MY FACTORY 10/2021
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BETRIEBSTECHNIK<br />
FAKTOR MENSCH<br />
Der Fachkräftemangel ist heute wie morgen eine ernste Bedrohung<br />
für die Produktivität vieler Betriebe. Auch die Reinigungsbranche<br />
sieht sich diesem Dilemma gegenüber. Egal ob Eigenoder<br />
Fremdreinigung, viele Unternehmen stehen vor der Herausforderung,<br />
immer mehr Aufgaben mit gleichbleibender Mannschaftsstärke<br />
zu bewältigen – und das bei steigenden Auflagen in<br />
Sachen Hygiene und Arbeitssicherheit. Eine Automatisierung der<br />
Arbeitsabläufe mithilfe intelligenter Reinigungskonzepte wird<br />
hier ganz neue Perspektiven hinsichtlich Arbeitsproduktivität,<br />
-flexibilisierung und attraktiver Gesamtbetriebskosten eröffnen.<br />
Die Idee: Autonome Lösungen können als leistungsstarkes<br />
Teammitglied die Belegschaft effektiv entlasten – vor allem wenn<br />
es um wiederkehrende Reinigungsmuster geht. Auf diese Weise<br />
werden menschliche Ressourcen frei, die komplexere Aufgaben<br />
übernehmen können.<br />
Unternehmen, die sich im Zuge dessen mit der Anschaffung<br />
einer autonomen Lösung beschäftigen, sollten ein besonderes<br />
Augenmerk auf die Faktoren Prozesssicherheit und Einsatzflexibilität<br />
legen. Um diese Aspekte aus technologischer Sicht zu<br />
garantieren, wurde beispielsweise die Liberty SC50 mit einer Kartierungstechnologie<br />
namens „SLAM“ (Simultaneously Localizing<br />
And Mapping) ausgestattet. Sie erlaubt es, die Reinigungsmuster<br />
während der Fahrt zu erfassen und gleichzeitig zu kartieren.<br />
Der Anwender fährt mit der Maschine den oder die gewünschten<br />
Weg(e) ab, wobei die SC50 automatisch Blaupausen des<br />
Raums erstellt. Diese Kartierungsmethode ist auch Grundlage für<br />
eine neuartige Hinderniserkennung sowie die „Go-Around“-<br />
Funktion. Hier erfasst die Maschine beliebige Hindernisse bis zu<br />
einer Entfernung von 25 Metern und erstellt automatisch einen<br />
sicheren Go-Around-Pfad. Tritt das Hindernis plötzlich auf,<br />
stoppt die Maschine und bestimmt den sichersten Weg.<br />
Bei „zu nahen“ oder sich annähernden Hindernissen ist die<br />
Liberty SC50 zudem in der Lage, die beste Vorgehensweise selbstständig<br />
zu ermitteln und anzuwenden: umfahren, verlangsamen<br />
oder stoppen. Dank dieser Prozesssicherheit verfügt sie als erste<br />
Lösung ihrer Art über die international verpflichtenden Sicherheitszertifikate<br />
des American National Standards Institute (ANSI)<br />
und der Canadian Standards Association (CSA).<br />
DOKUMENTATION UND INVESTITION<br />
Dank der wachsenden Digitalisierung schrumpft die Welt zu einem<br />
Dorf. Und so ist es nicht verwunderlich, dass selbst kleinere,<br />
mittelständische Unternehmen ihre Prozesse an den Vorgaben<br />
globalisierter Märkte auszurichten haben. Ganz oben auf der<br />
Agenda stehen internationale Normen und Prozessstandards aus<br />
den Reihen von ISO, HACCP & Co. Aber auch die Anforderungen<br />
der US-amerikanischen Food and Drug Administration (FDA)<br />
bereiten Betrieben unterschiedlichster Branchen Kopfzerbrechen.<br />
Ein Faktor, der allen Gremien am Herzen liegt, ist die Dokumentation<br />
sämtlicher qualitäts- und sicherheitsrelevanter Produktions-<br />
bzw. Prozessschritte entlang der Wertschöpfung.<br />
Diese Nachweispflicht wird in vielen Bereichen noch immer<br />
stiefmütterlich behandelt – sei es über Laufkarten, Listen oder<br />
Aushänge. Die Möglichkeiten der Vernetzung und Digitalisierung<br />
bieten auch hier eine effiziente, zukunftsorientierte Alternative:<br />
Über Fleet-Management-Systeme lassen sich alle durchgeführten<br />
Reinigungsarbeiten lückenlos dokumentieren. Das Prinzip:<br />
Auf Basis eines verschlüsselten GPS-Netzwerks empfängt die<br />
Anwendung alle maschinenbezogenen Daten in Echtzeit und<br />
stellt diese in einem intuitiv zu bedienenden Web-Portal grafisch<br />
dar. Damit können viele Fragen rasch geklärt werden: Sind alle<br />
01<br />
01 Intuitive Programmierung,<br />
einfache Bedienung<br />
und nachverfolgbare<br />
Leistungsdaten kennzeichnen<br />
die Reinigungsmaschine<br />
vom Typ Liberty – im Bild<br />
das Modell SC 50<br />
02 Vernetzte Reinigungsgeräte<br />
ermöglichen es u.a.,<br />
die Reinigungspläne an<br />
das Produktionsgeschehen<br />
anzupassen – im Bild das<br />
autonome Modell SC60<br />
02<br />
Maschinen in Betrieb oder nicht? Wo stehen die Maschinen?<br />
Wann und wie lange wurden die Geräte benutzt? Erfolgte die Reinigung<br />
in den definierten Bereichen gemäß Arbeitsplan? Welche<br />
Areale wurden in welcher Zeit (tatsächlich) bearbeitet? Welche<br />
Maschinen kamen dabei wo zum Einsatz? Gab es Störungen oder<br />
Besonderheiten im Arbeitsablauf? Das Ergebnis: Was vormals in<br />
manuellen Dokumentationen zeitaufwändig erarbeitet wurde,<br />
kann künftig automatisiert durch den Einsatz entsprechender<br />
Soft- und Hardwaretechnologien vonstattengehen.<br />
VON GERINGEREN PROZESSKOSTEN<br />
BIS ZU BESSERER RESSOURCEN-<br />
NUTZUNG: VERNETZTE<br />
REINIGUNGSTECHNOLOGIE<br />
BRINGT MEHRWERTE<br />
Neben der Erfüllung aller Nachweispflichten geben Fleet-<br />
Management-Systeme detaillierte Einblicke in das Ressourcenund<br />
Zeitmanagement sowie das richtige Setting des Maschinenparks.<br />
Gerade letzteres ist in Zeiten von Lean Management, Lean<br />
Production und Standortdezentralisierung unerlässlich. Die Softwareanwendungen<br />
sind dabei nicht nur wichtige Inputgeber bei<br />
der Analyse und Überwachung der Kapitalbindung. Sie legen<br />
darüber hinaus den Grundstein für neue Geschäftsmodelle in der<br />
gebrauchsabhängigen Nutzung von Reinigungstechnik (Pay-Per-<br />
Hour-Modelle).<br />
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