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1. Juli 2021<br />
<strong>Simbacher</strong> <strong>Anzeiger</strong><br />
Nr. 13/2021<br />
Autobahn GmbH stellt Lärmschutzmaßnahmen vor<br />
Kirchdorf (mho). Der aktuelle<br />
Sachstand zum Neubau der A94<br />
und dem damit verbundenen<br />
Lärmschutz im Gemeindebereich,<br />
nach der aktuell gültigen Richtlinie<br />
RLS19, war Hauptthema der<br />
jüngsten Gemeinderatssitzung.<br />
Dazu nahmen Baudirektor Stefan<br />
Pritscher und Stefanie Koller Stellung.<br />
Mit dabei auch Benedikt<br />
Vogl, der Ansprechpartner vor<br />
Ort.<br />
Von München bis Marktl ist die<br />
A94 durchgehend befahrbar – im<br />
Bereich Marktl bis Malching sei<br />
man in der Voruntersuchung bzw.<br />
Detailplanung. In Tutting wird seit<br />
2016 gebaut, der Abschnitt bis<br />
Pocking soll bis 2026 fertig sein.<br />
für Lkw-Stellplätze von 23 auf 32<br />
und für Pkw von 7 auf 26. Der Abschnitt<br />
wird außerdem mit einem<br />
besseren Asphalt versehen, mit<br />
dem die Lärmwerte bei Lkw um<br />
2,3 db und bei Pkw sogar um 2,8<br />
db gesenkt werden.<br />
Verbesserungen gibt es durch<br />
die neue Richtlinie auch beim<br />
Lärmschutz in Form von Wällen<br />
und Wänden. Für den Bereich<br />
Hart war bisher keine Maßnahme<br />
vorgesehen – nun wird ein 555<br />
Meter langer Lärmschutzwall gebaut.<br />
Im Bereich Seibersdorf wird<br />
ein durchgehender Lärmschutzwall<br />
bzw. eine -wand von Seibersdorf<br />
bis Hart gebaut. In Ramerding<br />
ist eine 500 Meter lange<br />
fünf Metern über Gradiente. Außerdem<br />
wird, je nach Bedarf, mit<br />
passivem Lärmschutz gearbeitet,<br />
das heißt in Form von Lärmschutzfenstern<br />
etc.<br />
Die Präsentation der Autobahn<br />
GmbH, mit Stand vom 21.6.2021,<br />
ist als Anlage auf der Homepage<br />
der Gemeinde einzusehen.<br />
Bürgermeister Johann Springer<br />
betonte, dass die Gemeinde seit<br />
Jahren intensiv auf Verbesserungen<br />
beim Lärmschutz pocht.<br />
Das Schutzgut Mensch habe bei<br />
derartigen Projekten oberste Priorität.<br />
Vor allem im Bereich von<br />
Wohnbebauung müsse mit bestmöglichstem<br />
Lärmschutz gearbeitet<br />
werden. Dass dieser Lärm-<br />
rem Wohngebiet schilderten, alleine<br />
von der B12 mit dem extrem<br />
gestiegenen Verkehrsaufkommen.<br />
Der Baudirektor stellte klar,<br />
dass ein vorzeitiger Bau von<br />
Lärmschutz nicht möglich sei und<br />
jeder die Möglichkeit hat, seine<br />
Einwände, Beschwerden und Anregungen<br />
bei der Auslegung des<br />
Planfeststellungsentwurfs zu äußern.<br />
Der Gemeinderat sieht sich<br />
in der Pflicht, weitere Forderungen<br />
zu stellen und diese im<br />
Herbst, im Rahmen einer Bauund<br />
Umweltausschusssitzung im<br />
Vorfeld zu beraten und bei der<br />
Planfeststellung weitere Verbesserungen<br />
für den Gemeindebereich<br />
einzufordern.<br />
Präsentation in Julbach<br />
Parkmöglichkeiten für 32 Lkw‘s und 26 Pkw‘s sind im Süden geplant, im Norden finden 31 Lkw‘s und 24 Pkw‘s<br />
Platz.<br />
Plan: Autobahndirektion<br />
Pritscher teilte mit, dass der Vorentwurf<br />
von Marktl bis Simbach<br />
West, mit einer Länge von 13,2 Kilometern<br />
und 163 Millionen Baukosten,<br />
vom Bund genehmigt<br />
wurde und das Planfeststellungsverfahren<br />
bis Ende 2021 bzw. Anfang<br />
2022 beginnen soll.<br />
Beim Verkehrsaufkommen zwischen<br />
Stammham und Simbach<br />
wurden bei der letzen Erhebung<br />
im Jahr 2015 täglich 11 200 Fahrzeuge<br />
gezählt, davon 3000 Lkw.<br />
Im Jahr 2035 werden es laut Hochrechnung<br />
27 900 Fahrzeuge mit<br />
7500 Lkw sein. Zahlen, die einen<br />
Autobahnbau rechtfertigen, so<br />
der Baudirektor.<br />
Da das Planfeststellungsverfahren<br />
erst nach dem 1. März<br />
2021 beginnt, werden die Lärmschutzwerte<br />
nach der neuen<br />
Richtlinie RLS 19 bewertet, was eine<br />
Verbesserung der Lärmrichtlinie<br />
bedeutet, wie Stefanie Koller<br />
erläuterte. Auf Kirchdorfer Gemeindegebiet<br />
sind folgende Maßnahmen<br />
u.a., für Lärmschutz vorgesehen.<br />
Parkplatz wird ausgebaut<br />
Geplant ist, den Parkplatz in<br />
Seibersdorf auszubauen und im<br />
nördlichen Bereich die Stellplätze<br />
für Lkw von 20 auf 31 und für Pkw<br />
von 9 auf 24 zu erhöhen. Im südlichen<br />
Areal steigert sich die Zahl<br />
Lärmschutzwand mit vier Metern<br />
Höhe über Gradiente vorgesehen,<br />
die bisher mit 200 Meter für ausreichend<br />
erschien. Aus den 400<br />
Metern im Bereich Kirchdorf wurde<br />
eine 1230 Meter lange Lärmschutzwand<br />
mit einer Höhe von<br />
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schutz nicht ausreiche und man<br />
bereits, wo eine Möglichkeit besteht,<br />
vor dem Autobahnbau mit<br />
Lärmschutzmaßnahmen beginnen<br />
solle, forderten drei Bewohner<br />
aus Ramerding, die Pritscher<br />
die enorme Lärmsituation in ih-<br />
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In der Gemeinde Julbach, in der<br />
Pritscher die Präsentation einen<br />
Tag später vorstellte, sieht es anders<br />
aus. Die Gemeinde ist lediglich<br />
mit einem kleinen Teil in Hart<br />
betroffen, der von Deindorf her<br />
mit einem Wall versehen wird. Dazu<br />
erläuterte Pritscher, dass hier<br />
alle Häuser mit Wohncharakter<br />
weiter hinten lägen. Er ging auf<br />
den Brückenbau an der B20 über<br />
die A94 ein, die sich dann weiter<br />
westlich, mit veränderter Anschlussstelle,<br />
befinden wird und<br />
versicherte, dass beim Bau der<br />
Autobahn der Verkehr nicht über<br />
die PAN26 geleitet werden wird.<br />
Vorgesehen ist, den Verkehr auf<br />
der bestehenden B12 zu belassen,<br />
bis die zweite Strecke gebaut<br />
ist und dieser dann umgelagert<br />
wird, um die jetzige B12 dementsprechend<br />
zu formieren. Zur Frage,<br />
ob der Lärmschutz in Kirchdorf<br />
so gebaut wird, dass damit<br />
auch Julbach geschützt wird,<br />
meinte Pritscher, dass dieser auf<br />
Julbach keine Auswirkungen<br />
mehr habe. Was man hier von der<br />
Autobahn und jetzt von der B12<br />
wahrnimmt, sei ein „eintöniges<br />
Geräusch“, wie man Straßen hört,<br />
die weiter entfernt liegen.<br />
Jeder Abschnitt sei problematisch<br />
und stelle die Verantwortlichen<br />
vor Herausforderungen.<br />
Doch man sei zuversichtlich, dass<br />
der gewünschte Zeitplan eingehalten<br />
werden kann und man, wie<br />
vom Bund gefordert, bis 2030 mit<br />
dem Bau begonnen hat, endete<br />
Pritscher, bei dem sich Bürgermeister<br />
Markus Schusterbauer<br />
für die informativen Ausführungen<br />
bedankte.<br />
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