen<br />

Spaten, auf dem BM Scheuer<br />

schriftlich bestätigt hatte, den<br />

nächsten Spatenstich in Simbach<br />

durchzuführen. „Ich werde ihn zu<br />

Einen Spaten mit der Aufschrift von Bundesverkehrsminister Andreas<br />

Scheuer, den nächsten Spatenstich in Simbach durchzuführen, überreichte<br />

Alfred Feldmeier (li) an Bürgermeister Klaus Schmid. Foto: Madl<br />

meinem Spaten des früheren<br />

Verkehrsministers Alexander<br />

Dobrindt stellen“, wusste Schmid<br />

gleich den richtigen Lagerplatz.<br />

Westlich von Winklham soll die Ausgleichsfläche als Naturerlebnisweg nutzbar gemacht<br />

werden<br />

Foto: Stadt Simbach

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