2021/07 |Unternehmen #78 | Ausgabe Juli 2021 | !
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unternehmen [!] LEBEN 49<br />
Werner Brendel sitzt<br />
im Büro, das er sich<br />
noch jeden Tag mit<br />
seinem Sohn und<br />
Nachfolger teilt. An der Wand<br />
hängen Bilder von Sportwagen<br />
– und das Foto eines Porsche<br />
904. Der Ex-Werkswagen war<br />
sein erstes Rennfahrzeug. Nach<br />
dem Ende der Saison 1967 hat<br />
Werner Brendel den Porsche in<br />
die USA verkauft. Seither ist der<br />
Wert des Sportwagens um ein<br />
Vielfaches gestiegen.<br />
Doch für Brendel war Rendite<br />
durch Kauf und Verkauf nie<br />
ein Thema. „Was mich noch<br />
heute umtreibt, ist die Leidenschaft<br />
für formal schöne Autos.<br />
Lange Zeit waren das vor allem<br />
die Italiener“. Davon hat der semiprofessionelle<br />
Rallyefahrer<br />
noch heute drei Oldtimer in der<br />
Garage stehen.<br />
„Aber alles hat seine Zeit, und<br />
die Zeit, dass ich Rennen gefahren<br />
bin, war 1973 ebenso vorbei,<br />
wie die des Porsche-Rennwagens<br />
ein paar Jahre zuvor“, sagt<br />
Brendel. Mit dem Porsche und<br />
später mit einem Renault Alpine<br />
war er zuletzt Bergrennen gefahren,<br />
und erreichte 1967 mehrere<br />
Gesamtsiege.<br />
Die Liste<br />
seiner Erfolge<br />
ließe sich fortsetzen:<br />
mit 15<br />
Siegen bei 16<br />
Bergrennen in<br />
einem Jahr,<br />
1969 Deutscher<br />
Automobil<br />
Bergmeister,<br />
dem Sieg der<br />
Württembergischen<br />
Die Zeit, dass<br />
ich Rennen<br />
gefahren bin, war<br />
ab dem Jahr 1973<br />
sowieso vorbei.<br />
Werner Brendel<br />
Unternehmer und Rennsportfan<br />
Rallyemeisterschaft<br />
1966, unter den<br />
Top 30 der Rallye Monte Carlo<br />
1967. Mit der mehrmaligen Teilnahme<br />
an Langstrecken-Rallyes<br />
wie Stuttgart-Lyon-Charbonieres<br />
nonstop mit 2100 Kilometer<br />
hatte die Rennleidenschaft von<br />
Werner Brendel begonnen. Auslöser<br />
für seine Rallye-Begeisterung<br />
war sein Einsatz als Posten<br />
einer ADAC Kontrollstelle der<br />
Rallye Liege-Sofia-Liege in den<br />
60er Jahren. „Das war der Beginn<br />
meiner<br />
Autokrankheit“,<br />
sagt er<br />
schmunzelnd.<br />
„Von da an<br />
wollte ich<br />
selbst hinter<br />
dem Steuer sitzen“.<br />
Die größte<br />
Herausforderung<br />
waren für<br />
ihn bei jeder Rallye die Bergetappen<br />
und die Sonderprüfungen,<br />
was zu der konsequenten<br />
Entscheidung führte, sich auf<br />
Bergrennen zu spezialisieren.<br />
Mit dem Porsche 904 und mit<br />
einem Renault Alpine Werksausführung<br />
war Brendel an den<br />
Wochenenden auf den Rennstrecken<br />
der Mittelgebirge unterwegs,<br />
um am Montag wieder<br />
seinen Mann im Dachdeckerbetrieb<br />
seines Vaters zu stehen,<br />
wo er seit 1963 als Meister tätig<br />
war. „Meist war ich schon am<br />
Wochenende zuvor vor Ort, um<br />
mir die Streckenführung einzuprägen“,<br />
erinnert er sich an diese<br />
anstrengende, aber spannende<br />
Zeit, in der er mit Rennsportlegenden<br />
wie Jochen Maas, Joachim<br />
Stuck und Leopold von<br />
Bayern auf Strecke war.<br />
Als sein Vater 1973 überraschend<br />
starb, und Werner Brendel<br />
den Dachdeckerbetrieb in<br />
Ulm übernahm, war das das Aus<br />
für seine Rennsportambitionen.<br />
Ganz ohne Benzinduft ging es<br />
für den leidenschaftlichen Autoliebhaber<br />
jedoch nicht und<br />
nach einer kurzen Motorrad-Episode<br />
entdeckte Brendel<br />
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